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Zwei Monate später

Die letzten beiden Monate vergingen super schnell und ich kam mittlerweile super mit Tanaka, Noya, Hinata und Kageyama aus. Auch Daichi und Sugawara mochte ich sehr. Generell nahmen mich alle direkt auf außer Tsukishima. Doch das wollte ich jetzt irgendwie am besten so schnell wie möglich klären. Entweder brüllen wir uns nur an, schweigen uns an oder beleidigen uns. Doch ich will das langsam nicht mehr. Ich hasse es, wenn ich mit Personen nicht auskomme.
Wir standen wieder den ganzen Tag in der Sporthalle nach dem Unterricht und übten Annahmen, Aufschläge und neue Überraschungsangriffe, bis zum Umfallen. Vor knapp drei Wochen gab es für uns ein Übungsspiel. Dieses hatten wir leider verloren, doch seitdem trainierten wir noch intensiver und härter, um unsere Ziele zu erreichen. 

Morgen nach der Schule würden wir die Planung für die Aufstellung und die Ersatzspieler wählen, gegen die Aoba Joshai übermorgen. Dieses Volleyball-Team ist eines der besten in unserer Präfekur neben der Shiratorizawa, außerdem haben sie den besten Zuspieler, hab ich mir von Hinata und Kageyama erklären lassen. Das haben wir Herr Takeda zu verdanken, da er sich dafür so ins Zeug gelegt hat. Somit sehen wir auch wie sehr wir uns seit dem letzten Spiel verbessert haben, da hatte ich den schrägen Aufsteiger mit Kageyama noch nicht drauf, jetzt schon. "Okay dann hören wir auf für heute. Morgen wieder nach der Schule hier, okay?", sagte Daichi und wir nickten nur. Schnell schnappte sich jeder ein paar Sachen und kurz darauf war die Sporthalle sauber. Ich verabschiedete mich von Hinata und Nishinoya und meinte zu Sugawara und Kageyama, dass ich heute nicht mit ihnen heim laufen würde. 

"Tsukishima, hey warte bitte mal.", meinte ich und atmete einmal tief durch. "Was willst du?", war er nicht sonderlich begeistert. Doch ich wollte nicht aufgeben und rannte ihm nach. "Ich würde gern mit dir Frieden schließen. Jetzt sind wir schon seit zwei Monaten in einer Klasse und im selben Volleyballclub und reden nichts miteinander oder schreien uns nur an.", begann ich und rechnete mit dem schlimmsten. "Ja du hast vollkommen Recht. Ich hab leider immer die schlechte Angewohnheit, sehr kalt zu sein.", sagte er. "Ja ich weiß. Aber das ist nicht schlimm. Das ist dein Charakter und damit komme ich klar, aber nur wenn wir uns gegenseitig versprechen das Kriegsbeil zu begraben und uns versuchen zu verstehen?", meinte ich und sah ihn erwartungsvoll an. "Danke Yuuki. Ich habe selten Leute kennengelernt, die meine kalte Seite, so ohne weiteres akzeptieren. Ich mach das nur aus Eigenschutz, weil ich eben schon so viele schlechte Erfahrungen gemacht habe mit anderen Leuten. Ich werde mir auf jeden Fall Mühe geben, dass unser Verhältnis zueinander besser wird", sagte er ganz offen. "Aber natürlich. Dafür musst du dich nicht bedanken. Vielen Dank für deine Offenheit und deine Zustimmung.", freute ich mich. Er hatte sich sogar für den Zusammenstoß am ersten Tag entschuldigt und war ganz anders als ich die ganze Zeit dachte. Wir redeten noch ein bisschen auf dem Heimweg, da er sogar noch näher als Sugawara und Kageyama bei mir wohnte. Ich verabschiedete mich noch kurz von ihm und betrat unser Haus. 

"Hallo Mama, ich bin wieder zu Hause!", rief ich. "Hallo mein Schatz. Wie war die Schule und das Training?", fragte sie mich. "Gut wie immer. Hast du schon gekocht?" "Ja steht auf dem Herd in der Küche." "Danke!", rief ich und hatt mir bereits etwas genommen und mich an die Kücheninsel gesetzt. "Hey Yuuki mein Schatz.", sagte ich und kam mit einem Koffer um die Ecke. "Oh nein, sag mir bitte nicht du musst schon wieder auf Geschäftreise?", fragte ich sie. "Doch leider schon und ich werde auch länger weg sein. Aktio wird solange hier einziehen, während ich in Shangai bin." "Wie lange bist du denn weg?" "Vermutlich drei bis vier Wochen. Es tut mir Leid, Yuuki!", sagte sie und war selber traurig darüber. "Alles gut Mama, du kannst ja nichts dafür." "Danke mein Schatz. Akito wird bis spätens übermorgen da sein. Du schaffst doch die zwei Tag allein oder?", fragte sie mich. "Aber natürlich. Wann bist du denn weg?" "Morgen Nachmittag reise ich ab. "Ich bringe dich zum Flughafen.", sagte ich. Sie lächelte und wir redeten noch ein bisschen. Auch über Akito.
Nach dem Gespräch zog ich mich um und machte noch kurz meine Hausaufgaben, bevor ich direkt danach schlafen ging.

Zeitsprung: Nächster Tag abends

"Was machst du denn hier?", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. "Tsukishima?", war ich ein bisschen überrascht. "Ähm ich wollte noch ein bisschen trainieren. Ich konnte doch heute nicht beim Training sein, da ich meine Mutter zum Flughafen gebracht habe. Zudem meinte Trainer Ukai er hätte den wichtigen Teil der Besprechung aufgenommen und in den Geräteraum gelegt. Und was machst du hier?", fragte ich ihn. "Ich will was ausprobieren. Aber sag mal, warum hat er das den aufgenommen. Das ist ja voll altmodisch. Na komm ich erzähl dir die wichtigen Sachen für morgen noch.", meinte er und sperrte die Sporthalle auf. "Oh danke, Tsukki. Das ist sehr nett von dir. Aber hey was willst du den ausprobieren?", wurde ich jetzt doch ein wenig neugierig. Nachdem er mir alle wichtigen Sachen zur Aoba Joshai und zum Trainingspiel morgen erzählt hatte kam er wieder auf das ander Thema zurück. "Trainer Ukai hat uns erzählt, das wir nächste Woche ein Spiel gegen die Nekoma haben, und ich hab eine effektive Waffe gegen ihre Blocks und soliden Annahmen gefunden. Dafür brauche ich aber dich.", meinte er und sah nachdenklich in Richtung Netz. "Okay dann erzähl mir mal um was es geht und wir probieren es aus.", meinte ich und er nickte nur. "Na ja im Grunde ist es ein Schnellangriff, bei dem du aber die Richtung des Ball selber bestimmen kannst."
"Ich umgehe die Blocks der Gegner.", sprach ich meine Gedanken laut aus.
"Ja genau, das geht aber nur, wenn wir beide vorne stehen, Yuuki. Wenn diese Strategie aufgehen sollte, können wir Nekoma und vorallem Kenma eine Weile damit beschäftigen."

"Wer ist Kenma?", war ich leicht verwirrt. "Er ist Nekoma's Zuspieler und ihr Genie im Team. So wie du und ich die Schlauen fürs Karasuno-Team sind.", meinte er und lächelte sogar kurz dabei. Echt ein Wunder, das wir nach dem Gespräch gestern so miteinader reden können. Noch vor ein paar Wochen hätte es wohl niemand für möglich gehalten. "Hey Tsukishima!", sagte ich. "Ja?", fragte er. "Du bist gar nicht so scheiße. Wollte ich dir gestern noch sagen.", meinte ich. "Danke Yuuki. Du bist zugegebenermaßen auch mega cool. Ach und nenn mich doch Tsukki." Ich grinste nur und er verstand sofort, dass das meine Art gerade war "Danke zu sagen". Danach kamen wir auch gleich wieder auf Nekoma, Kenma und unsere Geheimwaffe zurück.
"Wann habt ihr das letzte Mal gegen Nekoma gespielt?", fragte ich. "Lass mich mal überlegen, ungefähr vor einem halben Jahr.  Das war kurz nachdem wir vier ins Team aufgenommen wurden. Wir verstehen uns aber mit den Spielern der Nekoma sehr gut und Dachai und Kuroo stehen ständig im Austausch. Achso Kuroo ist ihr Käpitän." Ich nickte nur und wir begannen Tsukkis Strategie auszuprobieren. Nach fast drei knappen Stunden klappte es dann auch endlich und ein wenig später klappte es immer besser. "Wow ich bin so fertig, du nicht?", fragte er. "Doch Tsukki. Ich bin auch am Ende.", sagte ich. "Okay lass uns schnell aufräumen und dann bring ich dich nach Hause.", sagte er und begann schonmal die Bälle einzusammeln. Ich holte den Wischmopp und begann mit dem Boden. Eine Weile später waren wir mit Aufräumen fertig und auf dem Weg nach Hause. 

Dann sehen wir uns morgen.", meinte er. Tatsächlich wir standen vor meinem Wohnhaus. "Ja bis morgen, Tsukki." Er lächelte kurz und drehte sich schließlich um. Komisches Gefühl zu wissen, das außer mir gerade niemand da ist. Meine Mutter ist nun für knapp vier Wochen weg und ich bin nun ab morgen mit ihrem Freund Akito alleine.

Zeitsprung: Nächster Morgen

Müde betrat ich das Badezimmer, um meine Zähne zu putzen und meine Schuluniform anzuziehen. Schnell packte ich noch meine Sporttasche fürs das Spiel gegen die Aoba Joshai nach dem Unterricht und huschte in die Küche, um mir etwas zu essen für die Schule zu machen. Tsukki und ich waren bis kurz nach elf gestern in der Sporthalle gewesen und ich war erst gegen halb eins im Bett. Nachdem ich schlussendlich in gefühlter Zeitlupe mir etwas zu essen gemacht hatte und im Halbschlaf mein Fahrrad aus der Garage geschoben hatten beeilte ich mich und kam noch rechtzeitig in der Schule an. Der Unterricht war wie immer langweilig, da ich das alles schon konnte. Gedankenverloren sah ich aus dem Fenster und dachte über das Spiel heute Nachmittag nach und darüber, was Tsukki mir gestern gesagt hatte. Plötzlich spürte ich eine kleine Berührung an meiner Hand und sah einen kleinen Zettel von Tsukishima.

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1482 words

> 21. Dez. 2022
> publ. 04. Juni 2023
> revised 24. August 2023

𝙰 𝚗𝚎𝚠 𝚜𝚝𝚊𝚛 // 𝚂𝚊𝚝𝚘𝚛𝚒 𝚃𝚎𝚗𝚍𝚘𝚞 𝙵𝙵Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt