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Endlich ertönte die Klingel. 

Der Unterricht für heute war nun endlich vorbei, nachdem ich die ganze Zeit so nervös war, das ich dem Unterricht nicht folgen konnte. Unsere Mutter hatte auch schon geschrieben, dass sie bei uns Zuhause ist, aber zur Wohnung meines Bruders kommt und dort auf uns wartet, da sie ja weiß, dass ich das Haus nicht mehr unbedingt betreten will. Ich schrieb also meinem Bruder, ob er schon auf dem Weg ist. Und ob wir uns irgendwo treffen sollen? Er meinte das er an der Kreuzung wartet, an der sich unsere Wege zur Schule immer trennen. Je näher ich der Kreuzung kam, an der mein Bruder auf mich warten würde, desto mehr freute ich mich. Ich bin gespannt, wie meine Mutter mir gegenüber ist. Sie hat nach der Sache mit Aktio oft am Telefon geweint und wollte unbedingt bei mir sein in dieser Zeit, doch wegen der Arbeit war eine Reise zu uns nicht möglich. (Das mit ihrer Mutter wird jetzt ein bisschen mehr Thema sein! Deswegen wird es erst jetzt genauer thematisiert. Sie weiß von der Sache mit Aktio schon seitdem die Anzeige aufgegeben wurde!)

Das hat sie auch ziemlich mitgenommen. Ich machte mich also schnell auf den Weg und sah von etwas weiter weg auch schon meinen Bruder. Er begrüßte mich wie immer nach der Schule. Ich tat es ihm gleich und wir machten uns auf den Weg zur Wohnung meines Bruders, das auch mein Zuhause war. "Hey Yuuki, Tooru.", begrüßte uns unsere Mutter und fiel uns beiden in die Arme. Wir freuten uns so sehr, dass sie da war. Habe sie auch über zwei Monate nicht mehr gesehen, wenn das überhaupt noch reicht. 

Tooru sperrte also seine Wohnung auf und wir zeigten erstmal alles unserer Mutter. Sie war ganz hin und weg und betonte immer wieder wie glücklich sie war, dass wir beide uns wieder haben und sogar zusammen wohnten. "Darf ich mich bedienen, Tooru und Yuuki?", fragte sie plötzlich. "Möchtest du uns etwas kochen?", fragte mein Bruder. "Ja würde ich sehr gern.", entgegnete sie. "Wir waschen schnell Hände, dann könnten wir auch zu dritt kochen!", schlug Tooru vor. "Oh ja.", war ich sofort dabei. Auch meine Mum war von dem Vorschlag sehr begeistert. Während Tooru und ich das Gemüse schnippelten, kümmerte sich unsere Mum um den Reis und die Nudeln. Eines der besten Gerichte, dass wir auch noch früher gemacht hatten, als unsere Eltern noch nicht geschieden waren. Es schmeckte auch genau wie früher und wie hatten wohl alle drei gerade das Gefühl in der Vergangenheit zu leben. "Wow das haben wir wirklich gut hinbekommen.", sagte sie und lobte uns alle. "Ja das finde ich auch.", meinten mein Bruder und ich fast gleichzeitig. "Aber hey sagt mal, ihr spielt aber schon noch Volleyball?", fragte unsere Mum. 

"Ja tun wir. Hey Warum kommst du morgen nicht einfach zur Aoba Joshai Oberschule, denn wir  haben morgen ein Trainingsspiel gegeneinander. Wäre doch noch eine super Gelegenheit, bevor du übermorgen schon wieder los musst?", fragte ich unsere Mutter. Sie überlegte tatsächlich gar nicht lange und meinte:" Ja das wäre wunderschön, meinen beiden Kinder bei ihrer Sportart zuzusehen." "Yeaaah.", rief ich und umarmte sie. Dannach begannen wir alle zu lachen, bevor wir uns echt einiges zu erzählen hatten. Ich erzählte meiner Mum sogar von Tendou, wie wir uns kennengelernt haben. Sie erfuhr auch von dem ein oder anderen Vorfall ihres Exfreundes und konnte nur den Kopf schütteln. Tatsächlich wurde sie sehr wütend und beleidigte Akito aufs übelste. Auch die eher unschönen Details, wie beispielweise Kageyama und ich die Nacktbilder und die Kameras in meinem Zimmer, auf dem PC und im Badezimmer gefunden hatten. Genauso von dem Besuch auf dem Polizeirevier und die Eindrücke und mein Emotionales Befinden während der fast dreimonate langen Therapie. Wir erzählten ihr auch von Vorentscheid und vom Frühlingstunier in knapp zwei Monaten. Sie erzählte auch uns, was gerade in ihrem Leben so abging und wie oft sie tatsächlich auch an ihre Grenzen stößt Doch für die gute Bezahlung und den Stundenlohn, nehme sie das in Kauf, hatte sie uns erzählt. Ich war wirklich sehr froh, dass sie so hinter uns stand. Obwohl sie so oft nicht da ist, macht sie als Mutter sehr viel richtig. 

Sie ist eine gute Mum für uns und ich bin sehr froh, dass ich sie gerade einfach sehen kann und die Zeit mit ihr und Tooru genießen kann. Gegen halb neun meinte sie dann:" Dann werde ich mal ins Hotel gehen, denn in dieses Haus will ich auch nicht unbedingt zurück. Ich komme dann morgen gegen vier zur Schule deines Bruders, dann sehen wir uns dort.", meinte sie und nahm uns beide noch in den Arm. "Ja das ist perfekt dann bis morgen Mama.", meinte ich. "Bis morgen Mum.", meinte auch Tooru. Sie winkte noch kurz, bevor sie auch schon im Treppenhaus verschwunden war. "So süß wie du gerade strahlst.", stellte Tooru fest. "Ja aber du. Ich freue mich einfach, wie nach so langer Zeit wieder zu sehen.", meinte ich. "Du hast ja absolut Recht Yuuki. Na komm lass uns gleich umziehen und dann noch ein bisschen Fern sehen.", sagte er und genau das taten wir dann auch. Ich dachte auch kurz vor dem Einschlafen an meine Mum und freute mich schon sehr, wenn sie uns beiden zusieht, wie unsere Schulen gegeneinander spielen. Das wird auf jeden Fall eine mega coole Sache. "Sollen wir gleich hier bleiben?", fragte mein Bruder gegen halb elf. "Ja gute Idee. Ich will nicht mehr aufstehen.", sagte ich. "Ist doch sowieso schon egal, ob wir noch eine Nacht zusammen hier auf der Couch schlafen oder im Bett.", zuckte er mit den Schultern. "Ja ich geb dir auf jeden Fall voll Recht Bruderherz.", sagte ich. Er grinste kurz, machte ein bisschen Platz für mich und deckte schließlich uns beide zu. "Hast du Tendou geschrieben, ob er auch kommen will?", fragte Tooru plötzlich. "Ja ich hab ihm schon geschrieben. Soll ich ihm wieder absagen?", fragte ich. 

"Nein nein um Gottes Willen. Ich würde mich auch freuen, wenn er kommt. Dann können wir nicht nur Frieden schließen endgültig, sondern dann lernt Mum ihn auch kennen.", meinte er und drehte das Kopfkissen ein wenig zur Seite. "Das würde mich sehr freuen, wenn ihr Frieden schließen würdet und Mum freut sich schon drauf ihn kennenzulernen, nachdem ich ihr vorher noch geschrieben habe.", "Dann ist ja alles perfekt. Na komm lass uns schlafen. Morgen wird schließlich anstrengend.", entgegnete er mir. "Ja du hast Recht. Gute Nacht, Tooru." "Gute Nacht Yuuki.", antwortete er mir noch, bevor ich auch schon ins Land der Träume versunken war. Ich träumte von Satori und der Begegnung morgen in der Sporthalle im Trainingsmatch Karasuno gegen Aoba Joshai. In meinen Vorstellungen war sie super, jetzt muss es morgen nur noch gut laufen.

Zeitsprung: Nächster Morgen

Der Wecker riss uns beide absolut ekelhaft aus dem Schlaf "Guten Morgen.", sagte ich verschlafen. "Guten Morgen, Yuuki." Langsam streckte wir uns beide und brauchten ein paar Minuten wie jeden Morgen, bis wir wieder mit Schere, Stein, Papier entschieden, wer Duschen darf und wer das Frühstück macht. Ich hatte Gott sei Dank gewonnen und sprang schnell unter die Dusche, zog mich an und packte noch kurz meine Tasche für das Match heute nach der Schule. Auch Tooru's Tasche packte ich fertig und stellten sie neben die Wohnungstüre. "Na los Tooru, ich mach den Rest von Frühstück geh du duschen.", sagte ich. "Oh danke Yuuki. Ich beeile mich.", rief er noch durch die Wohnung, bevor ich dann ein paar Minuten später die Dusche hören konnte.

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1260 words

> 29. Jan. 2023
> changed 20. Juni 2023
> publ. 30.Juni 2023

𝙰 𝚗𝚎𝚠 𝚜𝚝𝚊𝚛 // 𝚂𝚊𝚝𝚘𝚛𝚒 𝚃𝚎𝚗𝚍𝚘𝚞 𝙵𝙵Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt