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Am Nachmittag des ersten Tages spielten wir noch eine Runde in unseren Teams, bevor wir in andere Teams eingeteilt wurden. 

Diese Teams bestanden immer aus sechs bis sieben zusammengewürfelten Leuten aus allen Schulteams. Diese Teams sollen sich gegenseitig unterstützen und Tipps und Trick weitergeben. Ab Morgen, spielen wir dann immer nachmittags in diesen Teams gegeneinander. So soll der Teamgeist und die Schwierigkeit der Unterbringung von Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler in den Teams trainiert werden und im Ernstfall auf die eigene Schulmannschaft am Ende des Trainingscamps übertragen werden.
"Okay kommen wir zur Teamvergabe und beginnen wir mit Team 1: Hinata, Sugawara, Lev, Akaashi, Tanaka und Masaki (Käptin Ubugawa). Nun Team 2: Yuuki, Kenma, Kuroo, Bokuto, Noya und Nanasawa (Ubugawa Nr. 4). Als Nächstes Team 3: Daichi, Kageyama, Yaku (Libero Nekoma), Yamamoto (Ass Nekoma), Washio (Mittelblocker Fukurodani) und Konoha (Außenangreifer Fukurodani). Die Gruppe 4: Tsukkishima, Yamaguchi, Komi (Libero Fukurodani), Sarukui (Außenangreifer Fukurodani), Fukunaga (Außenangreifer Nekoma), Inuoka (Mittelblocker Nekoma).....! So nachdem jetzt jeder in ein Team eingeteilt wurde, begebt euch in euer Teams und besprecht eure Stärken und Schwächen. Versucht euch als Team zusammen zu finden und morgen Nachmittag beginnen wir mit den Übungsspielen gegeneinander.", sagte Herr Nekomata und verließ zusammen mit den anderen Trainern die Halle. 

Sofort fanden wir uns in unseren Gruppen zusammen. "HEY, HEY HEY, ich finde die Gruppe super.", sagte Bokuto sofort sehr euphorisch. "Ja da gebe ich der Nervensäge ausnahmsweise mal Recht!", meinte Kuroo. "Stimmt.", sagte auch Kenma. Noya, Nanasawa und ich sagten nichts dazu, sondern nickten nur mit dem Kopf. Die nächsten zwei Stunden überlegten wir uns einen Plan, um die Stärken und Schwächen im Team auszugleichen und gleichzeitig eine aggressive Spielweise zu entwickeln. Zusätzlich übten wir die Angriffe mit Kenma als Zuspieler und nach einigen gescheiterten Versuchen hatten wir uns gut aufeinander eingestimmt. Gegen halb fünf beendeten wir das Training und versammelten uns zum Abendessen im Speisesaal. 

"Hey Yuuki. Na wie war der Nachmittag? Gab es Vorfälle in deinem Team?", fragte Kageyama direkt. "Nein alles bestens soweit. Aber danke, das du nachfragst. Wie war es in deinem Team?" "Ach gar nicht so schlecht. Ich habe Daichi, Yaku und Yamamoto im Team. Wir machen euch morgen Nachmittag so was von fertig!", meinte er. "Ach das werden wir noch sehen, ob du unsere Gruppe fertig machen wirst, Kageyama!", stand plötzlich Kuroo mit Kenma an unserem Tisch und hatte die Kampfansage von Kageyama mitbekommen. Dieser grinste nur und wir redeten einfach ein bisschen. Natürlich trafen Kenma und ich uns wieder zum Zocken und ich saß im Schlafraum der Nekoma Oberschule neben Kuroo auf dem Bett und spielte gegen Kenma ein Kriegsspiel. "Ha ich hab gewonnen. Na los gib das Mochi her.", befahl ich Kenma und widerwillig tat er das auch. Bis vor ein paar Tagen wäre es für mich denkbar unmöglich gewesen, neben Jungs allein in einem Raum zu sitzen. Doch ich habe heute sehr deutlich gemerkt, das es auch Jungs und Männer gibt, die nicht wie Akito sind. Vor denen ich auch keine Angst haben brauche. Von ihnen bin ich jetzt gerade umgeben.

Eine gute Stunde später, kam Noya in den Schlafraum, um mich zu holen. "Okay dann gute Nacht und wir sehen uns morgen.", verabschiedete ich mich bei Kuroo, Kenma und Yaku (Libero Nekoma). "Gute Nacht.", sagte Kenma. "Gute Nacht, Yuuki!", kam von Kuroo und Yaku, bevor ich in unseren Schlafraum huschte und nach einem kurzem Gespräch mit Noya, Tanaka, Hinata und Kageyama schlafen ging.
Schweißgebadet wachte ich wieder auf. Ich sah mich wie immer panisch um. Doch alle schliefen und langsam realisierte ich, wo ich mich gerade befand. Im Trainingscamp der Shinzen-Oberschule. Ich versuchte meinen Puls zu verlangsamen und mich zu beruhigen. Doch es funktionierte nicht so richtig. Immer wieder schnappte ich nach Luft. "Hey Yuuki!", flüsterte Kageyama auf einmal. Er schläft ja direkt neben mir und sein Schlaf ist nicht besonders tief, weswegen er dirket aufgewacht war. "Hey atme ganz ruhig.", wieder streichelte er über meinen Rücken. Ich drückte seine Hand ein wenig zusammen und nach ein paar Minuten begann ich mich endlich zu beruhigen. "Geht es wieder?", fragte er. "Ja ich denke schon. Danke!" "Aber natürlich. Ich bin doch für dich da. Hattest du einen Albtraum?" "Ja und daraufhin eine Panikattacke!", sagte ich und er drückte mich ganz leicht an sich, nachdem ich ihm für die Umarmung das "OK" gegeben hatte. Wir saßen eine Weile so da, bis es mir wieder wesentlich besser ging. Er ließ mich wieder los und kurz darauf legten wir beide uns zurück ins Bett. Es dauerte zwar noch ein wenig, bis ich wieder einschlafen konnte, aber es hatte funtioniert. Die restliche Nacht schlief ich ohne Probleme und weitere Zwischenfälle durch.

Zeitsprung: Trainingscamp: Tag 2

Nach dem Frühstück begannen wir als erstes mit dem Aufwärmen und Dehnen. Den ersten Satz des Tages, spielten wir wieder gegen die Nekoma Oberschule. Gerade führten sie mit 12 : 8, doch ich sah da ziemlich viele Chancen für uns heute, das Ruder herum zu reisen und das erste Mal gegen sie zu gewinnen.

Kageyama hatte mir gerade einen perfekten Ball zugespielt, doch mein Blick und auch meine Konzentration waren komplett weg. Ich holte beim Hochsprung nicht aus und verfehlte den Ball. Das Geräusch, als der Ball auf dem Boden aufkam war laut und deutlich zu hören doch das war mir gerade nicht so wichtig. Ich hatte das Gefühl mein Blut blieb für einen Moment stehen. Ich wusste nicht, ob ich gerade träumte oder nicht. Wie angewurzelt stand ich da. Ich konnte mich keinen Meter bewegen, während ich den Jungen, direkt vor mir, sofort ungläubig musterte. Er hatte mich dedoch noch nicht gesehen, schien aber jemanden zu suchen. Ich hoffe mal er sucht mich. Doch meine Gefühle sprudelten förmlich aus mir heraus. Plötzlich konnte ich mich wieder bewegen und schlupfte unter dem Netz auf die andere Seite.

Das Kageyama mich nun schon zum wiederholten mal angestupst hatte, ignorierte ich völlig. "Gib mir ganz kurz eine Minute, Kageyama.", meinte ich unter Tränen zu ihm. Kageyama musterte mich besorgt, fragte aber nicht weiter nach. Er beobachtete nur. 

Plötzlich sah der Junge in meine Richtung. Auch er erstarrte und schien sich ebenfalls nichts bewegen zu können. Doch auch er war genau so unfähig ein Gespräch gerade zu führen und antwortete weder Bokuto, noch Kuroo oder Daichi. Sie hatten es alle versucht, doch ohne Erfolg. Da ich aber schon aus der ersten Schockstarre heraus war, lief ich einen Schritt auf ihn zu. Nun sah ich auch bei ihm die ersten Tränen. "Tooru?", sagte ich mit zitternder Stimme. "Yuuki.", kam wenige Sekunden später von ihm. Seine Stimme, sie war so sanft und klang so liebevoll. Sofort begann ich mich an Sachen von früher zu erinnern. Seine Stimme, sie war nach so langer Zeit Musik in meinen Ohren. Die Situation in diesem Augenblick, schienen mehrere Leute zu beobachten und zu verfolgen, doch darauf konnte ich mich gerade nicht konzentrieren. "Hey Yuuki, bist du es wirklich.", versuchte er es nochmal. Die Halle war still, alle Augen waren auf mich und ihn gerichtet. Ich nickte nur, schweigend rannte ich auf ihn zu. Geradewegs in seine ausgestreckten Arme. "Tooru", sagte ich leise schluchzend. "Ja ich bin es..", war das letzte was er sagte, bevor er mich vollständig in seine Umarmung zog. Er ließ mich los und begann mich zu mustern. "Du bist so wunderschön geworden, Schwesterchen.", sagte er ziemlich leise, sodass es nur ich mitbekam. "Danke. Du hast dich auch sehr ins Positive verändert. Oh mein Gott ich kann es immer noch nicht fassen, dass wir uns nach fast zwei Jahren wieder sehen.", brachen meine kompletten Gefühle heraus. Nach weiteren paar Sätzen, die wir gewechselt hatten, nahm ich endlich mal wieder mein Umfeld war.

"Ähm...kann mich mal bitte jemand aufklären?", kam es von Hinata und Kageyama fast gleichzeitig. Tooru und ich drehten uns in ihre Richtung. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und wollte gerade zum Sprechen ansetzen, da kam er mir zuvor. "Nicht jetzt Kageyama und Hinata, wir kommen gleich wieder...dann werden Yuuki und ich euch das alles genau erklären, ich weiß das sieht ein bisschen komisch aus.", warnte er sich an Kageyama und auch an Hinata, bevor Tooru meine Hand nahm und mich mit sich zog. "Tooru, warte mal...Wir müssen das aufklären, hallo.", meinte ich. "Tun wir gleich, aber davor reden wir mal kurz."

"Wir standen ein wenig abseits draußen auf einem Parkplatz und starrten uns erstmal an. "Okay wie zum Teufel kommst du auf die Karasuno?", platzte es förmlich aus ihm. "Wir sind umgezogen und die Schule war in der Nähe, deswegen bin ich dort und ich wusste, dass sie ein Volleyball-Team haben...aber wie bist du auf die Aoba Joshai gekommen?"

"Auch eine lange Geschichte. Aber wir sind tatsächlich auch umgezogen.", beendete er seinen Satz. "Yuuki du bist wirklich wunderschön geworden...ich hätte dich fast nicht erkannt. Aber trotzdem bin ich froh. Dachte schon wir sehen uns gar nicht mehr.", meinte er weiter. "Ja da hast du Recht, ich war eine zeitlang wirklich sauer auf dich und Papa, aber ich bin schlauer geworden und weiß mittlerweile, dass ich das die ganze Zeit lang falsch lag. Es tut so gut, dich wieder getroffen zu haben.", sagte ich. "Ja da stimme ich dir auf jeden Fall auch zu." Begannen wir uns ein wenig gegenseitig auszufragen und miteinander zu reden. "Aber Tooru sag mal, wie bist du hierher gekommen und die viel wichtigere Frage ist, woher weißt du das ich hier bin?", fragte ich ihn nun ein bisschen verwirrt. 

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1579 words

> 08. / 09. Juni 2023
> komplett neues Kapitel bzw. Einschub
> publ. 11. Juni 2023

> revised 26. August 2023

𝙰 𝚗𝚎𝚠 𝚜𝚝𝚊𝚛 // 𝚂𝚊𝚝𝚘𝚛𝚒 𝚃𝚎𝚗𝚍𝚘𝚞 𝙵𝙵Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt