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Auch Tobio, Tanaka und Noya reagierten auf meinen fahrlässigen und verantwortungslosen Umgang mit meiner Schulterverletzung und den Schmerzen, ähnlich wie bei Hinatas Zusammenbruch auf dem Spielfeld. Doch keiner machte mir einen Vorwurf, denn sie wussten alle selber genau so gut, wie gerne man als Stammspieler auf dem Feld steht und man möchte es um jeden Preis bis zum Ende des Spiels schaffen dort stehen bleiben zu dürfen. 

"Yuuki, ich komme nachher nochmal zu dir. Wir haben nur kurze Team-Besprechung!", sagte Korai und ich nickte ihm lediglich zu. "Na komm, wir gehen jetzt zum Arzt!", sagte Tobio und lief neben mir her, während ich schon ein Taschentuch auf die blutende Stelle drückte. "Oh Gott, Yuuki!" - "Schatz!", ertönte neben der Stimme meines Bruder auch die von Satori. Ich sah beide an und musste wieder begannen zu weinen. Ich wusste in diesem Moment selber gerade nicht, ob der Auslöser die Schmerzen vom Sturz auf meine Schulter oder die Niederlage gegen die Kamomedai-Oberschule waren. Beides tat auf jeden Fall weh. "Komm mal her, Yuuki!", sagte Tooru und drückte mich liebevoll gegen seinen Brust, ohne mir weh zu tun. "Du hast so unfassbar gut gespielt. Ihr wart alle so unfassbar gut da draußen. Lass dich davon nicht so runterziehen, auch wenn es gerade echt weh tut. Aber du weißt doch, Schwesterchen, das Leben geht weiter und du bekommst schon noch eine Chance!", redete Tooru sanft auf mich ein, während er mir über den Rücken strich. Ich beruhigte mich langsam. "Hey Baby!", sagte nun auch Satori. Ich löste mich von meinem Bruder und lief in die Arme meines Freundes. "Na komm, wir lassen mal nach der Schulter schauen. Das sieht nicht gut aus!", sagte er und ich nickte während ich gegen seine Brust gelehnt war. "Wir warten so lange. Geh du mit Yuuki. Sie braucht dich jetzt, Satori!", meinte mein Bruder zu meinem Freund. "Ist gut. Wir kommen dann nach oben zur Tribüne.", meinte Satori. "Ist gut.", antwortete Tooru. Er versuchte gerade den Bruder- "ich hab alles im Griff und mich haut so schnell nichts um" zu machen, aber ich weiß gerade wie nervös und besorgt Tooru war, als er mich dort gerade gesehen hatte.

Ich löste mich kurz von Satori und sah meinen Bruder und Tobio ein letztes Mal an, bevor Satori seinen Arm um meine Hüfte legte und uns umdrehte. Wir entfernten uns aus dem Eingangsbereich und machten uns auf den Weg zur Artzstation am Ende des Gangs. "Yuuki, hey!", sprach er mich an. Ich sah zu ihm hoch. "Ich weiß, wie traurig es gerade sein muss, aber du bekommst deine Chance gegen Korai zu spielen und auch zu gewinnen. Bitte vergiss nie, das du eine ausgezeichnete Spielerin bist. Zudem hast du auch sehr großes Potenzial. Nutze es. Du weißt doch, das ich immer hinter dir stehe. Yuuki, ich liebe dich!", meinte er. Satori ist einfach unglaublich, denn er bringt mich auch in harten, schwierigen und traurigen Momenten zum Lächlen. "Ich liebe dich auch über alles Satori. Vielen Dank, mir geht es nach deinen Worten echt schon wesentlich besser.", sagte ich und grinste ihn kurz an. "So gefällst du mir schon wesentlich besser.", sagte er und grinste mich ebenfalls an. Wenige Meter später standen wir beide auch schon vor dem Krankenzimmer und Satori war gerade dabei die Türe zu öffnen. "Hallo!", sagte er und trat ein. Ich folgte ihm und schloss die Türe hinter mir. "Hallo, wie kann ich euch beiden denn helfen?", fragte die Ärztin und lächelte erst mich und dann Satori an. "Ich wollte nach meiner Schulter schauen lassen.", gab ich ihr die Antwort, die sie haben wollte. "Okay. Bist du gestürzt beim Spielen und dann auf die Schulter gefallen?", fragte sie. "Ja bin ich. Es hat auch zum Bluten angefangen und mittlerweile hört es auch gar nicht mehr wirklich auf!", erklärte ich ihr. "Gut dann muss ich dich einmal bitten, das T-shirt auszuziehen, das ich gut an deine Schulter komme. Zudem würde ich dich dann auch vor die Türe bitten!", sprach sie Satori an. "Nein, er kann bleiben. Er ist mein Freund!", sagte ich und sah die Ärtzin an. Sie begann zu lächlen und sah zwischen Satori und mir hin und her. "Okay, gut!", kommentierte sie die ganze Situation noch, bevor Satori mir aus dem T-shirt half und es so lange halten würde. "Okay gut, es ist auf jeden Fall ganz schön angeschwollen, blau und blutet!", sagte sie. "Okay, haben sie schon eine Vermutung, was es sein könnte?", fragte Satori sie. "Ja ich gehe schwer zum aktuellen Zeitpunkt vor einer Gelenkblutung aus. Aber bevor ich das mit Sicherheit sagen kann, werden wir noch ein paar Untersuchungen machen. Zudem werde ich dir auch noch ein paar Schmerzmittel geben, Yuuki Oikawa?", fragte sie. "Ja genau.", antwortete ich ihr. Sie lächelte, denn meinen Namen hatte sie von meinem Team-Shirt abgelesen. 

Nach einer guten halben Stunde waren alle Untersuchungen soweit abgeschlossen und Satori stand immer noch mit dem T-shirt in der Hand neben mir. Wir waren gerade im Behandlungszimmer allein. Die Ärtzin war nämlich kurz rausgegangen, um auch einen passenden Verband zu holen. "Yuuki, sag mir bitte ganz ehrlich, ob der erste Sturz am Anfang des ersten Satzes auch schon was mit der Schulter zu tun hatte?", fragte er mich und ich sah kurz auf meine Hände, bevor ich meinen Freund wieder ansah. "Ja du hast Recht. Der Sturz im ersten Satz war auch schon auf meine Schulter und ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch schon große Schmerzen in der Schulter, doch ich habe sie wohl einfach ignoriert, um weiter auf dem Feld stehen zu können. Es tut mir wirklich leid, das ich so leichtfertig und fahrlässig gehandelt habe, aber ich wollte unbedingt spielen. Dabei habe ich auch die Schmerzen in Kauf genommen!", am Ende senkte ich meinen Kopf erneut. "Ach Yuuki, was machst du denn immer?!", sagte er zu mir. Seine Stimme war aber ruhig und es war auch kein wütendender oder agressiver Unterton zu hören. "Ich weiß, Baby! Es tut mir auch Leid!" - "Hey, Yuuki! Natürlich war das scheiße, aber ich kann deine Beweggründe total verstehen. Mach dich deswegen jetzt nicht verrückt. Aber bitte pass in Zukunft auf deine Gesundheit auf. Du darfst nie vergessen, das du nur diesen einen Körper hast. Wenn er krank oder am Ende ist, kannst du das Volleyball spielen auch vergessen. Das darfst du nie vergessen!", meinte er und ich nickte nur niedergeschlagen. Er hatte ja mit allem so vollkommen Recht. Ich hätte wirklich auf meinen Körper hören sollen. Das darf nicht nocheimal passieren. "Baby!", sagte ich und sah in seine dunkelrot-brauen Augen. "Du hast vollkommen Recht. Ich werde es nie wieder so weit kommen lassen. Ich verspreche es!", meinte ich und lächelte ihn an. "Gut, das beruhigt mich schon mal, wenn du es einsiehst und es in Zukunft verhindern willst!", entgegnete mir Satori. Kurz darauf begann er auch zu lächeln und drückte mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Wieder begann ich zu lächlen und war einfach nur froh, das ich ihn an meiner Seite habe. 

Die Türe ging plötzlich wieder auf. "So jetzt habe ich den richtigen Verband gefunden!", sagte die Ärtzin und schloss die Behandlung mit dem Einbandagieren sozusagen ab. "Vielen Dank!", bedankte erst ich mich und dann Satori bei der netten Ärtzin. "Keine Ursache, dafür bin ich ja da. Ich wünsche dir alles gute für die Zukunft, Yuuki! Halte den Arm still und lass ich ihn gut heilen. Dann kannst du auch ohne Folgeschäden oder weitere Einschränkungen ganz normal wieder spielen." - "Okay, ich werde mich an ihren Rat halten. Dankeschön!" Sie nickte und lächelte noch, bevor wir die Türe öffneten und das Krankenzimmer verließen. 

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> 11. / 12. November 2023

> publ. 05. Januar 2023

𝙰 𝚗𝚎𝚠 𝚜𝚝𝚊𝚛 // 𝚂𝚊𝚝𝚘𝚛𝚒 𝚃𝚎𝚗𝚍𝚘𝚞 𝙵𝙵Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt