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"Ich also ich hab....in der Pause vorher einen Anruf entgegen genommen.", begann ich mit meiner Erzählung. "Ja? Yuuki wer war es?", wurde er langsam komplett nervös. "Es war Herr Okamura. Der Manager unserer Mum.", "Ja ich kenne ihn.", sagte er uns sah mich wieder erwartungsvoll an. "Er erzählte mir, dass unsere Mum einen schweren Verkehrsunfall hatte.", sagte ich und spürte die ersten Tränen in meinen Augen. "Nein nein bitte nicht.....Yuuki sag mir nicht das sie es nicht geschafft hat?", fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. Die Tränen schossen sofort wieder über meine Wangen. "Tooru ihre Verletzungen waren so schlimm, dass sie noch an der Unfallstelle verstarb.", beendete ich nach unzähligen Pausen den Satz. "NEEIINNNN!", schrie er im Gang herum und versuchte das irgendwie zu verarbeiten. Danach sah er mich mit Tränen in den Augen an. "Yuuki es tut mir so unfassbar Leid, dass du den Anruf entgegen nehmen musstest und das als Erste erfahren musstest.", sagte er noch bevor seine Stimme ebenfalls komplett abbrach.

Sofort fiel ich in seine Arme. Fest und liebevoll schlang er seine Arme um mich. Wir weinten mittlerweile beide schon. Plötzlich ging die Türe auf und Tooru's Lehrer kam heraus. "Herr Oikawa, Was ist los?", fragte er. "Herr Taŕo können sie mich bitte von der Schule abmelden, meine Mum ist heute früh bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.", meinte er mit relativ fester Stimme. Doch um diesen Satz hervorzubringen, brauchte einige Sekunden Zeit. In diesem Moment beobachtete ich ihn und er entschloss sich dazu, seinem Lehrer mit keine weinerliche Stimme zu antworten. "Aber natürlich. Iwazumi kannst du Tooru's Sachen zusammenpacken und ihm geben?", fragte er Iwazumi. Scheinbar stimmte er sofort zu. "Mein Beileid. Auch an Sie. Ich melde dich ab.", sagte er. Wir bedankten uns beide bei ihm. "Tooru, Yuuki Hey was ist passiert?", fragte Iwazumi plötzlich als sein Lehrer wieder in Klassenzimmer ging. "Unsere Mum ist bei einem Verkehrsunfall heute morgen in New York ums Leben gekommen. Die Verletzungen waren so schlimm, dass sie an der Unfallstelle noch starb.", erzählte ich ihm. Denn mein Bruder war gerade dazu nicht mehr in der Lage. Seine Energie, die Trauer in seiner Stimme zu unterdrücken war vorbei und seinem besten Freund konnte er gar nicht antworten. Ich bezweifle auch, das er in diesem Moment überhaupt da gewesen war. "Um Gottes Willen. Yuuki, Tooru mein herzliches Beileid.", sagte er und war ebenfalls ziemlich geschockt. Sofort nahm er meinen Bruder in den Arm. "Hey Tooru, melde dich, wenn du etwas brauchst. Ich bin für dich und auch für Yuuki da!", wante er sich als er meinen Namen aussprach an mich. Jedoch wante er sich dirket wieder zurück an Tooru. Er konnte immer noch nicht antworten, stattdessen nickte er einfach nur. Dann ließ er meinem Bruder los und ging auf mich zu. Liebvoll und mit viel Sorgfalt schlang er seine Arme um mich. "Das gleiche gilt auch für dich, Yuuki!", flüsterte er mir zu. "Danke Iwazumi. Ich danke dir für deine Unterstützung." "Selbstverständlich." Er löste seine Arme von meinem Rücken und beendete somit die Umarmung.

Bevor sich Iwazumi, genau wie Sugawara und die anderen auch schon bei uns verabschiedet hatte, kehrte er ins Klassenzimmer zurück. "Na kom. Tooru wir gehen heim.", sagte ich und er nickte nur. Schweigend liefen wir nach Hause. Wir waren beide absolut unfähig zu reden. Immer wieder schlutzten wir auf, wischten die Tränen mit einem Taschentuch weg und versuchten irgendwie mit der Nachricht und der immer stärker zunehmenden Leere und Trauer klar zu kommen. "Tooru, kannst du mich einfach in den Arm nehmen?", fragte ich ihn wieder mit Tränen in den Augen. "Ja aber natürlich, Yuuki komm her.", meinte er und drückte mich ganz fest an sich. Schlussendlich setzten wir uns aufs Sofa. Tooru machte nur den Fernseher an und ich lauschte den Stimmen, doch konzentrierte mich nur auf die Erinnerungen an meine Mum. Ihr Lächlen, ihre Art zu lachen, ihre liebevolle Stimme und ihre geliebten grünen Schuhe, die sie auch gestern beim Spiel noch getragen hatte. Ich vermisse sie so sehr. Ich will einfach nur zu ihr. Warum ausgerechntet jetzt? Wir hätten unser früheres Leben als Familie Stück für Stück wieder haben können, doch das Schicksal wollte das nicht. 

Weinen konnte ich nicht mehr, auch wenn ich es gern tun würde. Meine Augen fühlen sich absolut ausgetrocknet an.  Stattdessen kuschelte ich mich ein bisschen näher an meinen Bruder und schloss die Augen. Es war schon schlimm genug für uns das wir unseren Vater so gut wie gar nicht sahen, doch jetzt unsere Mutter verloren zu haben, riss mein Herz komplett auseinander. Ich war einfach nur froh und glücklich wenigstens meinen älteren Bruder noch zu haben.
Ich wüsste wirklich nicht was ich ohne Tooru machen würden. Wahrscheinlich hätte ich mich schon umgebracht, allein nur die Sache mit Akito und der Verwaltigung. Dann dachte ich plötzlich an Tendou. Ich schlaf jetzt ein bisschen und dann werde ich ihm schreiben, ob es vorbei kommen kann. Doch ich öffnete stattdessen meine Augen und griff ohne viel darüber nachzudenken nach meinem Handy. Tooru war bereits eingeschlafen und bekam davon nichts mit. Schnell schrieb ich Tendou, dass der Schlüssel unter der Matte liegt, falls wir nicht aufmachen und er einfach reinkommen soll, denn es ist etwas schlimmes passiert. Wie ferngesteuert legte ich mein Handy wieder auf den Tisch. Kuschelte mich wieder zurück an Tooru und schlief nach ein paar Minuten mit Tränen in den Augen ein. "Hey Tooru hey Yuuki...", nahm ich eine bekannte Stimme war. "Yuuki Hey ich bins Tendou. Deine Nachricht hat mir echt Angst gemacht.", sagte er und ich war fast sicher, dass er es war. "Tendou.", brachte ich ganz leise heraus. "Hey Baby.", ertönte ganz sanft seine Stimme. Endlich hatten meine Augen sich an das grelle Licht gewöhnt und ich nahm endlich seine wunderschönen Umrisse war. Es machten mich so glücklich, dass er hier war. "Ich bin so froh, Tenodu das du da bist.", sagte ich und sprang ich ihm den Hals. 

"Yuuki, ich beide seht so krass fertig aus, wie als hättet ihr die ganze Zeit geheult. Deine Nachricht klang auch nicht besonders positiv. Deswegen was ist passiert?", fragte er plötzlich. Sein Gesichtsausdruck war gerade nicht beschreibbar. Aber wenn ich etwas dazu sagen müsste würde ich eine Mischung aus Angst, Trauer, Nervosität und Neugier sagen. "Tendou es also es...ist was schlimmes passiert.", begann ich und kämpfte wieder mit den Tränen. "Hey ganz ruhig, Baby. 

Atmete tief ein und aus....ganz ruhig und lass dir Zeit.", meinte er und nahm meine Hände in seine. Das gab mir tatsächlich echt Kraft und ließ mich ein bisschen herunterkommen. "Es geht um unsere Mum. Sie hatten heute morgen einen schweren Verkehrsunfall und....also sie....ähm...sie erlag ihren Verletzungen noch am Unfallort.", erzählte ich den Satz nun schon zum keine Ahnung wie vielten Mal, doch es wurde nicht besser je öfter ich es aussprach. Ich habe keine Ahnung, wie ich mich fühlen soll? Ich fühle mich komisch. Schwach, zerbrechlich und am Boden zerstört. Komplett leer. Unfähig irgendwas zu tun. 

Ich hatte gerade den wohl wichtigsten Menschen neben Tendou und meinem Bruder verloren. Tendou sah mich komplett schockiert an. Er konnte nichts sagen im Moment und zudem war Tendou kreidebleich. Er drückte mich ganz fest an sich und streichelte über meinen Rücken. Wir saßen lange so da. Doch es tat so gut. Er hatte zwar immer noch nichts gesagt, doch musste er gerade auch nicht. Bis er mich nach einer Weile losließ und mir in die Augen sah. "Yuuki es tut mir so unfassbar Leid, dass du heute und vorallem so erfahren musst, dass deine Mum nicht mehr da ist und zweitens, dass ich nicht gleich etwas gesagen konnte. Ich hoffe, dass kommt nicht komplett komisch rüber.", meinte er und nahm meine Händen wieder in seine.

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1291 words

> 04.02.2023
> changed 01. Juli 2023
> publ. 12. Juli 2023

𝙰 𝚗𝚎𝚠 𝚜𝚝𝚊𝚛 // 𝚂𝚊𝚝𝚘𝚛𝚒 𝚃𝚎𝚗𝚍𝚘𝚞 𝙵𝙵Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt