Kiara
Ich drückte die Türklinke mit der Hoffnung runter, dass die Tür nicht verschlossen war. Als sie sich lautlos öffnen ließ, atmete ich erleichtert aus.
Würde ich nicht heimlich in Pablos Büro kommen können, wäre das nicht gut. Ich konnte ja schlecht durch das Fenster reinklettern. Es ließ ich nicht öffnen, somit müsste es eingeschlagen werden.
Ich trat ein und schaltete dabei die Taschenlampe meines Handys ein. Das Licht im Arbeitszimmer einzuschalten war mir zu riskant.
Zwar lebte hier viel weniger Personal, damit auch Sicherheitsleute auf diesem Grundstück, wie im alten Haus, doch ich ging lieber auf Nummer sicher.
Also benutzte ich mein Handy, um den geräumigen Raum zu beleuchten. Ich fühlte mich nach dem, was ich in diesem Moment war. Eine Frau, die nach etwas Brauchbarem in den heiligen vier Wänden eines mächtigen Mannes suchte.
Nur lag der Unterschied bei mir darin, dass der besagte Mann, mein Ehemann war.
Es musste sein. Ich musste den Prozess beschleunigen, sonst endete es in einer Katastrophe.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich langsam zu wohl in Pablos Nähe fühlte, wollte dieser verfluchte Mistkerl mich schwängern.
Er hatte seiner Worte ernst gemeint. Seitdem er sie zu mir sagte, nutzte er jede Gelegenheit, mich zu ficken. Und ich Idiotin hielt ich nicht zurück. Keinesfalls weil ich einen Braten von ihm in der Röhre haben wollte, sondern weil mich die Lust überkam. Wenn mein Verstand dann wieder einsetzte, war es zu spät.
Gott sei Dank, konnte ich noch nicht schwanger werden. Die Betonung lag dennoch auf noch nicht.
Deswegen gab es exakt zwei Möglichkeiten für mich. Entweder ich besorgte mir irgendwie heimlich ein Verhütungsmittel, wobei ich nicht wusste, ob es in Mexiko so einfach war. Oder ich fand endlich etwas, womit ich sein Imperium vernichten und ihn dann endlich töten konnte.
Sein Tod war mir deutlich lieber, als von ihm schwanger zu werden. Wenn ich es zusätzlich nicht übers Herz bringen könnte, es abzutreiben, müsste ich das Kind von ihm auf die Welt bringen.
Ich lief auf den Aktenschrank zu. Mit ein wenig Glück fand ich Hinweise. Brauchbare Hinweise. Pablo versuchte, mich weiterhin aus seinen Geschäften rauszuhalten. Obwohl wir verheiratet waren.
Manche würden es als süß bezeichnen als Liebesbeweis. Der kalte, brutale Mafiaboss Mexikos wollte seine Liebste aus seiner gefährlichen Welt halten. Mich störte es.
Wie zur Hölle sollte ich ihn so vernichten?
Jedes Mal wenn er telefonierte oder er wegging, meinte er: Das willst du nicht wissen. Oder: das ist nichts für deine Augen oder Ohren.
Er wusste einen Scheiß über mich! Über mein Leben!
Wenn er wüsste, was ich bereits alles getan hatte, würde er vor Ohnmacht umfallen. Aber er war dermaßen blind vor Liebe, dass er nur die Kiara sah, die er in seinem Stripclub kennengelernt hat.
Ich war viel mehr als das!
Ja, natürlich war es auf der anderen Seite gut, dass er keinen Verdacht schöpfte, trotzdem konnte ich mich darüber aufregen. Das war mein gutes Recht.
Welche Frau mochte es denn bitte gerne runtergemacht zu werden, wenn viel mehr in ihr steckte.
Ich langweilte mich hier. Ohne ihn oder seine dämlichen Bodyguards durfte ich das Anwesen nicht verlassen. Arbeiten? Wieso denn? Pablo hatte genug Geld. Arrrrrr!
Mir war bewusst, wieso er so war. Er verhielt sich nicht aus Eifersucht oder Besitzansprüchen so. Und dass ich nicht arbeiten brauchte, sagte er nur, weil er keinen Grund darin sah. Wäre er nicht reich, könnte sich sicher arbeiten gehen.
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KIARA - Wenn Rache süß ist
RandomNew Generation 1: Band 1 Rache ist bekanntlich süß, genau das dachte sich auch Kiara. Aber was noch besser als Rache war, war Rache an der Familie zunehmen, welche ihre Leiblichen Eltern ermordete. Seit Kiara wusste warum und von wem sie umgebracht...