Kapitel 6

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Sicht Deliah,

Mittlerweile ist eine Woche seit dem Restaurantbesuch mit Milan und seiner Familie vergangen. Es passierte nichts Besonderes, nur meine Neugierde stieg. Ich habe viele Fragen, doch leider wird keine beantwortet.

Da gleich Abendessen ist, entscheide ich mich, meinem Vater Fragen zu stellen. Denn ich will Antworten.

Als ich mich an den Esstisch setze, denke ich darüber nach, ob ich es doch lieber lassen sollte, Fragen zu stellen. Aber ich bin fest entschlossen, es zu tun.

Nach dem Essen fange ich an zu sprechen.

„Vater, warum muss ich ihn heiraten? Die Hernandez und du hasst euch doch?"

Voller Wut springt er von seinem Platz auf und kommt mit schnellen, aggressiven Schritten in meine Richtung.
In dem Moment wird mir klar, dass es eine falsche Entscheidung war.
Er zieht mich aggressiv und fest an meinem Handgelenk, sodass es höllisch schmerzt und wahrscheinlich blaue Flecken entstehen.
Er schmeißt mich auf den Boden.

„Du dumme, wertlose Schlampe, wagst es mir Fragen zu stellen, hmm?"
Er schnürt mir mit seinen Händen die Luft zum Atmen ab. Ich bekomme kaum Luft.

„Du hast mir keine Fragen zu stellen, du wirst machen, was ich dir sage", schreit er.
Er lässt mich los, sodass ich auf den Boden falle, und tretet einige  Male in meinen Bauch, bis er geht.

Ich liege auf dem Boden, mein Körper schmerzt. Nicht nur mein Körper schmerzt, auch wenn dies nicht zum ersten Mal geschieht...

Ich sammle meine Kraft und gehe in mein Zimmer. Jeder Schritt schmerzt. Mein Arm und Bauch sind blau. An meinem Hals sind Handabdrücke und rote Flecken zu sehen. Ich schmiere überall Salbe drauf und versuche, keine Träne zu vergießen, doch ich kann mich nicht kontrollieren und fange an zu weinen.

Was wäre, wenn sie noch hier wäre? Würde sie mich beschützen?
Mein Kopf droht zu platzen, weshalb ich Schmerz- und Schlaftabletten nehme und versuche zu schlafen.

Am nächsten Morgen werde ich durch die Stimme einer Angestellten geweckt.

„Señora Díaz?"

„Hmm."

„Ich soll Ihnen von Ihrem Vater mitteilen, dass Señor Hernandez Sie in 2 Stunden abholt, damit Sie Ringe kaufen gehen. Er wartet auf Ihr bestes Verhalten."

„Aghhh, wie spät ist es?"

„Es ist bereits 13 Uhr, Miss."

Verdammt, wie lange habe ich geschlafen? murmelte ich vor mich hin.
Die Angestellte geht weg, und ich setze mich in meinem Bett auf. Das tut höllisch weh, weshalb ich schmerzerfüllt aufzische.

Ich weiß, dass ich mich heute besonders viel schminken muss, um die Flecken zu verdecken.

Oh Mann, ich will Heute wirklich nichts machen. Doch einen Ausweg gibt's nicht, und wer weiß, vielleicht redet Milan heute mit mir und benimmt sich normal.

Ich stehe auf, gehe in die Dusche, führe meine Skin-Care durch, putze meine Zähne, und jetzt stehe ich vor meinem Schrank und suche etwas zum Anziehen.

Ich entscheide mich für einen roten Zweiteiler. Rot ist meine Lieblingskleiderfarbe. Das Oberteil hat lange Ärmel, und in der Mitte ist ein wunderschöner, mittelgroßer Diamant. Der Rock geht knapp bis zur Hälfte meiner Oberschenkel, aber er verdeckt meinen Bauch gut, sodass man die Flecken nicht sieht. Der Ausschnitt des Oberteils ist sehr offen, doch das ist mir egal.

Nachdem ich mit dem Schminken und Haaremachen fertig bin, nehme ich meine Schultertasche und gehe nach unten, da es schon 15 Uhr ist. Ich beschließe, all meine Gedanken zur Seite zu schieben und mich einfach selbstbewusst zu fühlen.

Vindicación o amor ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt