„Paul weiß also Bescheid?“, hakte April nach und sah ihre Freundin erwartungsvoll an. Nike nickte: „Er kommt ein einziges Mal vorbei und muss auch gleich noch den Mutterpass finden“. „Den lässt du einfach herumliegen?“, wollte April irritiert wissen. Nike schüttelte vehement den Kopf: „Natürlich nicht. Er war in meiner Tasche und ist wohl herausgefallen. Das Universum hat mich wohl grade auf dem Kieker.“ „Ach was“, versuchte April sie zu besänftigen. „Die Tatsache, dass ich schwanger bin, hat ihn zwar geschockt, aber dennoch hat er es gut aufgenommen. Er hat nicht einmal in Erwägung gezogen, dass es nicht sein Kind sein könnte. Ich glaube es hat ihn sehr gekränkt, dass noch ein anderer Mann als Vater in Frage kommt“, erklärte Nike. „Seitdem ruft er ständig an. Er möchte unbedingt noch einmal mit mir reden.“, fuhr sie fort. „Hast du ihm von Mr. Jenkins erzählt?“, fragte ihre Freundin nun direkt. Nike schüttelte den Kopf: „Nein, natürlich nicht.“. April nahm einen Schluck aus ihrer Tasse und ergriff nach wenigen Minuten der Stille erneut das Wort: „Und wann willst du es ihm sagen?“. Nike zuckte lediglich mit den Schultern: „Ich möchte noch ein wenig warten. Ich muss erst einmal das Chaos mit Paul in den Griff bekommen.“
„Paul, was machst du denn hier“, entfuhr es Nike, als sie von ihrem Schreibtisch aufblickte. „Du ignorierst mich seit drei Tagen und ich möchte mir dir sprechen“, erwiderte Paul, der zielsicher ihr Büro betrat. „Paul, nicht hier“, stellte sie bestimmt klar. Er schüttelte den Kopf: „Hier kannst du mir zumindest nicht ausweichen“. „Paul“, begann Nike nun etwas forscher „Geh jetzt bitte“. „Du sprichst jetzt mit mir“, entgegnete dieser nun ebenfalls etwas bestimmter. „Darf ich fragen, was hier los ist?“. Nike stockte der Atem, als sie Luis ihn seinem Türrahmen stehen sah. „Es ist alles in Ordnung. Paul wollte eh grade gehen“, reagierte sie augenblicklich in der Hoffnung, dass einer der beiden Männer zeitnah den Raum verlassen würde. Paul sah zu Nike, dann zu Luis, welchen er schlagartig mit seinem Blick taxierte. „Sie sind es“, entfuhr es ihm wie ein Geistesblitz. Nike schluckte: „Paul geh jetzt bitte“. „Wie bitte?“, hakte Luis irritiert nach und beobachtete Paul, welcher näher an ihn herantrat. „Du hast mit ihr geschlafen“, stellte er verbissen fest. Luis blickte verwirrt zu Nike, dann zu Paul, welcher nun nur noch wenige Schritte von ihm entfernt stand: „Stopp“, begann er ruhig. „Ich weiß nicht was hier los ist, aber ich schlage vor Sie verlassen augenblicklich das Büro meiner Assistentin.“, fuhr er sachlich fort. „Sonst was?“, bäumte sich Paul nun unmittelbar vor Luis auf, welcher seinen Blick ohne Zögern erwiderte „Rufe ich den Sicherheitsdienst“, beantwortete er Pauls Frage unbeeindruckt. „Dann kannst du sie also nicht geschwängert haben?“, provozierte Paul, ohne auch nur darüber nachzudenken Luis Forderung nachzukommen. „Bitte was?“, entfuhr es Luis fassungslos, wich Pauls Blick aus und sah zu Nike, welche fest schluckte. Nun stand es fest, das Universum hatte sie definitiv auf dem Kieker. Ohne weiter darüber nachzudenken, griff sie nach ihrer Tasche und hastete aus ihrem Büro. Sie musste weg!
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„Dann kannst du sie also nicht geschwängert haben?“, hallten Pauls Worte in Luis Kopf nach. Sie war schwanger. Geschockt ließ er sich auf seinen Schreibtischstuhl sinken und vergrub die Hände in seinen Haaren. Ihm ging Nikes Blick nicht aus dem Kopf, wie sie ihn angesehen hatte, bevor sie aus dem Büro gestürmt war. Kam er tatsächlich als Vater dieses Kindes in Frage, obwohl sie verhütet hatten? Er musste unbedingt mit ihr sprechen.

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Challenge
RomanceNike Davis war mit ihren 28 Jahren fest im Berufsleben angekommen. Ihr Abschluss in Wirtschaftspsychologie hatte ihr eine super Chance in einem weltweit vertretenen Unternehmen in den USA ermöglicht, wo sie nun seit drei Jahren als persönliche Assi...