Nike saß vertieft an ihrem Schreibtisch, als eine Person vor sie trat. „Guten Morgen, Miss Davis“. Es war Mr. Harris, eines der Vorstandsmitglieder der Fima, der nun direkt vor ihrem Schreibtisch stand. „Geht es Ihnen besser?“, fragte er in väterlichem Ton. Nike lächelte: „Ja danke.“ „Ich würde gerne Mr. Jenkins sprechen“. Nike stockte, sie wusste, worum es in dem Gespräch gehen würde. Selbstsicher sah sie ihn an: „Wenn es darum geht, was gestern passiert ist, möchte ich bei dem Gespräch gerne dabei sein. Schließlich betrifft es auch mich.“ Verwundert sah sie der ihr gegenüberstehende Herr mit weißen Haaren an. „Ich möchte mit Mr. Jenkins erst einmal unter vier Augen sprechen. Danach können wir uns gerne gemeinsam unterhalten“, schlug er vor. „Ich möchte nicht, dass in meiner Abwesenheit über mich gesprochen wird.“, fügte Nike bestimmt hinzu und sah Mr. Harris herausfordernd an. „Damit muss man rechnen, wenn man sich in eine solch unangebrachte Situation bringt, Miss Davis“ konterte er betont. „Wir sprechen später“. Ohne ein weiteres Wort abzuwarten ging Mr. Harris auf Luis Büro zu, klopfte und trat, ohne zu zögern ein.
Nike starrte ungeduldig auf die Tür vor sich, bis sie sich endlich öffnete und Mr. Harris das Büro ihres Chefs verließ. Erwartungsvoll sah sie ihn an. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, sagte er verbissen, trat an ihr vorbei und verließ das Zimmer. Perplex sah sie ihm nach. Was war vorgefallen?
„Warum hast du nicht angerufen, Nike?“, wollte April aufgeregt wissen. „Mein Handy war im Büro“, rechtfertigte sie sich schulterzuckend. „Aber keine Sorge, es ist alles in Ordnung“ fügte sie lächelnd hinzu. „Was ist passiert?“ wollte ihre Freundin nun neugierig wissen. „In der Firma kursieren sie abstraktesten Gerüchte“. „Was denn für Gerüchte?“, hakte Nike irritiert nach. „Ich hätte eine Auswahl. Vielleicht kannst du mir sagen, was davon stimmt. Miss Davis hat eine Affäre mit dem CEO.“ Nike nickte. „Gut, da kann man nichts entgegensetzen“. April lachte: „Die sollst du aber darüber hinaus plötzlich auch noch mit anderen Kollegen haben“. Nike schüttelte den Kopf: „Davon wüsste ich“ „Er soll bestätigt haben, dass er der Vater des Kindes ist.“, fuhr April fort. Nike lächelte leicht: „Das hat er tatsächlich.“ April stockte und sah sie verwundert an. „Er hat es gegenüber dem Sanitäter gesagt, er wollte ihm wohl keine Auskunft geben“. „Wow“, entfuhr es April „Und das in einer Vorstandssitzung. Was uns zum nächsten Gerücht bringt. Mr. Jenkins soll angedroht haben den Posten als CEO niederzulegen.“ „Was?“, entfuhr es Nike geschockt. „Das hat er doch nicht wirklich vor, oder?“. April sah sie verwirrt an: „Ich hatte gehofft, die Frage könntest du mir beantworten.“
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„Mir ist bewusst, dass das nicht hätte passieren dürfen“, erklärte Luis möglichst ruhig, während er Mr. Harris ansah. „Von wem ging das Ganze aus?“, wollte Mr. Harris ernst wissen. „Beidseitig“ erwiderte Luis knapp. „Obwohl das in meinen Augen nichts zur Sache tut.“ „Miss Davis arbeitet jetzt seit fast 4 Jahren in dieser Firma, ihr Verhalten immer tadellos und professionell. Kaum betritt ein neuer CEO die Bildfläche, beginnt sie plötzlich eine heimliche Liaison am Arbeitsplatz und wird auch noch schwanger? Das passt nicht zu ihr. Sie haben ihre Position ausgenutzt, darum geht es, Mr. Jenkins“ „Sparen wir uns den moralischen Vortrag.“, bemerkte Luis eindringlich. „Mir ist bewusst, dass mein Verhalten unprofessionell war. Für mich gibt es nun genau zwei Möglichkeiten, Mr. Harris. Möglichkeit eins, Miss Davis und ich arbeiten weiter wie bisher zusammen. Einen professionellen Umgang miteinander haben wir wohl in den letzten Monaten bewiesen und dabei wird es auch bleiben, das kann ich Ihnen versichern. Die Alternative dazu ist, dass sie sich ab morgen einen neuen CEO für diese Firma suchen.“ Selbstbewusst sah Luis seinen Gegenüber an: „Es liegt bei Ihnen“ „Das können Sie nicht machen“, entfuhr es Mr. Harris empört. Luis erwiderte seinen Blick, ohne zu zögern: „Ich war jahrelang selbstständig, Mr. Harris, ich kann jederzeit wieder als Unternehmensberater arbeiten. Ich bin nicht auf Sie angewiesen, Sie aber aktuell auf mich. Das würde ich bei der Entscheidung berücksichtigen.“ Mr. Harris sah ihn perplex an. Es waren vielleicht nicht die fairen Mittel, aber dennoch wusste auch Luis, wie man sich letztendlich behauptete. „Wir könnten Miss Davis versetzen“, schlug Mr. Harris vor. „Auf gar keinen Fall“, entgegnete Luis unverzüglich. „Es gibt nur die zwei genannten Optionen, Mr. Harris.“
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Challenge
RomansaNike Davis war mit ihren 28 Jahren fest im Berufsleben angekommen. Ihr Abschluss in Wirtschaftspsychologie hatte ihr eine super Chance in einem weltweit vertretenen Unternehmen in den USA ermöglicht, wo sie nun seit drei Jahren als persönliche Assi...