Nike öffnete langsam die Augen und beobachtete den noch schlafenden Mann neben sich. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie ihn ansah und mit den Fingerspitzen vorsichtig über die leicht blau gefärbten Knöchel seiner Hand fuhr, welche sanft auf ihrer nackten Taille lag. Sie stand sicher nicht auf dieses machohafte Beschützergehabe, aber Luis Reaktion auf Pauls Verhalten hatte sie doch ein wenig beeindruckt. Vielleicht war es doch schön zu wissen, dass jemand auf sie aufpasste. Liebevoll fuhr sie durch seine wirren Locken, betrachtete seine entspannten Gesichtszüge und dachte an die vergangene Nacht. Wie er sie geküsst hatte, wie er sie berührt hatte, wie er hinter ihr liegend in sie eingedrungen war, sie zusätzlich mit seiner Hand stimuliert und letztendlich zum Orgasmus gebracht hatte. „Woran denkst du?“, hörte sie seine ruhige Stimme. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er sie beobachtete. Nike lächelte verschmitzt: „Nichts“ und zuckte mit den Schultern. „Du lügst“, stellte er knapp fest und grinste. „Also woran denkst du?“, wiederholte er seine Frage. Nike lächelte verführerisch, richtete sich ein wenig auf und schob sich auf seinen Schoß. Auf ihm sitzend blickte sie ihn direkt an. Er musterte ihren nackten Körper und fuhr sachte mit seinen Händen darüber. Nike schloss die Augen, stöhnte leicht auf, als er ihre Brüste zaghaft berührte. Langsam setzte er sich unter ihr auf, ließ seine Hände über ihre Taille gleiten: „Das ist keine gute Idee“, flüsterte er nah an ihrem Ohr. „Das habe ich schon häufiger gehört“, erwiderte sie kaum hörbar, spannte ihre Oberschenkel an und schob ihre Hüfte nach vorne, was Luis ein Stöhnen entlockte. Er atmete tief durch: „So kann es nicht weitergehen“, fuhr er kaum hörbar fort. „Und was willst du tun?“, fragte sie atemlos, fuhr mit den Händen durch seine Haare und bewegte ihre Hüfte langsam. Luis Körper spannte sich unter ihrem merklich an, sein Atem wurde unregelmäßiger: „Wir müssen die Finger voneinander lassen“, flüsterte er, bevor er erneut unter ihren Bewegungen aufstöhnte. Nike lächelte genüsslich, sah ihm für einen Moment herausfordernd in die Augen und beugt sich vor zu seinem Ohr: „Es steht dir frei jederzeit aufzuhören“, raunte sie und biss sanft in seinen Hals. „Oh fuck“, fluchte er und ließ seinen Kopf nach hinten fallen. Sie erhob sich ein wenig, ließ eine ihrer Hände gezielt zwischen ihre Beine gleiten. Die Luft entwich hörbar seinen Lungen, als sie sich quälend langsam auf ihm niederließ und ihn in sie eindringen ließ.
Nike sah auf die Uhr ihres Bildschirms, als Luis zügig an ihr vorbei in sein Büro hastete, um nur wenige Sekunden später mit einem Stapel Unterlagen wieder hinauszueilen. Sie schnappte sich ebenfalls ihre Unterlagen und folgte ihm: „Wie lange warten sie schon?“, wollte er ungeduldig wissen. „10 Minuten“, antworte Nike und versuchte bei seinem zügigen Schritt mitzuhalten. Nachdem sie am Morgen die Zeit etwas aus den Augen verloren hatten, war Luis noch zum Duschen und Umziehen nach Hause gefahren, was ihn mit seinen Terminen nun etwas in Verzug geraten ließ.
Ein leises Klopfen ließ Nike von ihrem Schreibtisch aufblicken. Im Türrahmen stand eine Frau, vielleicht Mitte 30, mit brauen schulterlangen Haaren. Ihr Outfit mit Jeans, Shirt und Sneakers war eher dezent und sportlich. Sie lächelte: „Entschuldigung“, begann sie höflich, „Ist Mr. Jenkins auch zu sprechen?“. „Er ist grade noch in einem Telefonat“, begann Nike entschuldigend. „Es dürfte aber nicht mehr lange dauern“, fuhr sie fort. „Sie sind Nike, richtig?“, wollte ihre Gegenüber weiter lächelnd wissen. Nike sah sie etwas verwirrt an: „Ja, richtig“, bestätigte sie. „Mein Sohn ist hellauf begeistert von Ihnen“, erklärte sie ein wenig amüsiert. Nike konnte nicht ganz folgen und wusste nicht, ob die Frau sie nicht vielleicht verwechselte. „Seit Finlay Sie getroffen hat, schwärmt er nur noch von Ihnen“, fuhr sie erklärend fort. Das war also Finlays Mutter. Sie musste ihren irritierten Blick bemerkt haben: „Verzeihung, wie unhöflich.“, begann sie, trat auf sie zu und streckte ihr ihre Hand entgegen. „Liv, also eigentlich Olivia“. „Freut mich“, erwiderte Nike und ergriff lächelnd ihre Hand. „Nike, aber das wissen Sie ja schon“. Livs Blick blieb für einen Moment an ihrem Bauch hängen: „Glückwunsch“, bemerkte sie freundlich „Wissen Sie schon was es wird?“. Nike nickte: „Ein Mädchen“, antworte sie ein wenig zurückhaltend. „Liv, was machst du denn hier?“, ertönte Luis irritierte Stimme hinter Nike, welche erleichtert aufatmete. „Ich wollte mir mal deine Assistentin anschauen, von der dein Sohn so schwärmt“, witzelte sie. Luis grinste: „Und was ist der wahre Grund?“. „Ich wollte dir nur sagen, dass dein Sohn die nächsten drei Tage bei dir ist und er in diesen drei Tagen ab 17 Uhr Handyverbot hat.“ Luis sah Liv irritiert an. „Weshalb rufst du mich nicht einfach an.“ „Weil du an 95% des Tages nicht an den Handy gehst. Ich versuche es schon seit gestern Abend.“ „Oh“, entfuhr es ihm „Entschuldige“. „Das wars auch schon. Nike, achten Sie darauf, dass er nicht zu viel arbeitet“. „Ich gebe mein Bestes“, erwiderte Nike und lächelte höflich, woraufhin Liv sich verabschiedete und das Büro wieder verließ. Nike sah ihr nach. Sie war eine unglaublich sympathische Frau, weshalb sie sich wohl getrennt hatten. „Nike, würden Sie meine Termin für 17 und 18 Uhr für heute bitte absagen.“, bat er gewohnt sachlich, bevor er wieder in seinem Büro verschwand.
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Fluchend sah Luis auf die Uhr. Er war viel zu spät, mit seinen Terminen bereits jetzt in Verzug. Seinen knapp kalkulierten Terminplan konnte er an diesem Tag keinesfalls einhalten. Neben dem Zeitdruck gab es eine weitere Schwierigkeit. Es war für die Konzentration nicht besonders zuträglich die Frau, mit der man am Morgen noch unfassbar sinnlichen Sex gehabt hatte, in einem Meeting direkt vor sich sitzen zu haben. Allein die Erinnerung an den Morgen machte ihn schier verrückt. „Es steht dir frei jederzeit aufzuhören“, hallten ihre Worte in seinem Kopf wider. Es stand ihm nicht frei, er konnte ihr einfach nicht widerstehen und das wusste sie. Diese Frau brachte ihn noch um seinen Verstand.

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Challenge
RomansaNike Davis war mit ihren 28 Jahren fest im Berufsleben angekommen. Ihr Abschluss in Wirtschaftspsychologie hatte ihr eine super Chance in einem weltweit vertretenen Unternehmen in den USA ermöglicht, wo sie nun seit drei Jahren als persönliche Assi...