Intuitives Verhalten

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„Nike, haben Sie einen Moment?“. Luis stand im Türrahmen seiner Bürotür und sah Nike erwartungsvoll an. „Natürlich“, erwiderte sie höflich, legte ihren Stift ab und folgte ihm. Statt, wie gewohnt auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch zu deuten, wies er auf seinen Schreibtischstuhl vor dem Computer: „Setzen Sie sich“, forderte er sie ruhig auf, stellte sich hinter sie und griff an der Maus. Augenblicklich stieg Nike der angenehme Geruch seines Aftershaves in die Nase. Auch Luis zögerte kurz, bevor er erneut das Wort ergriff: „Ich habe mir den Prototyp des Systems für die ARCO-Bank angesehen. Ich finde die Bedienoberfläche nicht intuitiv genug. Es ist zu kompliziert.“ Nike warf einen Blick über ihre Schulter: „Und inwiefern kann ich Ihnen da weiterhelfen? Ich bin keine Informatikerin.“, wollte sie nun etwas irritiert wissen. Er schmunzelte: „Genau deswegen frage ich Sie“. Er meldete sich aus dem System ab und wies auf ein Blatt vor ihr: „Das sind die Zugangsdaten. Melden Sie sich einfach an. Sie kennen die Anforderungen der ARCO-Bank.“ Luis stand hinter ihr, seine Hände in den Hosentaschen versunken, und sah ihr über die Schulter. Nike zögerte und warf einen Blick hinter sich. „Macht Sie meine Anwesenheit etwa nervös, Nike?“, bemerkte Luis ruhig, dennoch glaubte sie einen amüsierten Unterton in seiner Stimme zu hören. „Ich wüsste nicht weshalb, Mr. Jenkins“, konterte sie möglichst gelassen, jedoch mit dem Wissen, dass ihre Aussage nicht ganz der Wahrheit entsprach. Sie wusste genau, dass er eine gewisse Nervosität in ihr auslöste und sie wusste auch warum. „Sehr gut“, erwiderte er, trat einen Schritt an sie heran und sah weiter über ihre Schulter.

„Stopp“ unterbrach er sie und beugte sich weiter vor. „Was genau haben Sie grade gesucht?“. „Was meinen Sie?“, wollte Nike irritiert wissen. Er deutete auf einen kleinen Bereich des Bildschirms. „Sie haben nun mehrfach intuitiv in diesem Bereich angesteuert. Was erwarten Sie dort?“ Nike schaute sich den Bereich an, auf welchen Luis gedeutet hatte. Er hatte Recht, sie hatte mehrfach automatisch einen Bereich des Bildschirms angesteuert, um eine neue Bankverbindung zu erfassen, welche jedoch lediglich über ein Untermenü angelegt werden konnte. „Das Anlegen einer neuen Bankverbindung sollte nicht zu umständlich sein, dafür ist es im Arbeitsalltag zu präsent. Das Ansteuern über das Untermenü kostet zu viel Zeit.“ Sie deutete auf den Bereich „Hier würde es mehr Sinn machen“. „Und genauso machen Sie jetzt weiter, Nike“, erklärte Luis. Er hatte sich nach vorne gebeugt, sein Gesicht nah an ihrem Ohr und stützte sich mit einer Hand neben ihr auf dem Schreibtisch ab. Nike bekam augenblicklich Gänsehaut: „Mr. Jenkins, Sie machen mich nervös“, gab sie nun unvermittelt zu, drehte ihren Kopf in seine Richtung und blickte kurzerhand in seine hellen Augen. Er schluckte merklich, als wäre er sich der Situation bis zu diesem Moment nicht bewusst gewesen. „Das darf hier nicht passieren“, flüsterte er, ohne den bestehenden Blickkontakt abzubrechen. „Ich weiß“, bestätigte Nike tonlos, zögerte, hob jedoch ihre Hand und fuhr sanft mit den Fingerspitzen über seinen Hals. Er hätte ausweichen können, aber er tat es nicht. Sachte fuhr sie mit den Fingern bis in seinen Nacken, den sie nun entschlossen mit ihrer Hand umfasste und ihn bestimmt näher an sich heranzog, bis letztlich ihre Lippen aufeinandertrafen. Überrascht keuchte er auf, lies sich aber für einen Moment auf die fordernden Berührungen ihrer Zunge ein. Atemlos trennte er sich von ihren Lippen: „Können wir uns später sehen?“, flüsterte er kaum hörbar. Überrascht sah Nike ihren Gegenüber an. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet.  

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„Mr. Jenkins, Sie machen mich nervös“, stellte Nike unvermittelt neben ihm fest, drehte ihren Kopf in seine Richtung und blickte kurzerhand in seine Augen. Dieser fesselnde Ausdruck in ihren hellgrünen Augen. Luis stockte der Atem, er brauchte einen Moment, bis er zumindest einen Teil seiner Stimme wiederfand: „Das darf hier nicht passieren“, flüsterte er, schaffte es jedoch nicht sich von ihr abzuwenden. „Ich weiß“, bestätigte Nike leise. Sie zögerte, hob jedoch ihre Hand und fuhr sanft mit den Fingerspitzen über seinen Hals. Seine Vernunft riet ihm ihrer Berührung auszuweichen, Abstand zwischen sie zu bringen, doch er konnte es nicht. Er spürte ihre Finger auf seiner Haut, wie sich Gänsehaut auf seinem gesamten Körper ausbreitete. Der Griff ihrer warmen Hand in seinem Nacken verfestigte sich, bis sie ihn näher an sich heranzog.  Er konnte und wollte nicht mehr ausweichen.

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