Wiedersehen im Schlafzimmer

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(Aiden)

02:35 betrete ich die McCallister Villa. Durch einen Bekannten bin ich auf die Party gestoßen, die anscheinend immer recht gut bei den Leuten ankommt. Normalerweise bin ich nicht so der Party-Typ aber nach diesen anstrengenden Tagen möchte ich wieder mal ein bisschen Spaß in mein Leben bringen. Allein, zuhause geht das schlecht. Deswegen habe ich meinem Bekannten aus dem Studium geschrieben, dass er mir die Daten der Party schicken soll. Er hat mich schon oft eingeladen mitzukommen, jedoch habe ich jedes Mal abgelehnt wegen der Arbeit. Nebenbei hat mir auch die Motivation fürs Feiern gefehlt. Ich stehe nun also inmitten der ganzen fremden Menschen und sehe mich im Raum um. Ich entscheide mich, mir ein Getränk zu holen und quetsche mich durch die Menschenmenge. „Ich bereue es jetzt schon", murre ich vor mich hin. An der Theke angekommen, suche ich mir ein passendes Getränk aus. Schlussendlich entscheide ich mich für einen Jack Daniels. Ich lehne mich mit dem Rücken an die Wand, schlürfe meinen Whisky und beobachte die Menschen die wild miteinander tanzen. Nach einer kurzen Zeit kommt eine hübsche Frau auf mich zu und schenkt mir ihr schönstes Lächeln. „Na süßer, warum stehst du denn ganz allein hier rum?", erkundigt Sie sich und beißt sich auf die Lippen. Ich spüre Ihre Blicke auf mir. Wie Sie mich von Kopf bis Fuß abcheckt. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und antworte ihr gelangweilt: „Ich bin nicht wirklich ein Partymensch, vor allem weil es da immer so viel Weiber wie dich gibt, die es nicht lassen können einem auf die Eier zu gehen".

Geschockt sieht sie mich an, während sich auf Ihrer Stirn eine Falte bildet. Die gute, alte Falte, wenn sich Frauen aufregen. Seufzend nehme ich einen großen Schluck und lasse sie an der Theke stehen. Es war glaube ich doch nicht so eine gute Idee, hier her zu kommen. Ich bin überhaupt nicht in Stimmung und gereizt auf einer Party zu sein macht auch nicht viel Sinn. „Was da oben wohl noch für Räume sind". Neugierig betrachte ich die Treppe und versuche einen Blick in den zweiten Stock zu erhaschen. Leider kann ich nicht viel erkennen, daher entscheide ich mich mal rauf zu gehen. Im zweiten Stock angekommen überrascht es mich nicht sehr das überall Menschen aneinanderkleben und rumknutschen. Wie mir dieses betrunkene rumgefummelte auf den Sack geht. Mein Blick auf den Boden gerichtet laufe ich durch den Gang. Ein paar Frauen zwinkern mir zu, ich vermute sogar das ein paar davon minderjährig sind. „Nicht mal Kontrollen gibt's hier, was ein Saftladen". Motzend laufe ich weiter, bis ich an einem Zimmer stehen bleibe, dass nur einen Spalt weit geöffnet ist. Aus dem Zimmer höre ich jemand weinen. Sollte ich weiterlaufen? Soll ich reingehen? Ich bleibe noch kurz vor der Tür stehen und wuschle gedankenverloren durch meine Haare. Schließlich entscheide ich mich dafür, in das Zimmer zu gehen und nachzusehen. Vielleicht geht es jemandem schlecht und braucht Hilfe. Langsam öffne ich die Tür damit ich schonmal einen besseren Blick in das Zimmer erhaschen kann. Eine Frau kniet auf dem Boden und verdeckt ihr Gesicht. Sie hat langes, gelocktes, oranges Haar, dass ihr schön über die Schultern fällt. Ich klopfe an der Tür damit sie nicht erschreckt. Sie dreht sich zu mir um und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Perplex bleibe ich stehen als ich erkenne, wer da am Boden kniet. JUSTICE. Sie scheint mich nicht zu erkennen. Sie versucht aufzustehen und hält sich dabei am Bett fest. Ich beobachte Ihr vorgehen und bleibe weiterhin regungslos stehen. „Was stehst du denn so blöd da?", fragt Justice harsch und setzt sich aufs Bett. Verdutzt über ihre pampige Art gehe ich auf sie zu. Ich schaue Ihr tief in die Augen, die komplett rot vom Weinen sind. Ich setze mich neben sie auf das Bett und biete Ihr einen Schluck von meinem Getränk an. „Was ist drin?", fragt sie und schnüffelt an dem Becher, den ich Ihr hinhalte. „Jack Daniels pur, falls du Lust hast. Du siehst aus, als könntest du es gebrauchen", antworte ich Ihr und warte auf Ihre Reaktion.

Hard to love {Wenn die Vergangenheit dich nicht loslässt}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt