Hard to love {Wenn die Vergangenheit dich nicht loslässt}

{Part 3}

(Justice)

Laut den Sanitätern ist Destiny dehydriert und körperlich stark geschwächt. Ich gebe ihnen die nötigsten Informationen, die sie brauchen, um den Zustand von Destiny einzuschätzen. Meine Stimme ist zittrig und ich habe das Gefühl, den Boden unter meinen Füssen zu verlieren.

Die Sanitäter heben Destiny auf eine Trage und transportieren sie nach Draußen, wo der Krankenwagen bereitsteht. Ich würde so gerne mitgehen aber da ich nicht zu der Familie gehöre und Noah sowieso nicht allein in der Bar lassen kann, muss ich zusehen wie die Sanitäter einsteigen und mit Destiny davonfahren.

Ich stehe kurz vor einem Nervenzusammenbruch, aber irgendwie schaffe ich es noch, mich auf den Beinen zu halten und versuche mich zu beruhigen. „Soll ich Elijah informieren und nach einer Aushilfskraft fragen? Dann könntest du zu Destiny, ins Krankenhaus gehen", fragt Noah leise. Ich schüttle nur den Kopf, zünde mir mit zittrigen Händen eine Zigarette an und fokussiere mich auf den Punkt, an dem ich den Krankenwagen, hab abbiegen sehen. „Nein, ist schon okay. Ich werde sie nach der Schicht besuchen gehen. Mach dir wegen mir keinen Kopf", brumme ich. Noah geht wieder in die Bar, in der es hektisch zugeht. Die Leute nervös und beängstigt von der Situation. Hastig lösche ich meine Zigarette und folge Noah.

Die restliche Zeit, verläuft ruhig. Manche Gäste haben sich nach Destiny erkundigt und gefragt was vorgefallen sei. Die Gäste geht es eigentlich nichts an, was bei unserem Personal los ist, aber da wir zu fast allen, guten Kontakt pflegen, gebe ich knappe Antworten, dass es wegen dem Kreislauf gewesen ist. Sie hacken nicht weiter nach und geben sich mit den Antworten zufrieden. Auch Noah hat eine innerliche Unruhe. Schon seit 10 Minuten, trocknet er ein einziges Glas und guckt in die Leere. Zum Glück hat sich die Bar etwas geleert, dass nimmt uns den Druck von den Schultern ein wenig ab.

Es ist schon 23:45 und bald wird mich Aiden abholen. Ich hoffe er ist nicht enttäuscht, wenn ich unser Date verschieben muss, aber Destiny hat jetzt Vorrang. Zu lange, habe ich nicht richtig hingesehen und sehe jetzt, was dabei rauskommt. Ich muss sie unbedingt sehen.

Kurz vor Schichtende, gehe ich ins Büro, um mich aus meiner Arbeitskleidung zu befreien. Ich schlüpfe in mein Kleid und ziehe mir meinen Mantel über. Meine Haare binde ich zu einem Dutt, greife nach dem Scotch, in meinem Spind und nehme einen gewaltigen Schluck. Mit meiner Tasche, über den Schultern verlasse ich das Büro, verabschiede mich von Noah und gehe auf die Eingangstüre zu. „Ich melde mich bei dir, sobald ich mehr weiß", rufe ich Noah noch zu, bevor die Türe hinter mir zufiel.

Nun stehe ich am Straßenrand und halte nach Aiden Ausschau. Ungeduldig tapse ich von einem Bein aufs andere. Autoreifen quietschen von weitem. Die Lichter blenden mich, aber sobald sich das Auto nähert, erkenne ich, dass es Aiden ist. Erleichtert atme ich aus und gehe auf sein Auto zu, sobald er geparkt hat.

Er öffnet seine Türe, steigt aus und strahlt über das ganze Gesicht. „Guten Abend Bella, du siehst wieder hinreiße...". Mitten im Satz, verstummt er als er mir ins Gesicht sieht und genau erkennt, dass etwas nicht stimmt. „Ist etwas vorgefallen?", fragt er sofort. Eigentlich will ich ihm antworten, aber Tränen steigen in meine Augen und ich falle ihm in die Arme. Aiden umschlingt mich mit seinen Armen und drückt mich fest an sich. Er gibt mir einen zarten Kuss auf den Kopf und wartet geduldig, bis ich mich wieder beruhigt habe, um ihm zu sagen, was los ist.

Schluchzend, löse ich mich von Aiden und sehe ihn zerbrechlich an. Mit den Händen streicht er mir über die Wangen, um die Tränen wegzuwischen. „Wir müssen unser Date verschieben. Destiny liegt im Krankenhaus. Sie ist heute bei der Arbeit zusammengebrochen", schluchze ich aufgelöst. Aiden sieht mich besorgt an. Ich hatte Angst, dass wenn ich ihm absage, er enttäuscht wäre, jedoch versteht er mich und macht sich große Sorgen. Aiden drückt seine Lippen auf meine Stirn und haucht: „Darling, steig ein! Wir fahren ins Krankenhaus".