Hard to love {Wenn die Vergangenheit dich nicht loslässt}

Von Innen verdorben

(Logan)

Samstag, 15:27. Das Laufband unter meinen Füssen hat das perfekte Tempo. Neben mir ist Ethan ebenso mit einem Laufband beschäftigt und sieht konzentriert aus dem Fenster. Wie jeden Samstag, sind wir wieder gemeinsam im Fitnessstudio, um uns auszupowern und unsere Muskeln zu definieren. Als ich mit Justice in einer Beziehung war, habe ich so gut wie keinen Sport getrieben. Nach der Trennung hat mir Ethan sofort vorgeschlagen mit ihm ins Fitnessstudio zu gehen. Es sei laut ihm die beste Therapie für Männer. Therapie heißt für mich eher, saufen bis der Arzt kommt. Jedoch bin ich froh, dass er mich davon abgehalten hat, kein Alkoholiker zu werden. Stattdessen werde ich immer muskulöser und fühle mich auch im Kopf befreit.

„Hast du schon was von Justice gehört", fragt Ethan beiläufig, während er sein Programm auf dem Laufband einstellt. Meine Miene verzieht sich düster. Ohne zu antworten, laufe ich stumm weiter. „Vermutlich nicht", gibt sich Ethan die Antwort selbst. „Warum schreibst du sie nicht an oder besuchst sie in der Bar?". „Warum sollte ich? Ich habe eine klare Antwort bekommen". Ethan verdreht genervt die Augen. „Jetzt sei nicht so stur Logan. Ein Versuch ist es wert". Die Worte hallen in meinem Kopf, während ich von dem Laufband absteige und zu der nächsten Übung gehe. Wortlos folgt Ethan mir und konzentriert sich dann auf die Gewichte die er stämmt. Seine Augen fixieren mich und versuchen eine Antwort aus mir herauszulocken. „Ich werde ihr schon noch schreiben!", raune ich beiläufig. Zufrieden senkt Ethan seinen Blick und schenkt jetzt den Hanteln seine volle Aufmerksamkeit. „Wollen wir nach dem Training was trinken gehen?". „Klar, warum nicht", entgegne ich. Das restliche Training verläuft recht wortlos.

In der Umkleide huschen wir beide unter eine Dusche und waschen den klebrigen Schweiß von unserer Haut ab. Seit dem Gespräch mit Ethan, kreist Justice in meinen Gedanken umher. Hoffentlich kann ich mich beim Trinken etwas ablenken. „Wo möchtest du eigentlich was trinken gehen?", murre ich, als wir uns beide anziehen. Ich warte seine Antwort nicht ab, schlendere zu den Spiegeln, um meine hellbraunen Haare zu stylen. „Wie wäre es mit black bull?". Rasch drehe ich mich zu ihm um. „Da waren wir ja schon lange nicht mehr. Finde ich gut". Fröhlich packen wir unsere Sachen ein und verlassen gelassen das Studio. Black bull ist schon ein recht alter Club, indem Ethan und ich schon oft waren. Für das Alter ist der Club modern eingerichtet, jedoch nicht auf schnöselige Art. Sein Vorschlag hat mir neue Motivation gegeben. „Dann würde ich vorschlagen, dass wir nachhause gehen, was essen und uns dann für die Party fertig machen", schlägt Ethan vor und schlendert zu seinem Auto. „Klingt nach einer guten Idee", entgegne ich, während ich mich an meiner Autotür zu schaffen mache. „Soll ich dich abholen?", ruft Ethan mir zu. Bevor ich einsteige, nicke ich ihm zu. „Ich schreibe dir, sobald ich bereit bin", gröle ich, bevor ich die Türe schließe.