Das Lewis-Anwesen

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(Justice)

Es ist bereits 00:51. Ich bin von mir selbst überrascht, dass ich Aiden zugesagt habe, mit zu ihm zu kommen. Jedes Mal, wenn wir eine Unterhaltung führen, weiche ich allem aus und antworte ihm recht schnippisch. Das mache ich nur, damit er nicht denkt, dass ich leicht zu haben bin. Das bin ich eigentlich auch gar nicht, aber er bringt mich total aus dem Konzept und ich habe Angst ihm zu verfallen. Irgendetwas an ihm zieht mich in den Bann. Er ist interessant, charmant, sieht nebenbei total heiß aus und hat was dominantes an sich. Mir kommt wieder in den Sinn, was letztens in meiner Dusche passiert ist. Meine Befriedigung und meine Gedanken an ihn. Ich bemerke, wie ich wieder rot anlaufe. AHHH, was macht er mit mir!

Bevor ich ihm begegnet bin, hatte ich kein Interesse an anderen Kerlen. Ich wäre auch nie zu Fremden nachhause gegangen. Da ist aber was zwischen uns, was ich nicht erklären kann. Ich habe das Gefühl, das diese Nacht recht spannend wird. Dieser Mann wird mich wohl nicht zu sich einladen, um mit mir ein Kaffeekränzchen zu führen. Ich bin mega aufgeregt. Kann man das als Date durchgehen lassen? Meine Aufregung steigt immer mehr an, bis ich einen Atem an meinem Nacken spüre. Ich schrecke auf und drehe mich wie wild um. „Fuck, Destiny! Mach das nie wieder. Ich habe gerade mein Leben an mir vorbeiziehen gesehen." Erschrocken sieht sie mich an. „Was soll ich denn bitte sagen. Du hast mich genauso erschreckt. Steht 1:1". Als wir uns beide vom Schreck erholt haben lachen wir beide lauthals los. „Du warst in Gedanken versunken, ist alles gut bei dir?", fragt sie mich. „Alles gut Süße. Ich habe jetzt gleich ein Date. Falls man das so nennen kann". Entzückt sehe ich sie an und tänzle auf meinen Zehenspitzen. „UH, mit wem? Warum hast du mir das nicht schon am Mittag erzählt!?". Begeistert strahlt mich Destiny an. „Weil ich es selbst erst seit vorhin weiß. Dieser Typ, an Tisch 8 hat mich zu sich nachhause eingeladen. Ich habe dir vergessen von ihm zu erzählen. Er war schonmal in unserer Bar und sogar bei Logans Party haben wir uns zufälligerweise getroffen".

Energisch erzähle ich Destiny die ganze Story. Die bizarren Einzelheiten erspare ich mir fürs erste. Entgeistert hört sie mir zu. „Pass aber auf dich auf Süße! Was wenn es ein Axtmörder ist?". Ich pruste los und halte sie an der Schulter fest. „Ach Destiny, er ist Rechtsanwalt und recht charmant. Da wird schon nichts passieren", versuche ich sie zu beruhigen. „Auch Rechtsanwälte können jemanden umbringen, die kennen sich da gut aus", kontert sie. Ich verdrehe die Augen. „Schatz, ich halte dich per Nachrichten auf dem Laufenden. Sobald ich bei ihm ankomme, schreibe ich dir, okay?". Destinys Gesicht entspannt sich wieder etwas. „Okay, da bin ich etwas beruhigt. Ich wünsche dir viel Spaß Schatz. Du kannst dich umziehen gehen, dein Feierabend ruft", entgegnet sie und geht auf ein paar Gäste zu, die gerade bei der Tür hereinspazieren. Mit meiner Hand schicke ich ihr einen Kuss und haste in unser Büro, um mich umzuziehen.

„Oh Mist!". Ich habe vergessen das ich meine Wohnung als Penner verlassen habe. So kann ich doch nicht mit Aiden mitgehen. Aufgelöst stehe ich vor meinem Spind. Ich entscheide mich meine Arbeitskleidung anzulassen. Mit Deo und Parfüm frische ich mich noch etwas auf und öffne meine Haarspange. Meine Haare stehen wie wild von meinem Kopf ab. Ich stibitze Destinys Bürste und versuche mein Vogelnest zurecht zu bürsten. „Das darf doch nicht wahr sein", fluche ich vor mich hin und zupfe meine Haare zurecht. Meine Vorfreude ist so groß wie von einem Kind, das gerade eingeschult wird. Vor dem Spiegel checke ich mich nochmal von oben bis unten ab. „Kann man gelten lassen". Bevor ich das Büro verlasse, öffne ich nochmals meinen Spind, um mir einen Schluck von meinem Scotch zu genehmigen.

Hard to love {Wenn die Vergangenheit dich nicht loslässt}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt