3

3.3K 156 9
                                    

"Die anderen werden wir am Mittag sehen. Sie sind leider nicht mit uns im Unterricht, da sie nicht dieselben Kurse haben", informiert mich Mechi nach der ersten Stunde. Ich schreibe auf meinem MacBook noch fertig, während sie mit mir redet. Dann klappe ich ihn zu.
"Mechi. Eines muss eingehalten werden..", sage ich. "Was denn?"
"Wir reden nicht über Europa." Sie nickt. "Es war eine harte Zeit für dich. Ich verstehe das."
Dankbar nicke ich ihr zu. Wobei der Lehrer die nächste Stunde anfängt.
Der Tag ging schnell vorbei, da ich meine Freunde wieder gesehen habe. Schon wartet Jorge bei seinem Auto auf mich. Als ich dort ankomme, gibt er mir eine Umarmung, die ich erwidere. Wir steigen ins Auto. Nach kurzer Zeit frage ich ihn: "Wer war dieses Mädchen am Morgen?"
Lange sagt er nichts. "Sarah, heisst sie. Soll ich ehrlich sein? Eine schnelle Nummer für mich. Wie viele andere." Ich seufze genervt. "War ja klar", sage ich. Bis wir zuhause sind, sagt niemand etwas. In der Küche ist Ruggero und kocht etwas. "Hey Rugge. Was gibt es Feines?", frage ich ihn. "Nichts besonderes. Nur Lasagne."
Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. "Kommst du heute an den Fußballmatch von mir und Jorge?", fragt er mich dann. "Warum nicht?", sage ich auf dem Weg in mein Zimmer.

"Kommst du?", fragt mich Jorge, während ich die Mathehausaufgaben mache. Meine Nerven sind völlig am Ende. Ich hasse Mathematik! "Ich würde ja gerne.. Aber ich muss das alles bis morgen fertig haben. Sonst bin ich hintendrein. Und das kann und will ich mir nicht leisten. Sag Rugge, es tut mir leid. Er ist doch schon weg?" Jorge nickt.

Plötzlich nimmt er einen Stuhl und setzt sich zu mir. "Was machst du?", frage ich ihn. "Dir helfen. Ich bin Klassenbester in Mathe." Ich gucke ihn verwirrt an. "Du hast gleich ein Spiel. Ein wichtiges, wie ich hörte. Geh schon, ich schaffe das alleine",sage ich.
"Tini", sagt er ernst. "Ich bleibe. Wir haben etwa 5 Stunden Zeit, bis dein Bruder wieder kommt und mich anschreit. Nutzen wir sie doch aus." Jetzt merke ich, dass er genau so stur ist wie ich und nicht aufgeben wird. Also gebe ich nach. Er schaut meine Blätter an. Dann nimmt er meinen MacBook. "Algebra ist eigentlich ganz einfach. Bei dir ist es nur schwierig, weil y und z..."

Und so hilft er mir bei allen Hausaufgaben. Als diese fertig sind, guckt er mit mir noch Geometrie an. "Ich wusste nicht, dass du so klug bist", lache ich. "Vielleicht liegt es daran, dass ich das schon hatte, weil wir das genau gleiche studieren", grinst er schräg.
"Du willst Psychologe werden?", frage ich ihn erstaunt. Er nickt. "Warum?"
"Es hat keinen besonderen Grund. Und du?" Ich räume meine Sachen auf. "Ich rede nicht gerne darüber."
"Ist schon okay", sagt Jorge. "Müsste Ruggero nicht schon lange hier sein?", frage ich ihn. Er schaut auf die Uhr. "Er ist bestimmt bei den Jungs und übernachtet mit ihnen. Machen wir immer wenn wir gewonnen haben."
Ich nicke. Es ist schon 02:00 Uhr. "Ich danke dir wirklich sehr, Jorge."
"Immer zu deinen Diensten. Nein, wirklich. Du kannst immer zu mir kommen wenn du Hilfe brauchst. Auch wenn es nicht um Mathe geht."
Ich reibe meine Augen und gähne. "Danke."
Plötzlich spüre ich einen Arm unter meinen Knien und einen anderen an meinem Rücken. Jorge hebt mich auf und legt mich auf mein Bett. Bevor er gehen kann, ziehe ich ihn am Arm. Jetzt liegt er neben mir. Doch bevor ich darüber nachdenken kann, schlafe ich ein.

Jortini - Der beste Freund meines BrudersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt