Bonuskapitel - Die Warnung (Thomas' Sicht)

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Alice und EinfachIrgendwer14: ich hoffe ihr seid zufrieden! Das Kapitel ist für euch :)! 4414 Wörter!

Alle anderen: falls du dich hierher verirrt hast, hier klären wir, was Thomas durch den Kopf gegangen ist, als Caroline Isy gewarnt hat und bestraft wurde.

Das Kapitel ist auf die Nötigung einer gewissen Person (XD) an einem einzigen Tag entstanden, nicht quergelesen und gehört nicht zum Buch. Falls du trotzdem Spaß dran hast, lies gerne rein. 

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„Nein Joël, genau deswegen möchte ich, dass du die Diskussion morgen moderierst." Thomas nippte an seinem Tee und blickte dem jungen Vampir fest in die Augen. Sie wirkten in der Dunkelheit fast schwarz. „Es war nicht dein Verschulden, dass sie uns enttarnt hat. Du hast nichts falsch gemacht und ich bitte dich, hör auf dir Vorwürfe zu machen."

„Ich mache mir keine Vorwürfe. Ich denke einfach, dass du dafür besser geeignet bist. Managgia!"

Sein zierlicher Freund verschränkte brüsk die Arme. Warum er sich ausgerechnet italienisch als zweiter Herzenssprache ausgesucht hatte, konnte Thomas beim besten Willen nicht nachvollziehen. Vermutlich ließ es sich damit besser fluchen als mit Englisch.

„Selbst wenn das so wäre, ich werde nicht immer hier sein." Thomas meinte Sorge in Joëls Augen aufkeimen zu sehen. „Ich möchte auch in Abwesenheit sicher sein können, dass ..."

„Du redest aber nicht von einem längeren Urlaub, oder?", ertönte eine tiefe Stimme aus Joëls Wohnzimmer. „Wem soll ich denn sonst jeden Tag in den Hintern treten?"

„Du befehligst über zweihundert Mann in der Wache. Da wird sich bestimmt jemand bereiterklären, sollte ich wirklich mal eine Weile weg sein." Thomas grinste seinen breiten Freund an. Er beobachtete, wie Damien an ihnen vorbei zur Brüstung lief und sich schwer darauf stützte. Für einen Moment ließen sie alle den Blick über den im Dunkeln liegenden Hof und die kaum erhellte Stadt schweifen. Es war weit nach Mitternacht und nur die Notbeleuchtung war noch aktiv.

„Und Frauen der Wache", ergänzte Joël. „Rebekka steckt die meisten der Jungs in die Tasche, wenn ihr danach ist."

„Das tut sie", seufzte Thomas. Der Gedanke, weibliche Wachen für sich kämpfen zu lassen, bereitete ihm nach wie vor Bauchschmerzen. Selbst wenn es sich um Unsterbliche handelte.

„Sie macht sich hervorragend!", stimmte Damien zu. „Es war die richtige Entscheidung sie zum Offizier zu machen. Und Esther könnte auch bald ein eigenes Team leiten."

„Die Dinge ändern sich, wie es scheint." Thomas nickte ergeben. Er würde sich raushalten und Damien die Detail-Entscheidungen bezüglich der Truppe treffen lassen. In der Tat musste er ihm Recht geben, Rebekka erfüllte ihre Pflichten gewissenhafter, als die meisten ihrer männlichen Kollegen.

„Sie haben sich bereits geändert." Joël grinste breit. „Ob du es glaubst oder nicht, Frauen dürfen mittlerweile sogar in der Schweiz wählen!"

Damien gluckste. „Na, dann kann es ja nicht mehr lange dauern, bis der Iran so weit ist."

„Mal sehen", erwiderte Joël, nun wieder ernst. „Wir müssen uns auf jeden Fall bemühen, mit der Welt mitzuhalten. Es reicht nicht technologisch up to date zu sein, aber gesellschaftlich in großen Teilen im Mittelalter festzuhängen."

Thomas wusste welche Diskussion nun folgen würde. Joëls Empathie ähnelte der von Maurice. Die Ungerechtigkeiten des Systems auszuhalten, war für ihn nicht einfach. Auch war er noch zu jung, um abschätzen zu können, was folgen würde, sollten sie die nötigen Änderungen zu schnell und gegen zu viel Widerstand erzwingen.

Kristallinsel - Gefangene der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt