30. Kapitel 15.1 - U wie Unbefriedigend!

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Sie war alleine als sie am nächsten Morgen erwachte. Immer noch todmüde und mit leichtem Schwindelgefühl fragte sie sich, wovon sie aufgewacht war. Ein Klappern im Nebenzimmer ertönte. Der Gedanke an Kaffee und etwas Ordentliches zu Essen war Motivation genug die Beine aus dem Bett zu schwingen und vorsichtig ein paar Schritte zu riskieren. Als sie sicher war, dass sie nicht zusammenbrechen würde, warf sie sich den Morgenmantel über und öffnete die Tür zum Wohnzimmer.

Isy drehte sich um und sah sie aus großen Augen an. „Du bist wach. Ich habe dich doch nicht geweckt, oder?"

„Nein, ich war wach", log Caroline und lächelte das Mädchen an.

„Oh gut, Claudia hat mir verboten dich zu wecken, weil du Schlaf brauchst." Ihre Augen ähnelten nun den Untertassen, die sich auf dem Tablett befanden.

Caroline beschloss sie zu erlösen. „Willst du wissen, wie es war?"

„OH GOTT, JA BITTE, erzähl mir ALLES!", brach es aus ihr heraus.

Die folgende halbe Stunde saßen die beiden nebeneinander, tranken Kaffee und diskutierten was genau passiert war und wie es sich angefühlt hatte.

„Willst du damit sagen, dass sie überhaupt nicht mit ihren Zähnen zubeißen?" Isy schien diese Tatsache als persönlichen Affront zu nehmen. Wie konnten diese Vampire es nur wagen zu schummeln! Caroline grinste in sich hinein.

„Die meisten nicht, und falls doch, dann nicht mit ihren eigenen Zähnen." Die Geschichten darüber, dass Vampire sowieso noch ganz andere Probleme mit ihrem Gebiss hatten, behielt sie für sich, damit die Maus nicht völlig vom Glauben abfiel.

„Wie steht es denn bei dir, wie hast du dein erstes Blutspenden überstanden?"

„Oh, das war kein Problem, ich muss gerade mal dreihundertfünfzig Milliliter monatlich abgeben. Außerdem hatte ich danach den ganzen Tag frei und hab mit Steren einen Ausflug in die Stadt gemacht. Ich muss unbedingt mit dir ins Panorama! Du glaubst es nicht, aber da gibt es Eiscreme nach italienischem Originalrezept!"

„Lass uns das unbedingt machen! Warte, Steren ist nicht deine Zimmergenossin, oder?"

„Nein, sie wohnt aber auf demselben Stockwerk. Sie ist auch noch recht neu. Wurde erst vor drei Jahren entführt und hilft mir ein bisschen mit allem klarzukommen."

„Ich bin froh, dass du Anschluss und Freundinnen gefunden hast! Sag mal, du bist auch weiter auf Halb-Neun-Stellung wegen Maria, oder?"

Isy prustete in ihren Kaffee.

„Auf was bitte?"

„Na ja, du bist vorsichtig und passt auf dich auf, oder?"

„Meinst du vielleicht die Hab-Acht-Stellung?"

„Halb acht oder halb neun, ist doch egal!"

Caroline fragte sich, was sie gesagt hatte, das Isy dazu brachte in herzliches lang anhaltendes Lachen auszubrechen.

„Ich ..." sie wurde erneut von Lachern geschüttelt und wischte sich die Tränen weg. „Ich hätte nie gedacht, dass ich dir mal noch was beibringen kann. Das Sprichwort bezieht sich nicht auf eine Uhrzeit, sondern darauf, dass du Acht haben sollst!"

„Oh. Ja, das ergibt irgendwie mehr Sinn", grummelte Caroline leise vor sich hin. „Ich hätte schwören können, dass Leute immer halb gesagt haben."

„Keine Sorge, du bist mit Sicherheit nicht alleine, wobei halb neun schon harter Tobak ist." Sie begann wieder zu lachen.

„Ja, schon gut! Du bist aber vorsichtig und hältst dich von Vampiren fern, oder?"

Kristallinsel - Gefangene der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt