Zuerst wollte meine beste Freundin mich umbringen, weil ich sie weckte, aber dann bemerkte sie meine Stimmung. Und als ich ihr zeigte, was los war, rastete sie erst richtig aus. Sie fluchte so viel, dass es mir schwerfiel die ganzen neuen Schimpfwörter mitzuschreiben um sie später auswendig zu lernen.
Alle zusammen folgten wir der Spur zu den Aufzügen. Voll bewaffnet und bereit ein paar Trottel zu töten. Als wir eintraten erstarrte TJ aber. Ich verstand warum und es gab meiner Mordlust einen kleinen Dämpfer. Der farbige Fingerabdruck war auf dem Knopf 333. Der Stockwerk in dem auch TJs neuer Crush wohnte. "Mein ihr er hat...", TJ konnte nicht weitersprechen. "Wir werden's schon heraus finden.", versuchte Magnus ihn zu beruhigen, aber unserem Freund schien trotzdem kotzübel zu sein.
Die Liftfahrt dauerte ewig und die Musik war so furchtbar, dass Halbgeboren seine Axt in den Lautsprecher rammte. Als wir endlich oben ankamen und ausstiegen sah ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Bei einem der anderen Fahrstühle stand ein Kerl. Er war ziemlich groß und sportlich, mit dünklerer Haut und schwarzen Haaren, die ihm zerzaust in die Augen hingen. Als er uns bemerkte, drehte er seinen Kopf zu uns und ich sah die lange Narbe die sich vom Kin bis zum Auge über seine ganze rechte Gesichtshälfte zog. Im vergleich zu seiner Hautfarbe, sah die Narbe aus wie ein Kreidestrich.
Und jetzt erkannte ich ihn auch. Keith Fisherson.
Blitzschnell zog ich meine Garotte von meiner Hüfte und knallte den Draht gegen die Tür des Aufzugs, vor dem er stand. Zurück blieb ein richtiger Spalt in der Metaltür, die jetzt natürlich total verklemmt war.Meine Freunde bemerkten Keith jetzt auch und hoben ihre Waffen. Alle außer TJ. Der verspannte sich noch mehr, umklammerte seine Bajonette und hielt sich neben Magnus, der ihm einen Arm um die Schultern legte. Maggie flüsterte kurz etwas zu ihm und TJ nickte zu dem was er sagte.
Keith hob beide Hände auf Schulterhöhe. Cleveres Bürschchen. Er hatte zwar ein langes, schwarzes Schwert auf seinen Rücken geschnallt, aber gegen fünf voll bewaffnete, stinksaure Einherje wollte er trotzdem nicht kämpfen.
Trotzdem klang er überraschend ruhig, als er sagte: "Genau zu euch wollte ich. Hört mal, das mit den Schmierereien..." Mallory unterbrach ihn, indem sie verstürzte und ihn gegen die Lift-Tür presste mit ihrem Messer an seinem Hals. "Du mieser Meinfreteur! Ich schwöre dir, dafür wirst du langsam sterben!"
Ich warf einen Seitenblick auf TJ. Dieser presste die Lippen zusammen und legte langsam seine Bajonette an. Ob er auf Keith oder Mallory zielte, konnte ich nicht erkennen.Jetzt trat aber Magnus vor. Er drückte TJs Waffe runter und ging zu Keith und Mack. Sanft schob er Mallory weg, wobei er bestimmt ihre Gefühle beruhigte, denn sonst würde sie das niemals zulassen. Er lächelte Keith an und streckte seine Hand aus. "Magnus Chase, schön dich kennen zu lernen. Und du bist?"
Keith hob überrascht beide Augenbrauen aber dann schüttelte er langsam Magnus Hand und sagte: "Keith Fisherson. Also, was ich erklären wollte, mit den Schmierereien hab ich nichts zu tun." Ich konnte fast sehen, wie sich TJ entspannte. Mallory und Halbgeboren dagegen rissen beide die Augen auf, als ihnen klar wurde, mit wem wir es zu tun hatten.
Keith redete weiter: "Das waren ein paar meiner Mitbewohner aus meinem Stock. Ich bin nicht unbedingt mit ihnen befreundet, aber ich kenne sie ganz gut, denke ich."
Mack verdrehte die Augen. "Oh, und jetzt lass mich raten. Gleich wirst du uns sagen, dass deine ach-so-fehlgeleiteten-Flurgenossen sturzbetrunken waren, nicht gewusst haben was sie tun und wir doch bitte Einsicht haben sollen?"
Keith warf ihr einen kühlen Blick zu. "Eigentlich nein. Die waren völlig nüchtern, haben die Action seit Tagen geplant und wenn ihr sie dafür verprügeln wollt, zeige ich euch gerne in welchen Zimmern sie wohnen."Halbgeboren verschränkte die Arme vor der Brust. "Und warum solltest du das tun?"
Ich hätte schwören können, das Keith einen knappen Blick zu TJ warf, bevor er antwortete: "Weil ich mit sowas nicht einverstanden bin. Ich hab meine Moralen, klar? Und rassistisches Zeug an Türen zu schmieren, geht mir einfach gegen den Strich."
"Nur an zwei Türen von fünf wurde rassistisches Zeug geschmiert und das waren Mallory und TJ.", erwähnte ich und deutete auf meine beiden Freunde. Maggie hatte sich wieder neben TJ gestellt und legte ihm als emotionale Unterstützung wieder eine Hand auf die Schulter. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber Keith sah nicht gerade glücklich darüber aus.
"Der Rest war auch nicht viel besser.", sagte Keith nur.
"Ja, da hast du Recht.", stimmte ich zu und wickelte meine Garotte um meine Finger, was für mich langsam zur Angewohnheit wurde.Mallory schnaubte. "Wunderbar. Wollen wir noch weiter über Moralvorstellungen quatschen, oder sie wegwerfen und ein Gemetzel anzetteln?", fragte sie.
Halbgeboren warf ihr einen verliebten Blick zu. "Also da mach ich mit.", er schnappte sich seine beiden Äxte, "Lasst uns Leute umbringen!""Alles klar aber so einfach wird das nicht.", warf Keith ein. Wir alle sahen ihn verwundert an. Er sagte: "Das sind zehn erwachsene Kerle aus dem späten Mittelalter. Erfahrene Kämpfer, sie sind während irgendeinem Aufstand in Israel oder Ägypten oder so gestorben. Also, mit denen ist nicht zu Spaßen."
Ich grinste breit und trat vor. "Mein Lieber, hast du eine Ahnung wer wir sind? Ich bin Alex Fierro. Sohn des Loki, Werwesen, einziger Schwinger einer magischen Garotte, die, by the way, aus Sifs goldenen Haaren gedreht ist. Ich habe in der Höhle des Loki einen Erdriesenkönig unter dem Namen meiner Schwester Samirah geheiratete und ihn danach beinahe umgebracht. Und ich bin auf einem verdammten gelben Schiff, der großen Banane, durch die neun Welten gesegelt, an der Seite dieser Idioten hier, um meine Mutter, sprich Loki, wieder dingfest zu machen und Ragnarök hinaus zu zögern."
Ich drehte mich zu meinen Freunden um. "Und was die hier angeht: Halbgeboren Gunderson. Berserker aus der Zeit von Ivar dem Knochenlosen. Er ist ziemlich zäh, was er auch sein muss, immerhin ist er mit unserer reizenden Mallory zusammen. Er hat den Riesenkönig Baugi fertig gemacht, als wir erfolgreich den Met von Kvasir geklaut haben. Oh und er hat auf meiner Hochzeit... wie viele Riesen umgebracht?... fünf? Sechs? "
Ich sah hilfesuchend zu Halbgeboren, aber der zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung, hab nicht mitgezählt."I verdrehte die Augen. "Naja, jedenfalls ist hier noch Mallory Keen. Tochter der Frigg, verdammt gute Messerwerferin. Wie gesagt, sie ist mit Halbgeboren zusammen und für 50% seiner Tode in Walhalla verantwortlich. Sie hat es überhaupt erst möglich gemacht, dass wir den Met klauen konnten. Und sie ist außerdem die Königin der Flüche, also du kannst dir schon denken, was sie von dieser Tür-Schmiererei hält. Also kleiner Tipp von mir, bleib auf ihrer guten Seite, was anderes willst du nicht erleben."
Keith rieb sich den Hals als konnte er noch immer Mallorys Messer an seiner Kehle spüren.Ich ging weiter zu Magnus. "Seinen Namen kennst du ja schon. Sohn des Frey, genialer Heiler. Er kann dein Blut grün färben, nur so zum Spaß. Und er besitzt das magische Schwert Jack... seinen eigentlichen Namen kann ich nicht aussprechen."
"Sumerbrander, das Schwert des Sommers.", kam Maggie mir zur Hilfe.
"Danke Maggie. Naja, was noch? Er hat Loki in einer Sena besiegt, indem er ihm die Ohren vollgequatscht hat, darüber wie toll ich bin. Hat vor einer ganzen Armee aus Untoten gestanden, dass er in mich verknallt ist."
Magnus lief rot an und starte auf den Boden. "Muss du mir das immer reinreiben?", jammerte er.
"Ja!", sagte ich fröhlich. Keith schien aufmerksam zu werden und warf wieder einen Blick auf TJ. Dieser starte ihn ausnahmsweise mal nicht an, sondern blickte gerade zu mir und verdrehte die Augen über Magnus.Ich warf meinem Freund einen neckenden Blick zu, dann trat ich neben TJ und legte ihm einen Arm um die Schulter. "Und dann haben wir noch TJ! Thomas Jefferson Junior. Sohn des Tyr. Starb im Bürgerkrieg während eines Duells, bei dem er seinen Gegner auch besiegte. Hat im Zweikampf gegen den Steinriese Hrungnir gekämpft und ihn mit einem Bajonett-Stich ins Herz getötet. Schießt wie ein Irrer wenn's draufankommt." TJ lächelte scheu und tippte als Gruß seine Militärskappe an.
"Oh, und bevor ich es vergesse, Jack gibt es auch noch. Ein magisches Schwert. Wie gesagt, ich kann seinen eigentlichen Namen fast nicht aussprechen. Jedenfalls kann er selbständig fliegen und kämpfen und dabei die Top 10 aus den Charts singen. Und er kann nähen, Wölfe verschnüren, töten, alles mögliche eben. Kurz und gut: Wir sind ein Werwesen, ein Berserker, eine Messerwerferin, ein Heiler, ein Militärs Veteran und ein magisches Schwert. Und wir alle sind Teil der Crew, die vor fast zwei Jahren das Ende der Welt verschoben hat. Also klar ist mit den zehn Typen aus deinem Stock zu Spaßen und genau das werden wir auch tun!"
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Unveränderbar! - Oder?
FanfictionWARNUNG: VIEL SPOILER Die Götterdämmerung wurde erfolgreich hinausgezögert! Jeder unserer Helden fing ein glückliches Leben an oder kehrte dahin zurück. Bis wieder gewisser Ärger aufkam. Und dieser Ärger nennt sich selbst den Vater von Alex Fierro...