Projekt Keom

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Magnus unterbrach sein Gespräch mit Keith, als wir durch den Schild traten. Keith schaute zu TJ auf und wurde rot. Und diesmal bemerkte TJ es auch. Seine Wangen wurden wieder gelblich. 
Ich stieß Magnus an und sagte: "Du, Maggie, das Essensbuffet hat gerade aufgemacht. Und sie haben Falafels!"
Selbst wenn er nicht kapiert hätte, dass ich ihn von Keom weglotsen wollte, wäre Magnus mitgekommen.
Er sprang auf, lächelte Keith noch einmal zu und folgte mir wieder in Richtung Buffet. Von dort aus beobachteten wir unseren Tisch. 
TJ trat einen kleinen Schritt auf Keith zu, der von seinem Sessel aufgestanden war. Die beiden redeten kurz miteinander, dann streckte TJ seine Hand aus. Keith ergriff sie und die beiden gingen tatsächlich auf die Tanzfläche! 
Ich jubelte und Magnus lachte, was die zwei Turteltauben durch den Lärm der Party aber zum Glück nicht hören konnten. 

Wir holten uns Falafels und Popcorn, dann setzten wir uns wieder zurück an unseren Tisch und beobachteten die zwei weiter. 
Magnus erzählte mir: "Als ich Keiths Betrunkenheit vertrieben hab, hab ich ganz kurz seine Erinnerungen gesehen."
"Und? Ist er in TJ verknallt?", fragte ich sofort und stopfte mir Popcorn in den Mund.
"Ziemlich.", verriet Magnus mir, "Und als er gesehen hat, wie TJ mit diesem Mädchen getanzt hat, hat ihn das ordentlich runter gezogen. Für ihn war das wie die Bestätigung, das TJ straight ist. Wie hast du ihn eigentlich überreden können, Keith zum Tanzen aufzufordern?"
"Hab ihn dazu herausgefordert."
Magnus lachte. "Alex, wenn es um TJ geht, löst du die Sachen gern auf diese Weise, oder? Ich kann mich noch daran erinnern, wie du ihn letztes Ostern einfach zum Spaß dazu herausgefordert hast ein Stück Seife zu essen."
"Ah ja, wunderschöne Erinnerungen!", seufzte ich grinsend. Ich legte mich auf der Couch hin und benutzte Maggies Schoß als Kopfpolster. 

TJ und Keith wurden immer selbstsicherer beim Tanzen. Zuerst hatten sie sich kaum bewegt, jetzt wurden sie endlich ein wenig wilder. Ich verlor sie irgendwann aus den Augen, was vermutlich daran lag, dass Magnus begann mir Popcorn zuzuwerfen und ich es mit dem Mund auffing. 

Magnus und ich tanzten auch noch einmal zusammen, aber dann beschlossen wir zurück zum Buffet zu gehen und einige Vorräte für unseren Tisch zu horten.
Kleine Anmerkung am Rande. Wenn ich sage, dass wir zum Buffet gehen, meine ich dabei jedes Mal, dass wir uns zum Buffet durchkämpfen!
Götter, beim Essen und bei den Getränken ist immer so viel Stau, da muss man schon ein paar Köpfe abschlagen, damit die Leute einem Platz machen. Und das hier war immerhin eine vier Sterne Party, die schon seit drei Stunden lief! Hier waren schon alle mehr oder weniger besoffen und mordlustig. Gerade deswegen beschlossen wir uns einen Vorrat an Essen zu bunkern. 
Je besoffener alle wurden, desto mehr Blut landete auf dem Essen und das war ekelhaft (zumindest für die meisten von uns).
Naja, dabei sah man aber auch, wie viele Einherje wirklich schon bei Magnus eingekauft und sich ihr Blut von ihm hatten färben lassen. Es waren mehr, als ich am Anfang gedacht hatte.

Als wir uns  zum Buffet durkämpften, sah ich einen Kerl gerade dabei war deine Hose runter zu ziehen und sich auf eine, auch schon halbnackte, Frau zu stürzen. Die zwei schienen die Getränkebar mit ihrem Bett zu verwechseln.
Einfach, weil ich das so ekelhaft fand, nahm ich meine Garotte und (nein, ich hab sie nicht getötet - was denkt ihr euch über mich Leute?) knallte sie gegen einen der Getränkespender. Und zwar den, der eiskaltes Wasser enthielt.
Die beiden Vögelchen bekamen eine ordentliche Dusche ab und das reichte, damit sie abhauten und uns anderen unseren Appetit ließen. Naja, sie waren nicht die Einzigen, die es mitten auf der Party trieben. Überall sah man knutschende Pärchen und es hätte mich nicht gewundert, wenn Mallory und Halbgeboren irgendwo da dabei gewesen wären.

Zurück bei unserem Tisch heilte Maggie die paar Schnitte und blauen Flecken, die ich abbekommen hatte, seine Eigenen Wunden heilten ganz von selbst. Mit einer Serviette wischte ich mein grünes Blut ab.
Ich scherzte: "Danke Maggie, solche kleinen Wunden können mir auf einer Party echt mein gutes Aussehen ruinieren."
"Als ob irgendwas das könnte.", gab Magnus zurück und küsste meine Stirn. Ich grinste ihn an und zog ihn zu einem ordentlichen Kuss heran.

Unveränderbar! - Oder?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt