Blaze sprang von der vierten Ebene hinunter und breitete seine ledrigen Flügel aus. Magnus zog an den Zügel und Blaze schraubte sich schnaubend in einer Spirale nach oben. Die anderen Drachen knurrten und zwei spuckten Feuer nach uns, als wir an ihren Nestern vorbeikamen, aber Blaze wich ihnen aus und flog unbeirrt immer höher.
Die Spitze des Berges war offen, wie der Krater eines Vulkans. Wir schossen ins Freie und Maggie ließ die Zügel schnalzen. Unser Drache machte eine Wende und wir glitten über den Wald. Hinter uns konnte ich die Villa nur noch als einen kleinen Leuchtpunkt erkennen.Magnus ließ Blaze immer höher und höher steigen. Bald konnte ich meine Arme ausstrecken und meine Ärmel wurden feucht von den Wolken. Magnus legte mir einen Arm um die Hüfte, damit ich nicht das Gleichgewicht verlor. Blaze machte noch zwei Flügelschläge und wir brachen durch die erste Wolkenschicht. Lachend drehte ich mich zu Magnus um. Er saß hinter mir und grinste mich an. Dann ließ er die Zügel noch einmal schnalzen und Blaze legte die Flügel an. Mit irrer Geschwindigkeit zischten wir abwärts und auf den Wald zu.
Jubelnd riss ich beide Hände in die Luft und genoss den Fahrtwind in meinem Gesicht. Mit einem Ruck schossen wir wieder vorwärts und über den dichten Wald hinweg. Ich konnte auf großen Lichtungen einzelne kleine Anwesen erkennen, die vermutlich Wanengöttern gehörten, aber ich fragte Magnus nicht danach.
Wir flogen in einer Wellenlinie höher und wieder tiefer. Über einem großen, glitzernden See flog Magnus so tief, dass ich unser Spiegelbild im Wasser sehen konnte. Blaze grummelte zufrieden und senkte den Kopf um im Vorbeifliegen einen Schluck Wasser mitzunehmen. Sein Schwanz peitschte über das Wasser und zog einen Schweif aus aufstäubenden Tropfen nach sich.Maggie zog mich fest gegen seine Brust und gab Blaze ein Zeichen, das ich nicht ganz verstand. Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob sich der Drache ruckartig wieder nach oben. Seine Flügel schlugen dabei auf das Wasser und ließen es aufspritzen. Mein Freund gab noch ein Zeichen und Blaze öffnete das Maul. Er spie eine dichte Feuerwolke aus und drehte sich im Flug um sich selbst. Das Wasser zischte und dampfte in der Hitze. Magnus hob die Hand und beschwor einen hellen Lichtstrahl hervor. Der Dampf brach sein Licht in einen schimmernden Regenbogen! Blaze stieg noch höher und wir brachen mitten durch den Bogen und ließen den See unter uns immer weiter zurück.
Ich lachte und schüttelte den Kopf. "Alles klar, wenn wir jetzt angeben..." Ich drehte mich um, küsste Maggie und kletterte über Blaze' ausgestreckten Flügel bis zur Spitze. Magnus lehnte sich erschrocken vor, als ich mich fallen ließ. Ja, bei Percys Fall-Unterricht hatte ich auch aufgepasst, aber das hieß nicht, dass ich mich an seine Anweisungen hielt.
Ich streckte meinen Körper, hielt meinen Kopf zwischen meinen Armen und schoss kopfüber auf das dunkle Wasser zu. Grinsend tauchte ich im überraschend warmen See ein und verwandelte mich in einen Orca.
Mit Schwung warf ich mich wieder in die Luft und blies Wasser aus meinem Luftloch. Blaze' brüllte überrascht und schlug mit den Flügeln. In seinem Nacken konnte ich Maggie sehen, wie er mich bewundernd und mit einem breiten Lächeln anstarrte. Hatte er wirklich geglaubt er wäre der Einzige, der coole Nummern abziehen konnte?
Ich tauchte wieder unter, ging etwas tiefer und verwandelte mich in einen Tigerhai. Ich war vorher noch nie ein Hai gewesen, aber es fühlte sich unglaublich an. Ich konnte im dunklen Wasser alles erkennen, ich konnte die Körperbewegungen der fliehenden Fische spüren und sogar ein größeres Wesen tiefer unten im See ausmachen. Das Wesen war mir nicht ganz geheuer, also schoss ich wieder aufwärts, brach durch die Wasseroberfläche und verwandelte mich in einen Adler. Mit wenigen Flügelschlägen war ich wieder bei Magnus und landete vor ihm in Blaze' Nacken, wo ich wieder zum Menschen wurde. Magnus schüttelte den Kopf, als könnte er nicht glauben, was ich gerade getan hatte. Unter uns platschte etwas und wir schauten beide nach unten. Im Wasser bewegte sich etwas großes, pferdeartiges.
"Ein Kelpie.", sagte Magnus, "Gut, dass du da wieder raus bist, Kelpies sind verdammt gefährlich."
Ich verdrehte bloß die Augen. "Ach, mit dem wäre ich schon fertig geworden."
Mein Freund sah nicht überzeugt aus, aber er schien nicht streiten zu wollen. Stattdessen hielt er mir grinsend die Zügel hin. Ich nahm sie sofort und wackelte herausfordernd mit den Augenbrauen. Magnus lachte leise und schlang beide Arme um meine Brust und meinen Bauch.
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Unveränderbar! - Oder?
FanfictionWARNUNG: VIEL SPOILER Die Götterdämmerung wurde erfolgreich hinausgezögert! Jeder unserer Helden fing ein glückliches Leben an oder kehrte dahin zurück. Bis wieder gewisser Ärger aufkam. Und dieser Ärger nennt sich selbst den Vater von Alex Fierro...