"Ist es in Ordnung, wenn ich hier bei Amir bleibe?", meldete sich Sam endlich wieder zu Wort. Frey sah sie mitfühlend an und sagte: "Ich glaube, es ist besser, wenn du mit reitest und versuchst dich ein wenig abzulenken. Amir ist hier gut Aufgehoben und wir warten nur noch darauf, dass die Medikamente vollständig wirken. Mehr kann keiner von uns im Moment tun."
"Aber sind Sie nicht ein Gott? Können Sie nicht einfach schnipsen und ihn heilen?", fragte Keith vorsichtig.
Frey wiegte den Kopf hin und her. "Ich könnte es, aber die Wirkung wäre nicht die Selbe wie die einer natürlichen Heilung. Außerdem ist Gift etwas kompliziertes, selbst für Götter. Und ich möchte lieber gar nicht daran denken, was Odin davon halten würde. Er, und eigentlich die meisten Götter, sind der Meinung, dass Sterbliche ihren eigenen Weg finden sollen und wir nicht zu sehr helfen dürfen. Frag mich nicht wieso, ich weiß es auch nicht so genau. Jedenfalls war Odin schon nicht besonders begeistert, als ich begonnen habe in der ChaseKlinik zu arbeiten. Ich musste Traun und Fürwahr schwören meine Kräfte dort unter keinen Umständen einzusetzen, nicht einmal, wenn ich einem sterbenden Menschen gegenüberstehe."
"Übel.", fand TJ und ich nickte zustimmen.
Warum ich nur nickte und keinen Kommentar abgab? Unter dem Tisch hatte Magnus seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt. Da blieb ich gerne still, damit er sie nicht wieder wegzog.
"Ja, es ist übel. Aber ich habe meine Wege gefunden damit klarzukommen. Sam, falls du immer noch nicht mitgehen willst, vielleicht kann dich folgendes Überreden: Ihr habt die Erlaubnis die Stuten und Wallache meiner Herden zu reiten. Magnus, du weißt ja, welches Pferd deines ist."
Maggie nickte grinsend."Moment, wir dürfen Eure heiligen Pferde reiten?", widerholte Sam und jetzt war sie eindeutig hellhörig.
Frey nickte und fügte hinzu: "Aber ich möchte euch bitten, eure Waffen hier zu lassen."
"Was?!", fragte Halbgeboren fassungslos.
Frey sah ihn ruhig an und erklärte: "Halbgeboren Gunderson, auf meinem Anwesen gibt es nichts, was du mit Waffen bekämpfen musst. Weder die Geschöpfe des Waldes, noch die Drachen."
"Ihr habt hier Drachen?", fragte ich sofort.
"Ich kann sie euch zeigen.", bot Maggie an und ich verengte die Augen. "Süßer, du steckst in Schwierigkeiten, wenn du es nicht tust!"
"Drachen? So richtige, echte, feuerspeiende Drachen?", widerholte Keith.
"Ja, wir haben hier Drachen.", sagte Frey, "Den Wilden würde ich mich an eurer Stelle nicht nähern, aber die Drachen aus meiner eigenen Zucht sind relativ harmlos."
"Drachen sollten nicht relativ harmlos sein.", knurrte Halbgeboren, "Die sollten herumfliegen, Leute abfackeln und von anständigen Kriegern umgebracht werden."
"Wenn du einen Drachen in Ruhe lässt, lässt er auch dich in Ruhe.", erklärte Frey ruhig, "Und ich möchte noch hinzufügen, dass ich unter anderem der Gott des Friedens bin. Ich gestatte kein Blutvergießen auf meinem heiligen Boden, ganz besonders nicht auf meinem persönlichen Anwesen. Ihr werdet eure Waffen also hierlassen."
Für mich klang das sehr nach seinem letzten Wort. Ich zog meine Garotte von meiner Hüfte. "Okay, und wohin damit? Gibt es hier so einen Safe, wo alle spitzen Dinge reinkommen, damit Magnus sich beim Spielen nicht daran verletzen kann?"
"Hey!", beschwerte sich Maggie und ich grinste ihn an. "Wenigstens darf ich hier Waffen tragen, im Gegensatz zu dir.", schoss er zurück und tippte auf Jack-den-Runenstein.
"Ach ja?", knurrte ich grinsend und verwandelte mich in einen Berglöwen. Fauchend fiel ich über meinen Freund her. Magnus fing mich lachend auf und zog mich auf seinen Schoß. Er kraulte meinen Hals und meine Ohren, bis ich schnurrte.Frey lachte leise und sagte: "Legt eure Waffen einfach auf den Tisch, ich bringe sie nach oben in eure Zimmer."
Als ich mich verwandelt hatte, war meine Garotte sowieso schon auf den Tisch gefallen, also blieb ich auf Magnus' Schoß sitzen und ließ mich weiter streicheln. TJ legte ohne zu Jammern ein kleines Taschenmesser auf den Tisch und sagte: "Meine Bajonette ist eh oben in in meinem Zimmer." "Gleiches bei mir.", sagte Keith, "Ich hab mein Schwert auch oben gelassen."
Blitzen und Hearthstone trugen ebenfalls keine nennenswerten Waffen bei sich, nur Runensteine, die Hearth behalten durfte und Blitzens Sonnenlicht-Taschenlampe.
Sam rief ihren Walkürenspeer und legte ihn vorsichtig auf den Tisch, zusammen mit ihrer Axt. Halbgeboren brummte unzufrieden aber Blitzen stieß seinen Arm an und er legte ebenfalls seine zwei Äxte und einen Dolch auf den Tisch. Mallory seufzte und gab ebenfalls ihre magischen Messer ab.
Frey nickte zufrieden. "Danke. TJ, dein Taschenmesser kannst du behalten. Gegen gewöhnliche Taschenmesser, Jagdmesser und Bögen mit Pfeilen habe ich nichts einzuwenden." Frey schnippte mit den Fingern und alle Waffen, bis auf TJs Taschenmesser verschwanden. TJ steckte es wieder ein.
"Na dann, wünsche ich euch heute viel Spaß. Wenn ihr zum Abendessen zurück seit, denke ich, ist Amir auch schon wieder auf den Beinen." Der Gott stand auf, lächelte uns noch einmal zu und löste sich in goldenes Licht auf.
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Unveränderbar! - Oder?
FanfictionWARNUNG: VIEL SPOILER Die Götterdämmerung wurde erfolgreich hinausgezögert! Jeder unserer Helden fing ein glückliches Leben an oder kehrte dahin zurück. Bis wieder gewisser Ärger aufkam. Und dieser Ärger nennt sich selbst den Vater von Alex Fierro...