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Während wir beim Mittagessen gewesen waren, hatte das Hotelpersonal unseren Flur wieder sauber gemacht.
Als wir in Stockwerk 19 ausstiegen und Keith weiterfuhr rief ich ihm noch zu: „Nicht vergessen, das Motto lautet: Feiern als gäbe es kein Morgen!" Keith rief zurück: „Jaja, ich hab mir den Dresscode durchgelesen"
Dann schlossen sich auch schon die Fahrstuhltüren und er fuhr zurück in seinen Stock. 

TJ wirbelte zu mir und Mallory herum und fuhr uns an: „Was zur Hel sollte das?! Ihr habt ihn einfach an unseren Tisch geholt und jetzt gehen wir auf eine Party in deren Dresscode steht: heiß, sexy und funkelnd! Ich kann das nicht!!!!!"
Mack verdrehte die Augen. „Bullshit, TJ. Bei deinem Outfit für die Party helfen wir dir, das wird perfekt. Und den Rest bekommst du auch noch hin. Wenn nicht, auch gut. Dann versuchst du es in hundert Jahren eben nochmal bei ihm."
TJ sah nur noch verzweifelter aus. Ich klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Jetzt entspann dich endlich mal, Mann. Partys sind die perfekte Gelegenheit näher an Leute heranzukommen. Wetten ihr zwei kommt morgen Abend zusammen? Immerhin weißt du wie man feiert. Du kannst tanzen, wirst nicht so schnell besoffen und bist kein Spaßverderber. Es wird schon alles glattgeht." 
Unser Schildbruder seufzte und fuhr sich mit den Händen durch die Haare, wobei er beinahe seine Kappe abstreifte und mit der Hand versehentlich den Steinsplitter in seiner Stirn bewegte. Er zischte  vor Schmerzen und zog seine Hand weg. "Ich lass mir das Ding von Magnus heraus ziehen.", murmelte er.

Mallory hob überrascht den Kopf und fragte: "Hast du sie noch alle? Der Stein ist genial."
TJ verdrehte die Augen. "Wenn du damit meinst, dass er wehtut, wenn ich meine Kappe aufsetze, beim kämmen stört und ich damit einfach nur dämlich aussehe, ja, dann ist er genial."
"Komm schon, TJ. Sei nicht so hart zu Steinchen. Das ist immerhin der absolute Beweis dafür, dass du einen scheiß Steinriesen besiegt hast! Und man kann Streichhölzer daran anzünden.", fand ich.
Doch TJ schüttelte nur den Kopf. "Kann sein, dass es eine coole Kampftrophäe ist, aber das kann es auch sein, wenn es nicht in meinem Hirn steckt." Damit ging er in sein Zimmer und ließ mich und Mallory am Gang stehen.


An diesem Abend schaute ich wieder bei meinem kleinen Halbbruder vorbei. Ich erzählte Jerry was in letzter Zeit passiert war. Von TJ und seinem neuen Crush, von den doofen Rittern, die wir bekämpft hatten, davon, dass ich zum ersten Mal bei Magnus übernachtet hatte und dass wir morgen alle zusammen auf eine wilde Party gehen würden. Ich redete einfach vor mich hin und streichelte seinen dicken, kleinen Bauch, bis er eingeschlafen war. Und sogar danach redete ich noch ein bisschen weiter.
Jerry war wirklich unglaublich niedlich, mit seinen geröteten Backen, dem dünnen, blonden Haarflaum auf deinem Kopf und den grau-blauen Äuglein, die er so süß zusammenkniff, wenn er lachte.
Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass es eigentlich ganz nett gewesen wäre, wenn ich erwachsen werden und auch so einen kleinen Fratz hätte haben können.

Heute Nacht schlief ich wieder in meinem eigenen Zimmer. Zugegeben, bei Maggie hatte es mir besser gefallen und gerade jetzt wäre es schön gewesen seinen warmen Körper neben mir zu haben. Der Rückflug von der Villa meines Vaters zum Hotel war kalt gewesen. Typisch späte Oktober-Abende.


Am nächsten Tag saß Keith während dem Frühstück wieder bei uns und wir nahmen ihn auch mit zur täglichen Schlacht. Dabei fanden wir heraus, warum er sein Schwert nie zog.
Er hatte noch nicht viel Übung im Umgang damit, was ihm eigentlich auch keiner verübeln konnte. Magnus hatte nach zwei Monaten auch nicht wirklich mit einem Schwert umgehen können, aber er hatte den Joker gehabt, ein Schwerz zu besitzen, das mit einer ungeübten Schwerthand umgehen konnte.
Halbgeboren gab Keith einen Crashkurs, in Sachen "wie-hacke-ich-mit-einem-Schwert-wild-auf-Leute-ein" (eine Methode, die brauchbar, aber nicht sehr elegant war), dann mussten wir uns in Sicherheit vor den Donnerstags-Drachen bringen.
Ich hasste Drachen. Meine Freunde starben dabei immer noch schneller als sonst und der Rest der Schlacht war unglaublich öde.
Manchmal pickte ich mir dann einen Drachen heraus und kämpfte alleine gegen ihn. In der Regel starb ich dann auch.
Heute machte ich es wieder so.

Unveränderbar! - Oder?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt