(POV Magnus Chase)
Ja, ich kann mich inzwischen in ein Einhorn verwandeln. So. Wer mich dafür auslachen will, bitte jetzt und haltet später die Klappe.
Die Sache ist nämlich die, Einhörner haben da draußen einen sehr kitschigen Ruf und ich... naja, wenn rauskommt, dass ich Bogenschütze bin und mich in ein scheiß Einhorn verwandeln kann, bin ich endgültig die Lachnummer in Walhalla. Und vermutlich auch die Beute. Einhorn-Hörner sind begehrte Verkaufsware, hatte Dad mir erzählt, und wenn meine neusten Fähigkeiten herauskamen, wäre ich in Walhalla vermutlich nicht mehr sicher.
Auf dem Felsen hatte ich mich nur verwandelt, weil ich keine andere Lösung mehr gewusst hatte und wir unbedingt nach Wanenheim mussten, damit ich Amir heilen konnte.
Außerdem hatte ich nicht gelogen, als ich gesagt hatte, dass es schwierig war. Um mich in ein Einhorn zu verwandeln, musste ich völlig ruhig sein, durfte mich nicht ablenken lassen oder nervös sein und es brauchte eine Menge Konzentration. Ehrlich gesagt war ich mehr als nur überrascht gewesen, als ich es unter dem momentanen Druck trotzdem geschafft hatte. Alex Hand zu halten, hatte sehr geholfen.Und auf die Frage: Warum hätten Sam und Alex den Wagen nicht alleine ziehen können? Weil sie keinen Zugang zu dem genauen Ort haben, an den ich sie führen wollte. Sie konnten das Portal nicht öffnen und Jack weigert sich standhaft es zu tun - aus sehr persönlichen Gründen.
Ich öffnete mit meinem Horn also das Portal und wir landeten auf der anderen Seite. Alex und Sam verloren sofort das Bewusstsein und rollten ins Gras. Die Kutsche kippte und Blitzen, TJ, Amir, Halbgeboren, Keith und Mallory fielen wie Stoffpuppen heraus. Ich versuchte mich aus dem Geschirr zu befreien, aber so leicht war das ohne Hände nicht und mich in einen Menschen zurück zu verwandeln war mindestens so schwierig, wie ein Einhorn zu werden.
Doch ich hatte ausnahmsweise einmal Glück und unsere Ankunft war nicht unbemerkt geblieben.Ein paar junge Mädchen kamen vorsichtig näher und beäugten uns misstrauisch und verwundert. Einhörner ließen sich sonst niemals vor Kutschen spannen!
"Könnt ihr mir mal helfen?", wieherte ich und weil die Mädchen Wanenvolk waren konnten sie mein Wiehern verstehen.
"Moment, bist du nicht Magnus Chase, der Sohn des Frey?", fragte mich eine von ihnen.
"Ja.", schnaubte ich, "Und ich könnte hier echt ein bisschen Hilfe brauchen."
Sie lösten die Riemen um meinen Bauch und meine Brust und ließ mich frei. Dann gingen zu meinen Freunden und zogen sie von der umgekippten Kutsche weg.
Eine kümmerte sich um Amir, der absolut nicht gut aussah. Ich trabte zu ihnen und beugte meinen Kopf über meinen Kumpel. Vorsichtig berührte ich mit meinem Horn seine Brust und schickte meine Heilkräfte durch seinen Körper. Einhörner waren immun gegen die meisten Arten von Gift, also hatten mir die Draugen-Bisse von Anfang an nicht viel ausmachen können. Und jetzt, wo ich auch volle Einhorn-Gestalt hatte und hier in Wanenheim war, fiel es mir auch leichter Amir zu heilen. Trotzdem würde es nicht ausreichen, sondern ihn nur ein wenig länger am Leben halten.Die Mädchen kümmerten sich auch um Sam und Alex und befreiten sie aus den Riemen. Sie zogen Hearthstone von Sams Rücken und legten ihn in die Sonne, damit er Kraft tanken konnte. Blitz dagegen legten sie in den Schatten und deckten ihn mit seiner Jacke zu, damit er nicht komplett versteinerte.
Ich versuchte Sam und Alex aufzuwecken, aber das war nicht so einfach. Sam war vollkommen erschöpft vom vielen Fliegen. Das Tempo mit dem ich durch den Weltenbaum galoppiert war, war einfach zu viel für sie gewesen. Leider musste ich eine bestimmte Geschwindigkeit beibehalten, wenn ich fliegen wollte.
Ich schaffte es Alex aufzuwecken. Meine Freundin schnaubte, als ich sie heilte und schlug blinzelnd die Augen auf. Ich bewunderte die Koordination, mit der sie ihre acht Beine sortierte und unter ihrem Körper zusammenfaltete, als sie den Kopf gegen meine Schulter lehnte. Ich hatte mich neben sie gelegt und für einen Moment genoss ich einfach ihre Körperwärme.
Aber wir mussten weiter, unseren Freunden lief die Zeit davon.
Ich stupste Alex mit dem Maul an.
Sie schnaubte beleidigt und öffnete die Augen. "Also, entweder du erklärst mir jetzt ein paar Sachen, oder du lässt mich schlafen, such's dir aus.", knurrte sie. (ja, achtbeinige Pferde können knurren - ist ganz schön gruselig)
"Gleich.", versprach ich ihr, "Aber ich brauche jetzt erst mal deine Hilfe bei der Kutsche."
Alex ließ sich erweichen und rappelte sich auf. Ich bat die Mädchen, die Kutsche wieder aufzustellen, meine Freunde hineinzulegen und mich und Alex davor zu spannen. Ich schaffte es, Sam dazu zu bringen sich zurück zu verwandeln.
Zwei der Mädchen schnallte Hearth auf meinen Rücken, weil er ja nicht mit der Kutsche fahren konnte.
"Danke für eure Hilfe.", schnaubte ich, als sie fertig waren. Die Mädchen knicksten vor mir und winkten uns, als wir die Kutsche durch den Wald zogen.
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Unveränderbar! - Oder?
FanfictionWARNUNG: VIEL SPOILER Die Götterdämmerung wurde erfolgreich hinausgezögert! Jeder unserer Helden fing ein glückliches Leben an oder kehrte dahin zurück. Bis wieder gewisser Ärger aufkam. Und dieser Ärger nennt sich selbst den Vater von Alex Fierro...