Stupid things have good outcomes all the time

die Wendung

20.00 Uhr

Rafe hat gerade bestätigt, dass er zusammen mit einem von Limbreys Männern die Pogues beim Tauchgang begleiten wird. Die Übergabe der Nachbildung hat reibungslos funktioniert, und langsam nähern wir uns dem letzten und wichtigsten Schritt: dem Tauchgang und dem inszenierten Raubzug.

Pope telefoniert noch immer mit Rafe und geht alle Details ein letztes Mal durch. John B bespricht die Einzelheiten des Tauchgangs mit Sara und Kiara, und ich sitze mit JJ auf dem Sofa und lehne mich sanft an ihn. Zwischen uns gibt es immer noch einiges zu klären, aber das muss für den Moment warten.

„Ja… klar, du kannst mit ihr sprechen,“ sagt Pope und reicht mir sein Smartphone.

Unsicher blicke ich zu JJ und streiche sanft über seine Hand, bevor ich das Telefon an mein Ohr halte.

„Hey, Laura,“ sagt Rafe charmant, aber mit hörbarer Nervosität.

„Hey, Rafe, ist alles okay?“

„Ja… ich wollte dir nur sagen, dass ich Topper kurz gesehen habe. Ihm geht es soweit gut. Er hat ein paar blaue Flecken, aber er wird wieder… und er vermisst dich.“

Tränen steigen mir in die Augen. Zu hören, dass es Topper gut geht, ist alles, was ich brauche, um weiterzumachen.

„Danke, Rafe, für einfach alles,“ sage ich und meine jedes Wort so. Ohne ihn würde der Plan nicht funktionieren, und dafür bin ich ihm sehr dankbar.

„Hör zu, ich… ich weiß, dass ich wirklich üblen Mist gebaut habe, aber falls mir etwas passieren sollte, will ich, dass du weißt, dass ich immer nur versucht habe, dich zu beschützen. Und, hey, du bist der coolste Pogue, den ich kenne.“

Ich lächle leicht und wische mir die Tränen aus dem Augenwinkel. „Pass auf dich auf, ja?“ Meine Stimme droht zu versagen. Seine Worte bedeuten mir unendlich viel, und ich weiß, dass ich mich in einem anderen Leben vielleicht in diesen Idioten verliebt hätte.

Aber mein Herz gehört nur JJ.

„Immer doch,“ sagt er leise, voller Emotionen. Bevor ich etwas hinzufügen kann, legt er auf.

Mit einem wehmütigen Lächeln gebe ich Pope das Handy zurück und lege meinen Kopf auf JJs Schulter. Ich bin froh, dass er während des Telefonats einfach meine Hand gehalten hat.

Ich will nicht, dass er sich Sorgen macht. Es gibt nur ihn für mich.

Die Uhr schlägt 20:15 – Zeit für Pope, John B, Sara und Kiara, zum Hafen zu gehen. Zeit für den Tauchgang. Niemand will als Erster aufstehen, niemand traut sich, den ersten Schritt zu machen. Es steht so unglaublich viel auf dem Spiel, und wir könnten so viel verlieren.

Fast gleichzeitig stehen Sara und John B auf und blicken in die Runde.

„Es wird klappen,“ sagt Sara und nickt mir aufmunternd zu.

Ich stehe auf und schlinge die Arme um Sara und John B. „Ich danke euch für alles,“ sage ich und lache laut auf, als Pope, Kiara und JJ ebenfalls die Arme um uns legen.

„Pogues fürs Leben!“ ruft John B, der fast zerdrückt wird und außer Atem ist. Wehmütig stimmen wir alle ein und rufen laut: „Pogues fürs Leben!“

Ich will nicht, dass dieser Moment vergeht, aber es muss sein. Die vier machen sich auf den Weg, und so bleiben JJ und ich allein zurück.

Für einen Augenblick herrscht vollkommene Stille, und ein bedrückendes Gefühl breitet sich in mir aus.

„Wir könnten einfach verschwinden, alles hinter uns lassen und unter falscher Identität irgendwo auf den Bahamas leben,“ sagt JJ scherzhaft und versucht, die Stimmung zu heben.

„Du weißt schon, nur wir beide.“ Er stößt mich von der Seite an, und ich lache leise.

„Und welche Identitäten hast du dir da so ausgedacht?“ will ich spielerisch wissen und beginne, ihn zu kitzeln.

„Ich dachte, Captain Maybank wäre ganz passend,“ lacht er und hält meine Arme fest, damit ich ihn nicht weiter kitzeln kann, und drückt mich sanft aufs Sofa.

Ich lache lauthals und schlinge meine Beine um ihn, während ich weiter versuche, ihn zu kitzeln. Unsere kleine Spielerei wird durch ein Klingeln an der Tür unterbrochen.

„Bestimmt haben sie etwas vergessen,“ lacht JJ, steht auf und geht zur Tür.

„Miss Limbrey,“ höre ich JJ überrascht sagen.

Gefolgt von einem lauten Knall.