Chapter 4

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„Und, was machen wir heute?" 

Wir saßen zu viert am Küchentisch in Brees Esszimmer und verschlangen gerade Rühreier mit Speck, als Joy uns fragend ansah. Ich zuckte mit den Schultern. Bree starrte nur in ihren Schwarztee und Stacy räusperte sich. 

„Keine Ahnung", meinte sie schlicht und spießte ein Stück Rührei auf. Joy schluckte und stützte ihre Gabel mit einem lauten Klirren auf dem Tellerrand ab. Dann faltete sie die Hände unter dem Kinn und grinste uns schelmisch an. 

„Was?", fragte ich genervt. Ich war immer noch sauer, dass sie Louis angefragt hatte, weswegen ich auch dementsprechend grob zu ihr war. 

„Gehen wir shoppen", sagte Joy, zwinkerte uns zu und lachte leise. Bree hob zweifelnd eine Augenbraue. 

„Shoppen? Wirklich?" Sie wandte den Kopf und sah aus dem Fenster. Es hatte aufgehört zu regnen. Stattdessen schien jetzt die Sonne, und das restliche Regenwasser versickerte langsam im Boden. Das Wetter schien sich über Nacht um 180 Grad gedreht zu haben, denn die Sonne stand im Zenit und brannte auf den Asphalt hinunter. 

„Jap! Shoppen. Wer ist dabei?" Joy war weitaus zu begeistert, und Stacy schloss sich ihr sofort an. 

„Na kommt schon, das wird witzig.“ Stacy sah Bree und mich drängend an. 

„Mir ist es sowieso egal", meinte ich und versuchte, meinen Speck so auf die Gabel zu kriegen, dass er sich nicht ständig wieder von den Zinken löste und auf den Teller hinunterfiel.  

„Ja, mir auch", seufzte Bree schließlich und Joy strahlte.  

„Perfekt." 

 ***** 

„Gehen wir zu Brandy Melville." Wir schlenderten alle zusammen Arm in Arm durch die Altstadt Bristols und genossen die Wärme der Sonnenstrahlen, die sich in uns ausbreitete. Stacy betrachtete den Laden glücklich und zog uns etwas schneller vorwärts. 

„Stacy, ich kann da nicht rein", widersprach ich ihr und hob meinen Starbucksbecher ein bisschen höher. „Die bringen mich um wenn ich da reingehe." 

„Ich bleib bei Sky", schloss sich Bree mir an und löste sich von Stacy. Stacy guckte uns enttäuscht an, doch Joy stupste sie fröhlich an.  

„Hey, ich komme ja mit dir mit." Sie hakte sich bei Stacy ein und die Beiden gingen über die Strasse.

„Macht nicht zu lange!“, schrie ich ihnen noch nach, doch Joy wandte nur den Kopf und grinste mich an.

Ich seufzte und setzte mich auf eine Bank, die mitten in der Fußgängerzone stand, und Bree gesellte sich zu mir. 

„Gib ihnen einen Kleiderladen und sie sind überglücklich", sagte Bree und grinste. 

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