Chapter 37

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Stille.

Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es.

Nur das Brummen des Motors war zu hören, als wir auf der Autobahn zu meiner Tante fuhren. Mike, der neben mir sass, würdigte mich keines Blickes, und auch meine Eltern hatten ihren Blick auf die Strasse geheftet.

Ich holte Luft, zitternd, und grabschte in meiner Tasche nach meinen Beats.

Nachdem ich die Kopfhörer aufgesetzt hatte, drehte ich die Lautstärke der Musik hoch und erntete dafür einen missbilligenden Blick von Mike.

Ich drehte den Kopf weg, und sah nach draussen in den Regen.

Die schweren Tropfen prasselten immer noch vom Himmel herab, der Regen hatte über Nacht kein bisschen nachgelassen. Genauso wenig wie die Kälte, die zwischen Mike und mir herrschte.

Daher überraschte es mich sehr, als er vor der Abfahrt in mein Zimmer hineingeplatzt war und sich mit mir unterhalten wollte.

Ich lag auf dem Bett und las ein Buch, als die Türe plötzlich aufging und ich überrascht hochsah.

Mein Bruder lehnte sich gegen meinen Schrank, und verschränkte seine Arme vor seiner muskulösen Brust. „Ich sage es Mam und Dad.“

Ich liess mein Buch beinahe fallen. „Das tust du nicht.“

Er warf die Tür geräuschvoll ins Schloss und kam zu mir hinüber. Ich legte mein Buch weg und sah unsicher zu ihm hoch.

„Gib mir einen guten Grund, warum ich es ihnen nicht erzählen soll, Sky.“

Ich senkte den Blick, ich konnte es nicht ertragen, ihm in die Augen zu sehen. Ja, ich war im Unrecht.

„Ich bin die schlimmste Schwester, die man sich vorstellen kann, oder?“, flüsterte ich schliesslich, ohne ihn anzublicken.

Die Matratze gab ein bisschen nach, als Mike sich neben mich setzte und seine Hand auf meinen Rücken legte. „Nein, bist du nicht. Es ist einfach…“ Er holte tief Luft, und ich spürte, wie sich seine Hand auf meinem Rücken zu einer Faust zusammenballte, „der Typ ist gefährlich und gemein. Sky, er ist kein guter Freund für dich. Du verdienst etwas Besseres als ihn. Du bist meine kleine Schwester, es ist meine Aufgabe, auf dich aufzupassen. Und du machst mir das echt schwer.“

Ich lächelte leicht und schniefte, als Mike mir mit dem Daumen eine kleine Träne von der Wange wischte. „Es tut mir leid.“

„Was tut dir leid?“

„Dass ich so eine Enttäuschung für dich bin.“

„Hey.“ Mike strich mir übers Haar, nahm meine Hand und drückte sie. Ich sah hoch in seine blauen Augen, und er sah mich ernst an. „Du bist die beste kleine Schwester die man sich wünschen kann. Ich bin nicht sauer auf dich. Ich bin sauer auf ihn.“

„Bitte sag es ihnen nicht.“

Mike schüttelte den Kopf. „Es ist nur zu deinem Besten.“

Ich riss meine Hand aus seiner und sah ihn ungläubig an. „Zu meinem Besten? Wohl kaum!“

Die Augen meines Bruders blitzten auf, jede Spur von Freundlichkeit war jetzt verschwunden.

„Verdammt, Sky, wann lernst du endlich ,vernünftig zu sein?“

„Wann lernst du endlich, dass ich auf mich selbst aufpassen kann? Ich bin kein kleines Kind mehr!“

StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt