Sky’s P.O.V.
„Sky, ich will dass du rennst.“
Ich versteifte mich automatisch als ich diese Worte hörte.
Ein Schaudern ging meine Wirbelsäule hinab und ich konnte mich nicht bewegen.
Jared hatte mich bis jetzt aufmerksam beobachtet, und nun ruhten seine schokobraunen Augen auf mir.
„Alles in Ordnung bei dir, Sky?“, fragte er besorgt und musterte mich von Kopf bis Fuss.
Ich setzte ein schwaches Lächeln auf und nickte.
„I… ich… naja, ich fühle mich nicht so wohl. Reiseübelkeit und so“, flunkerte ich hastig und sah auf meine Schuhe. „Weiss jemand von euch wo die Toilette ist?“
Jared deutete zum Ausgang, und ich stolperte einige Schritte zurseite. „Danke“, murmelte ich, presste das Handy wieder gegen mein Ohr und beschleunigte meine Schritte zum Ausgang. Gleich neben den Schiebetüren sah ich zwei tättowierte Typen und ich blieb auf einmal stehen.
Sie hatten mich ins Visier genommen.
„Louis“, flüsterte ich kaum hörbar ins Mikrofon, „da sind zwei Typen. Sie sind tätowiert und starren mich an“, hauchte ich und und ging langsam wieder los. Meine Beine zitterten.
Stille war am anderen Ende zu hören und ich hakte vorsichtig nach. „Louis? Da stehen zwei Typen die mich ansehen.“
„Was für Typen?“
„Gross, tättowiert.“
Er blieb ruhig.
„Lou?“
„Geh ganz normal durch die Tür.“
„Normal?“, keuchte ich. Wie sollte ich, ohne Panik zu kriegen, durch diese Tür gehen während ihre Blicke mich geradezu töteten?
Doch tatsächlich. Die Schiebetüren glitten auf ohne dass die Männer etwas taten.
„Bist du durch?“
„Ja“, sagte ich froh und ging, jetzt mit normalen Schritten, weiter. „Ich gehe jetzt durch die Halle.“
„Hast du mich nicht gehört, Sky“, seine Stimme klang drohend, „ich hab dir gesagt dass du rennen sollst.“
„Aber die Leute-“
„RENN VERDAMMT NOCHMAL!“, donnerte Louis und dann rannte ich los.
Ich schob mich durch die Menschenmenge, kämpfte gegen den Strom von Leuten die mir entgegenkamen, das Handy immer noch dicht am Ohr.
Einige zeigten mir den Stinkefinger als ich in sie reinrannte, doch es war mir egal. Ihre Blicke verfolgten mich als ich mich hektisch an allen vorbeikämpfte. Immer wieder warf ich einen Blick über die Schulter, und als ich sah, dass die zwei tättowierten Männer sich hinter mir durch die Menge durchschoben, geriet ich in Panik.
„Wo bist du?!“, schrie ich beinahe verzweifelt und stolperte über den Fuss eines jungen Mannes. Ich konnte mich jedoch gerade noch rechtzeitig fangen und lief weiter.
„In der Tiefgarage, nimm den Fahrstuhl.. Pass auf dich auf“, sagte Louis und dann hing er auf.
Ich knirschte mit den Zähnen, rannte schneller, obwohl mein Herz jetzt schon Mühe hatte, und ich sah mit Genugtuung, wie die Männer immer weiter zurückfielen.
Erleichtert sah ich links über mir ein Fahrstuhlzeichen und ich stürzte los.
Die Flugpassagiere sahen mich alle verwirrt an als ich an ihnen vorbeirannte, keuchend und ohne das Anzeichen anhalten zu wollen.
Als ich vor der Kabine stand hämmerte ich ungeduldig auf den Knopf, nicht ohne mich hektisch nach den Männern umzusehen.
Die Fahrstuhltüren öffneten sich mit einem lauten Klingen und ich hechtete hinein.
„Hi“, hörte ich plötzlich eine Stimme neben mir und ich wandte mich um.
Ja, ich kannte ihn von irgendwoher. Braunes, verwuscheltes Haar, warme Augen, gute Statur.
„Kennen wir uns?“, fragte ich schliesslich, immer noch etwas ausser Atem und der Junge grinste um seine perfekten weissen Zähne zu entblössen.
„Ja, tun wir. Ich habe dich mal von der Schule nach Hause gefahren, erinnerst du dich?“
Klar erinnerte ich mich. Ich nickte. „Kannst du mich noch mal an deinen Namen erinnern?“
Er legte den Kopf schief, vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen und grinste. „Ich bin Hunter.“
„Achja, genau“, sagte ich, lächelte und wollte zur Tür hinaus als der Fahrstuhl inne hielt, doch als die Türen aufglitten stolperte ich automatisch einige Schritte zurück, direkt in Hunters Arme.
Ein grosser Junge mit schwarzem, aufgestelltem Haar stand vor mir.
Die Tättowierungen die sich um seine Arme schlangen wirkten bedrohlich auf mich als er den Ausgang versperrte, und ein Lächeln erhellte sein Gesicht als er mich sah.
„Hallo Schätzchen“, säuselte er und plötzlich spürte ich wie ich von hinten gepackt wurde.
Eine kräftige Hand wurde auf meinen Mund gedrückt als ich schreien wollte, und Hunter beförderte mich grob aus dem Fahrstuhl.
„Komm mit Sky, wir wollen uns eine Show ansehen.“
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Stranger
Fanfiction»Ein Gefühl wie Liebe gibt es nicht, Sky.« © dropthathoran, 2013 Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie ode...