Sleepovers mit meinen Freundinnen waren etwas, das ich, als Langschläfer, nicht ausstehen konnte. Um 9 Uhr wurde ich von einem Kissen geweckt und die Decke wurde mir weggezogen.
„AUFSTEHEN, SCHLAFMÜTZE“, brüllte Stacy und hüpfte auf meinem Bett auf und ab.
„Geh weg!“, fauchte ich und versuchte, ihren Knöchel zu erwischen, doch sie wich geschickt aus. Die Kleine war flink wie ein Wiesel, und als sie von meinem Bett gesprungen war, griff sie sich meinen Arm und zog, so dass ich aus meinem Zimmer geschleift wurde. Ich strampelte und fluchte.
„Lass mich los“, zischte ich, als wir bei der Treppe angekommen waren und ich hörte Bree und Joy kichern.
„Morgenmuffel“, sagte Bree und kniff mich in die Wange.
Ich verdrehte die Augen und schlurfte die Treppe hinunter. Wie ich meine Freundinnen hasste. Ich hatte gerade mal knapp 6 Stunden Schlaf bekommen. Verschlafen griff ich mir etwas Brot und Nutella, schank mir ein Glas Orangensaft ein und setzte mich an den Tisch.
„Guten Morgen, Spatz“, sagte Mam, die gerade ebenfalls in die Küche kam. „Willst du deinen Freundinnen nichts zu Essen anbieten?“
„Nein“, sagte ich zwischen zwei Bissen Nutella Brot, kaute und schluckte. „Sie haben mich geweckt.“
„Gut gemacht, Mädchen“, sagte meine Mutter und klatschte meine Freundinnen ab. Kaum zu fassen. Ich schüttelte ungläubig den Kopf, als mein Handy vibrierte.
Meine Mam sah mich an. „So früh am Morgen schon? Ihr Teenager seid wirklich süchtig nach diesen Smartphones.“ Ich blendete sie aus, denn was ich auf dem Bildschirm sah, liess meine Magensäure kochen. Es war ein Anruf vom Krankenhaus.
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Nachdem Stacy, Bree und Joy sowie meine Eltern ausgiebig das Frühstück (das ich ihnen mit Vergnügen zubereitet hatte) gegessen hatten, brachte ich es fertig, sie aus der Wohnung zu scheuchen und rannte die Treppe hoch zum Dachboden.
Louis wälzte sich im Bett umher, als er meine Schritte hörte und fauchte. „Geh weg.“
Ich hob eine Augenbraue. „Ja, dir auch einen guten Morgen.“
Mein Freund liess ein Zischen hören, dann drehte er mir endgültig den Rücken zu.
Ich ging vorsichtig um die Matratze herum und kniete mich neben ihm hin. „Steh auf, Louis, wir besuchen Damon.“
„Was?“ Louis drehte sich zu mir und sah mich verwirrt an.
Ich lächelte. „Es geht ihm besser. Er ist wach und wir können ihn jetzt besuchen.“
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Nach 15 Minuten Fahrt waren wir vor dem Krankenhaus angelangt. Louis parkierte den Mustang in der Nähe des Eingangs, und der Wagen stotterte, als er den Motor ausschaltete.
Ich spürte, wie sich sein ganzer Körper anspannte, und ich griff nach seiner Hand.
„Hey.“
Louis sah hoch. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich in dem Moment gedacht, dass er ein ganz normaler Junge war. Er sah nicht einschüchternd und mysteriös aus, wie er es sonst immer tat. Die Gefahr, dass er hier gesehen werden konnte, war zu gross, als dass er wie sonst aussehen konnte. Und doch, der gewisse Blick, den nur er haben konnte, war vorhanden. Dieser Röntgen Blick, mit dem er mich schon so oft gemustert hatte. Louis trug einen Pulli, der seine Tattoos bedeckte, sowie Jeans und Chucks meines Bruders, und sein Haar war nicht wie sonst aufgestellt. Es fiel ihm in losen Strähnen ins Gesicht, und in diesem Moment sah Louis mich aus klaren, blauen Augen an.
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Stranger
Fanfiction»Ein Gefühl wie Liebe gibt es nicht, Sky.« © dropthathoran, 2013 Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie ode...