Seine blauen Augen schienen mich aufspiessen zu wollen, so durchdringend sah er mich an.
„C… Caleb?“ Ich errötete und fragte mich, wie viel er eben mitbekommen hatte. Seinem Gesichtsausdruck nach zu schliessen; alles.
„Ich habe nicht gefragt, wie ich heisse. Ich habe dich gefragt, ob du mir etwas erklären willst.“
Caleb sah mich mit einer Mischung aus Wut und Trauer an. Mein Hochgefühl von vorhin war wie weggeblasen.
Unbehaglichkeit machte sich breit.
„Ich…“, wollte ich anfangen, doch Caleb schnitt mir das Wort ab.
„Es hat dir nichts bedeutet, nicht wahr? Nicht der Kuss, nicht das Kino, gar nichts. Es hat dir rein gar nichts bedeutet.“ Eine Träne fiel aus seinem Augenwinkel und er wischte sie energisch weg. Ich hörte, dass er einen Kloss im Hals hatte, und es tat mir weh, ihn so zu sehen. Es hatte mir sehr wohl etwas bedeutet, doch… naja. Keine Ahnung.
Jedenfalls wollte ich automatisch versuchen, ihn zu beruhigen.
„Hör zu…“
„Nein, du hörst zu. Was du gemacht hast, war falsch. VERDAMMT falsch. Glaubst du ehrlich, dass er dich besser behandeln würde als ich? Der Typ ist ein Freak!“
„Nein, das glaube ich nicht, Caleb, aber…“
„Aber? Warum rennt ihr Mädchen immer den falschen Typen hinterher?“
Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und ging weg. Das Gartentor warf er mit einem lauten Knallen zu, und schon war er hinter der Hecke verschwunden.
„CALEB!“, rief ich ihm hinterher und joggte zum Gartentor und schlitterte um die Ecke, um ihm nachzugehen, doch er war bereits ausser Sichtweite. „Scheisse“, fluchte ich leise und raufte mir die Haare.
Dann holte ich tief Luft, schüttelte den Kopf und ging zurück zum Haus.
X
„Weißt du, eigentlich hätten wir eine Party bei dir veranstalten sollen. Ich meine; HALLO!? Sturmfreie Bude!“ Joy zwinkerte mir zu und lud sich Salat auf den Teller und ich räusperte mich.
„Naja, weiss nicht, ob das meine Eltern so gefreut hätte.“
„Ich bezweifle es“, bestätigte Bree und griff an mir vorbei, um sich einen Apfel zu nehmen, „deine Eltern sind echt nicht so easy drauf wie Joys.“
„Sagt mal“, meinte ich und nickte zu den Äpfeln und dem Salat, „bin ich eigentlich die Einzige, die sich nicht nur von Grünzeug ernährt? Mal ernsthaft, ich fühle mich wie ein verfressenes Vieh neben euch.“
„Naja, du kannst es dir auch leisten.“ Stacy betrachtete meinen Körper mit einem traurigen Blick und schöpfte sich etwas Salat.
Ich verdrehte die Augen. “Kann ich nicht.“
Mein Körper war nicht gerade spitze, aber ehrlich gesagt war mir das egal solange ich nicht Gemüse essen musste. Igitt.
„Ach komm, halt die Klappe Sky, du hast eine super Figur.“
Ich runzelte die Stirn, schöpfte mir etwas Kartoffelbrei und liess die Bemerkung erst einmal unkommentiert.
„Louis findet deinen Körper sicher auch heiss.“
Ich liess beinahe den Schöpflöffel in die Schüssel mit Fleischklösschen fallen.
„Möglich.“ Ich senkte den Blick so schnell wie möglich auf die Sosse, die neben den Fleischklösschen stand, damit ich die Mädels nicht ansehen musste.
DU LIEST GERADE
Stranger
Fanfiction»Ein Gefühl wie Liebe gibt es nicht, Sky.« © dropthathoran, 2013 Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie ode...