Chapter 41

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Louis’ P.O.V.

Ich schreckte aus dem Schlaf hoch, als ein dumpfes Knallen mir ankündigte, dass jemand den unterirdischen Keller betreten hatte. Ich setzte mich, so gut wie es mit den an die Wände festgemachten Händen ging, aufrecht hin, und sah düster empor.

„Du siehst nicht allzu frisch aus.“

Etwas Kühles und Nasses strich über meine Stirn und wischte den Schweiss, der schon seit Stunden da klebte, weg.

„Ist ja auch nicht gerade das Paradies hier unten.“ Ich knirschte mit den Zähnen.

„Sei nicht sauer auf mich. Du weißt, ich will nur das Beste für dich.“

„Fick dich.“

Hunter warf den Lappen in eine Ecke, ging vor mir in die Hocke und seufzte. „So wird das nichts.“

Er sah mir fest in die Augen, doch ich drehte den Kopf weg. Ich hatte Angst, dass die Wut mich überkommen würde und ich unüberlegt handeln würde, wenn ich ihn ansah.

Ich unterdrückte diese Wut erfolgreich. Zumindest fürs Erste.

„Ein nettes Mädchen, deine Kleine.“

Ich spürte, wie es in meinem Inneren zu brodeln begann. „Was hast du getan“, sagte ich tonlos.

„Sie ist niedlich. Aber dennoch; höchstens durchschnittlich. Steigt sie bei Fremden immer so schnell ins Auto?“ Mein Kopf schoss hoch, und ich sah, wie Hunter mich provozierend angrinste.

„Lass Sky aus dem Spiel.“

„Warum sollte ich? Sie ist doch schon mittendrin.“ Ich rümpfte die Nase, als er sich näher zu mir heranbeugte, und ich seinen nach Rauch stinkenden Atem über mein Gesicht streichen spürte.

Die Haare auf meinen Armen stellten sich auf, und ich wandte das Gesicht ab. „Ist sie nicht der Grund, warum du aussteigen willst?“

Ich blieb stumm.

Meine Augen fokussierten den kleinen Ast, der aus einer Spalte zwischen zwei Bodenplatten herausragte.

„Ich spreche mit dir.“ Sein fester Griff umschloss meinen Unterkiefer, und mein Kopf wurde gegen die Wand gedrückt, so dass ich gezwungen war, in seine braunen Augen zu sehen.

Wenn er doch nur mal aufhören würde zu grinsen. Aber es schien wie auf sein Gesicht gepflastert zu sein.

„Ist sie es?“

Ich beugte mich gerade soweit vor, wie es die Ketten mir erlaubten und hielt neben Hunters Ohr inne.

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Fahr zur Hölle, Hunter“, flüsterte ich heiser und lehnte mich mit einem zufriedenen Lächeln zurück.

Hunter sah mich einen Augenblick lang reglos an. Sein Grinsen verschwand, nur um Sekunden später wieder zu erscheinen.

„Früher oder später wirst du es mir schon sagen“, murmelte er ruhig, stand auf und verschwand durch die offene Falltür.

X

Skys P.O.V.

*3 Wochen später*

„Ich sagte dir doch dass du die nicht brauchst.“ Joy verdrehte die Augen und riss mir die Regenjacke aus den Armen, um sie auf einen nahe liegenden Baumstumpf zu werfen.

Ich zuckte mit den Schultern. „Hätte ja sein können.“

Die Abschluss-Party war gut besucht. Hie und da sah ich Gesichter, die ich von der Schule kannte, und die Musik, die aus den Lautsprechern durch den Wald dröhnte, war gut.

StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt