Chapter 28

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Louis’ P.O.V.

Dunkelheit umhüllte mich. Die Kälte der Metallwand presste gegen meine Wange und Schläfe, als ich mich dagegen lehnte, und mein Magen knurrte.

Schon seit einer Ewigkeit war ich in dieser kleinen Zelle, und es machte mich verrückt.

Die matten Metallwände leuchteten schwach im Licht der Neonröhre, die in der Mitte der Decke des Raumes montiert war, und das Bett, das in der Ecke stand, war nicht allzu bequem.

Das Zeitgefühl war mir abhanden gekommen, da es in diesem Raum keine Fenster gab und ich somit auch schon seit der Ewigkeit, in der ich hier drin ausharren musste, kein Tageslicht mehr gesehen hatte.

Meine Lider flatterten auf, als ein lautes Ruckeln an der schweren Tür ankündigte, dass mich wohl mal wieder jemand besuchte.

Ich blieb am Boden sitzen und starrte zur Tür, die sich langsam öffnete, und ich war überrascht, als Damon seinen Kopf hineinstreckte.

„Sh. Louis, bist du okay?“, flüsterte er leise.

War das nicht offensichtlich? „Ob ich okay bin?! Alter, seh ich etwa okay aus?“, zischte ich und sah ihn böse an.

Damon schüttelte den Kopf und ich lehnte mich zur Seite, um nach draussen zu spähen. „Sag mal, wie bist du hier reingekommen?“

„Keine Zeit für Erklärungen. Komm, bevor der Wächter wieder aufwacht.“

Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Du hilfst mir, abzuhauen?“, fragte ich und rappelte mich hoch.

Damon verdrehte die Augen. „Was sonst. Komm jetzt.“

Wir stürzten aus dem Raum, und Damon warf die Tür hinter uns ins Schloss. Dabei fiel mein Blick auf den Polizisten, der im Mondlicht, das durchs Fenster hineinschien, am Boden zusammengesackt dalag.

Ich sah zuerst zu ihm, und dann zu meinem Kumpel. „Was hast du dem gegeben?“

Er zuckte mit den Schultern. „Schlafmittel. Hast du eine Ahnung, warum die hier auf der Polizeistation Schlafmittel brauchen?“

Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Keine Ahnung“, log ich.

Dann sah ich Damon in die Augen. „Bring uns hier raus. Sofort.“

„Okay. Folge mir“, sagte Damon und er ging langsam auf einen der Büroräume zu.

Als ich ihm so folgte, fiel mein Blick auf eine der Kameras, die in der oberen Ecke des Raumes montiert war.

„Damon…? Die Kameras?“, zischte ich und zog meine Kapuze hoch. Damon schüttelte den Kopf. „Keine Angst, die sind aus“, flüsterte er.

Ich hob eine Augenbraue. „Naja, wie auch immer. Lass uns von hier verschwinden.“

Über eine kleine Feuerleiter, die neben dem Fenster des Büros angebracht war, kletterten wir hinunter und ich sprang die letzten paar Sprossen runter.

Damon kam nach mir, und mit einem leisen Geräusch landete er neben mir. Dann lauschten wir.

Das Rauschen der Bäume war zu hören, und aus der Ferne konnte ich Schreie und Bässe hören. Ich legte den Kopf schräg und runzelte die Stirn, bevor ich aufstand und mir die Erde von den Händen klopfte. „Gehen wir“, sagte ich bestimmt und Damon nickte. Wir gingen in einer unauffälligen Geschwindigkeit die Strasse entlang, bis wir in eine schmale Gasse einbogen und die Lichter der Strasse etwas verblassten.

Als wir weit genug von der Polizeistation weg waren, begann Damon zu lachen.

Nicht leise, nein, verdammt laut, und ich konnte nicht anders, als einzustimmen.

StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt