Sky’s P.O.V.
Die Woche in Paris verging langsam.
Sehr, sehr langsam. Vor allem weil ich die ganze Woche komplett von Louis abgeschottet war.
Doch auch diese Woche ging vorbei, und ich war froh als wir schliesslich die Koffer packten. Sogar das Wetter spielte mit und die warme Sonne verbesserte meine Laune noch mehr.
„Na, du hast’s ja eilig“, meinte Bree und beobachtete mich, wie ich den schweren Koffer in den Kofferraum unseres Taxis hievte.
„Kann’s kaum erwarten wieder englisch zu sprechen“, erwiderte ich und grinste.
„Ich werde Frankreich vermissen.“
„Du wirst nicht Frankreich vermissen, du wirst Jared vermissen.“
Bree vermied Blickkontakt und lief feuerrot an.
Ich nahm meine Sonnenbrille ab und lachte. „Du bist verknallt, das ist ja süss.“
„Wer ist verknallt?“
Bree’s Dad stand plötzlich neben uns und ich musste lachen. „Niemand.“
In dem Moment piepste mein Handy.
Ich fischte es aus den Tiefen meiner Tasche heraus und lächelte breit, als ich sah, dass die Nachricht von Louis war.
„Ich komm’ dich abholen. Warte bei der Ankunft auf dich.“
Ein Lächeln spiegelte sich auf meinem Gesicht, ich antwortete mit einem schnellen „okay, freu mich drauf :)“ und liess das Handy dann wieder in meiner Tasche verschwinden.
Dann setzte ich mich schweigend auf die Rückbank des Taxis, setzte meine Kopfhörer auf und starrte glücklich aus dem Fenster.
♦
„Sky, schau aus dem Fenster!“
Müde öffnete ich die Augen. Ich hatte den ganzen Flug durchgeschlafen, doch was ich jetzt sah, machte mich hellwach.
„Wir sind zu Hause.“
Ein breites Grinsen, dann stand ich auf, an Bree vorbei und drückte mich gegen das Fenster.
Zu Hause.
Endlich.
Es war zur Abwechslung mal schönes Wetter, zwar dämmerte es schon, doch der Horizont war in wunderschönen Rot-Tönen gefärbt. Die Autos unter uns, die nun wieder anders herum fuhren als die Autos in Frankreich, gaben mir Sicherheit dass wir endlich wieder in England waren.
Sobald wir gelandet waren und wir langsam ausrollten, stand ich auf, packte mein Handgepäck und drängte mich als erste aus dem Flugzeug als es völlig still stand.
Jared war immer noch bei uns.
Es hatte sich herausgestellt, dass er auf denselben Flug wie wir musste und Bree war überhaupt nicht unglücklich deswegen.
Die beiden hielten sich sogar an der Hand, was meine Sehnsucht nach Louis noch mehr wachsen liess.
Doch würden wir jemals so in der Öffentlichkeit zusammen sein können?
Würde er meine Hand halten während alle Leute dabei zusehen können, würde er mich sogar küssen?
Wahrscheinlich nicht.
Ich seufzte, setzte ein Lächeln auf und ging neben den Beiden her.
Die Halle wo das Gepäck ausgegeben wurde war vollgestopft mit Reisenden die entweder so schnell wie möglich nach Hause oder ins Hotel wollten.
Nervös warf ich meine Schlüssel auf und ab während ich auf meinen Koffer wartete. Abwesend beobachtete ich das Pärchen neben mir. Jareds Arm war jetzt um Brees Hüfte gelegt während er auf sie einredete und sie lachte.
Müde rieb ich mir die Augen und stoppte abrupt als mein Blick zu Jareds Hand gleitete.
An seinem Ringfinger war ein Schmuckstück das mir bekannt vorkam.
Vorsichtig und möglichst unauffällig tastete ich nach dem Ring an der Halskette, die mir um den Hals lag, hob ihn empor und verglich die beiden Exemplare miteinander.
Sie sahen sich zum Verwechseln ähnlich.
Louis’ P.O.V.
„Na, du siehst ja heiss aus.“ Damon reckte den Daumen hoch und nahm einen Schluck Jack Daniels.
„Wenn du nicht verletzt wärst, dann würde ich dir glatt eine in die Fresse geben.“
Damon verzog das Gesicht. „Das verletzt mich jetzt aber.“
„Ich gehe jetzt.“ Ich packte die Autoschlüssel, warf sie lässig in die Luft und fing sie wieder auf.
„Verdammt, du bist echt ein Traumjunge, Louis. Mein wunderschöner Badboy.“ Damon warf mir Küsse zu. Was für ein Arsch.
Ich zeigte ihm den Mittelfinger, zog meine Kapuze hoch und ging aus Damon und Kats Wohnung, hinaus in die Dämmerung zu meinem Wagen. Lächelnd schüttelte ich den Kopf. Damon war echt ein Idiot.
Es wurde langsam dunkel. Ja, ich wusste, dass ich ein Risiko damit einging, Sky abzuholen, aber ich wollte es tun. Ich hatte ihr nicht gesagt, dass ich sie abholen kommen würde.
Ich würde sie überraschen.
Mein Wagen sprang an, und eine Minute später raste ich bereits die Hauptstrasse entlang.
Der Verkehr hielt sich in Grenzen. Die Lichter der mir entgegenkommenden Autos durchfluteten meinen Mustang, und ich gab noch ein bisschen mehr Gas.
Ich zog Damons Handy hervor und wählte Sky’s Nummer. Es ging eine Ewigkeit bis sie endlich abhob.
„Hallo?“, nuschelte sie in den Hörer.
„Na“, sagte ich heiser, und sie verstummte.
„Louis?“ Sie hauchte meinen Namen nur ganz leise und ich lachte. Es tat gut, ihre Stimme zu hören.
„Yap. Bist du schon gelandet?“
„Ja, ich steh jetzt bei der Gepäckausgabe. Warum?“
„Weil ich auf dich warte.“
„Ich weiss, sorry der Flug hatte Verspätung und –“
„Halt halt halt“, unterbrach ich sie, „was heisst „ich weiss?““
Sky klang plötzlich verunsichert. „Du hast mir doch heute eine SMS geschrieben.“
„Nein.“
„Was, nein?“ Sie klang wütend.
„Ich habe dir keine SMS geschrieben“, sagte ich langsam.
„Aber sie kam von deinem Handy.“
„Ich habe mein Handy nicht mehr.“
„Seit wann?“
„Mir wurde mein Handy weggenommen.“
„Wann?“
Ich schwieg. Nur das wütende Klopfen meines Herzens war zu hören und ich biss die Zähne zusammen.
Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Hunter hatte mein Handy immer noch und er hatte einen Plan. Sie waren hinter ihr her. Meine Hände begannen zu zittern, vor Wut.
„Was stand in der SMS?“
„Du würdest mich bei meiner Ankunft abholen. Wenn ich rauskomme.“ Ihre Stimme war jetzt nur noch ein Flüstern.
„Sky…“ Ich holte tief Luft. Das konnte nicht passieren. Nicht Sky.
Doch ich wusste zu was Hunter allem fähig war. Er wusste genau, wie er mich verletzen konnte.
Indem er sie verletzte.
„Sky, ich will dass du rennst.“
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Stranger
Fanfiction»Ein Gefühl wie Liebe gibt es nicht, Sky.« © dropthathoran, 2013 Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie ode...