Chapter 22

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Als ich aufwachte, war die Wärme verschwunden. Ich öffnete vorsichtig ein Auge, danach das andere, und linste hervor.

Das Bett neben mir war leer. Ich setzte mich auf und sah mich verschlafen um. Wo war er?

Ich gähnte, schwang meine Beine über den Bettrand und stand auf. Das Pflaster an meinem Kopf nervte mich, doch ich liess es drauf, als ich nach draussen tapste und dort nach Louis suchte.

Leises Gemurmel drang mir von der Garage entgegen, also öffnete ich vorsichtig die Tür einen spaltweit und guckte hinein. Damon und Louis standen da und unterhielten sich leise. Louis hielt einen Schraubenschlüssel in der Hand, mit dem er herumspielte, er trug kein Shirt und sah Damon aus dunkelgeschminkten Augen ernst an. Sein Anblick raubte mir den Atem und ich hätte mich am liebsten selbst ins Gesicht geboxt, dass ich so über ihn dachte.

„Und jetzt? Wo ist Sky?“, fragte Damon gerade und ich lauschte angestrengt.

„Ich glaube, sie schläft noch“, murmelte Louis, kehrte Damon den Rücken zu und begann, etwas am Motor des Oldtimers herumzuschrauben.

Damon zog erneut eine Augenbraue hoch und sah Louis amüsiert an. „Ihr habt also in einem Bett geschlafen?“

Louis verdrehte die Augen. „Halt die Klappe, Mann.“

„Und… habt ihr… naja du weißt schon?“ Damon lehnte sich neben Louis ans Auto und sah ihn mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht an. Mir stand der Mund leicht offen und dachte mir gerade, was für perverse Vorstellungen er doch hatte, als ich Louis’ Antwort hörte.

„Nein, haben wir nicht.“

Damon öffnete den Mund und versuchte, entsetzt zu gucken. „Louis, was ist nur los mit dir? Du hättest sie schon längst flachlegen können, ich wette, sie hätte nichts dagegen.“

WAS?! Ich runzelte die Stirn und biss mir auf die Lippe. Mit gekreuzten Fingern betete ich inständig, dass Louis sich daraus keinen Reim machen würde und ich lehnte etwas zurück, als Damons Blick kurz zur Tür flackerte.

Louis hielt inne und stützte sich mit den Händen am Kotflügel ab, der Blick auf den Motor vor ihm gerichtet. Er strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und starrte geradeaus. „Sie war verletzt.“

„Als würde dir das was ausmachen.“ Damon lachte.

Louis liess die Bemerkung unkommentiert und lehnte sich wieder vor, um etwas anzuziehen.

„Das Mädchen verändert dich, Alter.“ Damon klopfte Louis auf die Schulter, welcher ihn genervt ansah.

„Tut sie nicht.“

Nun hielt ich es nicht mehr länger aus. Ich stiess die Tür auf und beide Punks fuhren herum, als sie mich hörten.

„Oh. Hallo … Sky.“ Damon sah mich an, zog eine Augenbraue hoch und guckte dann Louis an. 

„Hi… Damon.“ Ich lächelte vorsichtig. „Hey Louis“, murmelte ich und er lächelte mir flüchtig zu.

„Gut geschlafen?“, fragte Damon und zwinkerte mir zu. Ich nickte, und ging etwas näher auf die Beiden zu.

„Was macht ihr?“, fragte ich und unterdrückte ein Gähnen.

„Nach was siehts denn aus?“, fragte Louis mich zurück. Er sah mich so an, als wüsste er, dass ich gelauscht hatte, und ich senkte den Blick, um meine errötenden Wangen zu verbergen. „Arbeitest du schon so früh am Auto?“, fragte ich, um das Thema zu wechseln. und zeigte auf den Schraubenschlüssel.

Fältchen zeichneten sich um Louis’ Augen ab, wie sie es immer taten, wenn er grinste.

„Sky, es ist bereits 15 Uhr.“

StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt