Chapter 52

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Louis‘ P.O.V.

„Hat Kat dich besucht?“

„Öfter als ich zählen kann.“

„Hört sich nicht so an, als würdest du dich freuen.“

Damon seufzte. „Sie ist eine Klette.“

Ich fläzte mich in dem ausgepolsterten Sessel und sah zum Fenster hinaus. Es war bereits dunkel, und als ich auf die Uhr an der Wand sah, knurrte mein Magen.

Damon verdrehte die Augen.

„Geh was essen, ich kann schon auf mich selbst aufpassen.“

Ich schüttelte den Kopf. „So spät wie es jetzt ist, gehe ich bestimmt nicht von dir weg. Hunter könnte aufkreuzen.“

„Das könnte er auch am hellichten Tag.“

„Stimmt.“

„Jetzt geh‘ schon.“

Ich rappelte mich auf. „Na schön. Ich versuch‘ etwas aufzutreiben. Willst du auch was?“

Damon schüttelte den Kopf. „Nein danke, hab‘ keinen Hunger.“

Die Gänge im Krankenhaus waren dunkel und gespenstisch leer. Ich schlenderte durch die Korridore. Es war mir egal, wenn die anderen Patienten mich hörten.

Mit dem Lift fuhr ich nach ganz unten, wo sich meines Erachtens nach die Küche befand, und ich hatte Recht.

Sie war menschenleer und die Neonlichter an der Decke blendeten mich als ich eintrat.

Ich wollte gerade den Kühlschrank öffnen, als ein lautes Quietschen mich aufhorchen liess.

Meine Augen verengten sich und ich ging mit leichten Schritten zurück, hinaus in den Korridor.

Ich ging die Treppe hoch, in einen Nebengang und presste mich gegen die Fensterscheibe.

Ein schwarzer, mir nur allzu vertrauter Wagen stand in der Einfahrt des Krankenhauses. Bingo. Die Scheinwerfer strahlten helles Licht durch den Vorhang aus Regen und Nebel, und ein Gefühl in meinem Bauch sagte mir, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hatte.

Es war soweit. Ich joggte nach vorne, in die Haupthalle, und hielt inne, als ich sah, dass der Schalter noch besetzt war.

Die junge Frau hob den Kopf, als sie meine hastigen Schritte hörte und runzelte die Stirn.

„Sie sollten doch schon lange in Ihrem Bett sein.“

Ich blinzelte, verwirrt, doch dann musste ich lachen.

Sie erschrak ab meinem heiseren Lachen, und legte ihre Hände langsam auf die Knie.

„Ich bin kein Patient.“

„Nun, dann sollten Sie aber verschwinden. Die Besuchszeit ist“, sie sah auf die Uhr, „seit mehr als 5 Stunden vorbei. Die Patienten brauchen ihre Ruhe.“

„Und wissen Sie, was der Patient in Zimmer 503 ebenfalls braucht?“ Ich trat näher, und die Frau sah mich wachsam an.

„Er braucht Schutz. Und deshalb werden Sie mir jetzt helfen, ihn in ein anderes Zimmer zu verlegen.“

Wir beide sahen uns stumm an, in den Augen der Frau funkelte Wut. „Wer glauben Sie eigentlich wer Sie sind? Verschwinden Sie von hier!“

Ich trat an den Schalter, und meine Hand schoss vor. Der Stoff ihrer dünnen Bluse zerknitterte in meiner Faust, als ich sie näher zu mir hinzog und lächelte.

„Halten Sie endlich Ihre verdammte Klappe und helfen Sie mir.“

Ihre rechte Hand schoss hervor, doch ich war schneller. Die Dose Pfefferspray fiel mit einem lauten Geräusch zu Boden und ich knirschte mit den Zähnen.

StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt