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Nach etwa zwangig Minuten hatten wir den Laden erreicht. "So, da sind wir nun", schmunzelte Thomas und breitete seine Arme theatralisch aus. Ich gluckste.

"Dann sollten wir uns beeilen, bevor der Buchladen noch schließt", meinte ich und zog Thomas hinter mir in den Laden. Ki Hong folgte uns lachend.

"Du immer mit deinen Büchern", gluckste Thomas, natürlich war es nicht böse gemeint. "Lass mich doch." Ich streckte ihm die Zunge raus. Er kam auf mich zu, um mich zu kitzeln, ich hielt mich schon einmal zur Abwehr bereit, als eine Verkäuferin auf uns zukam. Wir sahen gerade bestimmt zu komisch aus.

"Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen? Ah, Thomas, hilfst du wieder einem Mädchen ein Kleid zu finden?", fragte die Verkäuferin, lächelte uns an und gab uns dreien die Hand.

Die Aussage der Verkäuferin war wie ein Messerstich in mein Herz. Bin ich nur eine von vielen für ihn? Will er sie alle mit Kleidern bestechen? Chloe, er liebt dich, du musst ihm vertrauen!

"Ah, du meinst Kaya? Ja, ich war mit ihr für den gleichen Anlass hier", antwortete Thomas der Verkäuferin. Erleichtert atmete ich auf. Warum muss ich auch so eifersüchtig sein und so schlecht vertrauen können? "Hey, alles ok?", Thomas legte mir seine Hand auf den Bauch, "du siehst so besorgt aus."

Oh Gott, das war so süß von ihm, dass er sich so um mich sorgte. Doch ich wollte ihm nicht den Grund nennen, er würde mich für verrückt halten. Deswegen stellte ich mich auf die Zehenspitzen, gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und grinste dabei. Ich wollte mich gerade von ihm lösen, als Thomas seine Hand in meinen Nacken legte und mich so in dieser Position hielt.

Ki Hong räusperte sich nach ein paar Sekunden, so lösten wir uns, ich mit hochrotem Kopf. Die Verkäuferin zwinkerte Thomas zu. Oh Gott, war das peinlich. Aber ich vergaß nunmal die Welt, alles um mich, wenn ich Thomas küsste, da konnte man nichts machen.

"Na, ja, dann kommen Sie mal mit", teilte mir die Verkäuferin mit und wies mit ihrer Hand auf einen Raum, der nebenan lag. "Die Herren können gerne Platz nehmen. Möchten Sie etwas trinken?" Ki Hong und Thomas verneinten dankend und ich begab mich in den Raum nebenan.

"Haben Sie schon eine bestimmte Vorstellung, wie ihr Kleid aussehen soll?", fragte mich die Verkäuferin. "Nein, eigentlich nicht, Thomas hat mich eigentlich hierher 'geschleift'. Das muss komisch klingen, aber ich habe fast keine Ahnung von Mode, deswegen lasse ich mich von Ihnen beraten." Ich lächelte sie an. Ich war aber sicher, dass sie etwas für mich finden würde.

"Probieren Sie die mal an." Die Verkäuferin drückte mir ein paar Kleider in die Hand. Sie nickte mir zu, teilte mir mit, dass ich ihr folgen sollte. Wir liefen zu den Umkleidekabinen und dort ließ sie mich zurück, dass ich die Kleider in Ruhe anprobieren konnte. Dabei stellte ich mich nicht gerade geschickt an, das erste Kleid wurde beim Anprobieren fast von mir geschrottet.

Die ersten Kleider waren zwar schön, doch ich fühlte mich total unwohl in ihnen, ich könnte mir nicht vorstellen, so auf einer Party aufzutauchen. Nun war ich beim letzten Kleid angelangt. Seufzend hielt ich es vor mich und betrachtete mich im Spiegel. Wenn es mir auch nicht gefällt, wie soll ich es dann der Verkäuferin sagen? Doch das Problem hat sich von allein gelöst, als ich es anzog. Ich betrachte mich nochmals im Spiegel und fühlte mich automatisch wohl in diesem Kleid. Es war schlicht weiß, nichts Besonderes, doch mir gefiehl es sehr gut. Dieses würde ich nehmen.

Ich öffnete den Vorhang meiner Kabine und blickte in den Raum. Die Verkäuferin stand nicht mehr in ihm, schließlich hatte ich auch ziemlich lange gebraucht, nach einigem Umhergelaufe fand ich sie in einem Nebenraum. "Ähmm, ich glaube, ich habe mich entschieden", teilte ich ihr mit. Sie blickte mich an und lächelte. "Das Kleid steht Ihnen sehr gut. Kommen Sie, wir werden Sie Ihrem Freund zeigen. Er wird total entzückt sein, da bin ich mir sehr sicher." Sie führte mich in den Eingangsbereich, in dem Thomas und Ki Hong auf Sesseln saßen und sich über Magazine lustig machten.

"Sieh mal, wie die glotzt", kicherte Ki Hong und zeigte auf ein Bild in einer Zeitschrift. Ich stellte mich vor die beiden und hüstelte leicht, um die Aufmerksamkeit der beiden zu erlangen. Thomas blickte langsam auf, ließ seinen Blick langsam über mein Kleid gleiten, bis er bei meinem Gesicht ankam, was mir ein wohliges Bauchkribbeln verursachte und ich eine Gänsehaut bekam. "Wow", sagte er und starrte mich mit offenem Mund an.

"Ich-ich, d-du siehst....", stotterte Thomas. Er konnte den Satz nach einigen Anläufen immer noch nicht vervollständigen. Habe ich ihm wirklich so die Sprache verschlagen? Mir gefällt das Kleid zwar auch, aber ich hätte nie gedacht, dass er so erstaunt sein würde.

Nach etlich langer Zeit schloss er seinen Mund endlich wieder, wurde stattdessen allerdings rot, wie eine Tomate.

Er stand auf, kam auf mich zugelaufen. Er beugte sich zu meinem Ohr hinab und wisperte: "Du siehst wunderschön aus." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, legte meinen Kopf auf sein Schlüsselbein und flüsterte ihm kichernd ins Ohr: "Jetzt lass uns aber bitte in den Buchladen gehen." Thomas nickte lächelnd.

London Boy (Thomas Sangster FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt