Ich erwachte am nächsten Morgen nicht gerade sanft, da Dylan mir die Decke einfach wegzog. "Lass mich!", fauchte ich ihn an und krallte mir sie wieder. "Da hat aber einer nicht gut geschlafen. Keine Sorge, Chloe, du wirst schon noch bessere Laune heute bekommen", meinte Dylan und zog mir die Decke wieder weg, um mich anschließend auf die Beine zu ziehen.
"Warum sagst du es mir denn nicht einfach? Ich müsste mir den Kopf nicht zermartern und würde vielleicht wirklich etwas bessere Laune bekommen? Was hälst du davon Dylan!", zischte ich gereizt und schnappte mir meine Kleidung. Es ging mir mächtig auf den Zeiger, dass er so eine große Sache daraus machte, was er beim Frühstück testen wollte.
Konnte er nicht einfach den Namen desjenigen sagen, falls er einen wusste? Das konnte doch nicht so schwer sein oder?
"Du darfst dich auf keinen Fall verplappern. Es ist alles genau mit Kaya abgesprochen. Du wirst zum Frühstück gehen, dich ganz normal verhalten, bis ich dir Bescheid sage. Chloe, das ist wirklich wichtig. Ein winzig kleiner Fehler könnte schon alles ruinieren."
"Ist ja schon okay. Ich gebe jetzt Ruhe", murmelte ich und begab mich ins Bad. Dieses Mal ließ ich mir ziemlich viel Zeit, um erst einmal wieder runterzukommen. Ich durfte Dylan nicht noch einmal anzicken, schließlich konnte er ja nichts dafür, dass ich SMS bekam und Thomas mich betrogen hatte. Er war die letzten Wochen immer für mich da gewesen und ich das müsste ich eigentlich würdigen, stattdessen verhielt ich mich wie eine Zimtzicke.
Nun beeilte ich mich aber, um Dylan noch zu erwischen, bevor er sich aus der Suite zu verkrümeln. "Dylan, bist du noch da?", rief ich aus dem Badezimmer und wartete gespannt auf eine Antwort. "Ja, ist jetzt alles wieder okay bei dir?", hörte ich seine Stimme durch die Tür und atmete erleichtert auf.
Schnell öffnete ich die Tür und schloss ihn in eine Umarmung. "Es tut mir leid, Dylan. Mein Verhalten war miserabel und ich schäme mich dafür. Du kannst nichts dafür, dass Thomas so ein Arsch ist. Du warst ja immer für mich da und dafür wollte ich dir mal danken", murmelte ich. Es tat gut, das endlich mal ausgesprochen zu haben. "Auf geht's. It's showtime!"
*****
Beim Frühstück verschluckte ich mich fast, als ich kurz für einen Moment aufblickte und Thomas sah, der den Speisesaal betrat. Er blickte mir kurz in die Augen und ich konnte Trauer in seinem Blick erkennen. Habe ich mich versehen? Das konnte doch nicht sein! Er hatte doch schließlich mich betrogen. Vielleicht hatte ihn die andere Brühküh ja verlassen, würde ihm Recht geschehen. Als ob es nicht schon reichen würde, dass Candice neuer Freund, der Handyschnüffler, neben mir saß, musste sich Thomas natürlich auch Gegenüber von mir setzen.
Wieso wollten mir alle Leute das Leben schwer machen? Ich hatte doch niemandem etwas getan! Ich war doch nur Chloe, die ein unbeschwertes Leben mit ein paar Freunden wollte, war das etwa zu viel verlangt? Manche Leute hatten so viel und wussten es nicht zu schätzen und dann gab es mich, die jede Sekunde an Thomas' Seite genossen hatte.
Auf einmal klingelte das Handy des Typen neben mir und er zog es blitzschnell aus der Tasche. Möglichst unauffällig, was nicht gerade klappte, lehnte er sich zu Candice nach vorne, flüsterte eindringlich auf sie ein und hielt ihr sein Handy vors Gesicht. Candice wurde ganz rot im Gesicht, zog den Stuhle zurück und verschwand mit ihrem Freund aus dem Speisesaal.
Alle durften aus diesem Saal, nur ich nicht. Das war doch nicht fair! Thomas' Anwesenheit war wie, als würde man mich irgendwo fesseln und zusehen, wie er gefoltert werden würde, was natürlich auch reinste Folter für mich sein würde. So fühlte ich mich gerade und es war kaum auszuhalten.
Auf einmal klingelte auch mein Handy. Ich dachte erst, dass es wieder eine SMS war, doch zum Glück war es Dylan. "Chloe, komm bitte in Zimmer 112. Dort wird sich viel klären. Also dann, beeil dich bitte." Er legte auf und schon war ich aus dem Saal verschwunden und auf dem Weg zum Treppenhaus. Was ich erst auf der Treppe bemerkte, war, dass Thomas mir in einigem Sicherheitsabstand folgte.
Doch damit wollte ich mich momentan nicht beschäftigen, für mich war es momentan oberste Priorität, zu sehen, was Dylan herausgefunden hatte. Ja, ich wusste, dass Kaya auch mitgeholfen hatte, aber es war immer noch eine verzwickte Lage zwischen uns.
Als ich vor dem Raum angekommen war, zögerte ich nicht eine Sekunde, sondern öffnete die Tür sofort. Kaya und Dylan standen direkt vor der Tür, eine Videokamera in der Hand haltend. Einige Meter von ihnen entfernt standen Candice und ihr Freund und ihr Blick war einfach unbeschreiblich. Candice war kreidebleich, ihre ganze Wimperntusche war ihr über ihr Gesicht gelaufen und ihr Freund zitterte sehr stark.
"Chloe, das sind die Übeltäter. Kaya und ich haben Recht behalten! Der Terror hat ein Ende!", jubelte Dylan und klatschte sich mit Kaya ab. Momentan, sie waren Schuld an den SMS? Hätte ich mir ja eigentlich denke können, das passte zu den beiden und das erklärte ja auch, warum der Typ sich an meinem Handy zu schaffen gemacht hatte.
"Das Beste ist nun, wir haben alles auf Video, wie Candice alles gestanden hat!", lachte Kaya und wandte sich Candice zu. "Das heißt dann wohl bye bye, Candice! Das war es dann wohl am Set für dich! Und wir werden dich nicht vermissen!"
Das war doch wirklich besser als jeder Traum. Ich war sie endlich los, Thomas war sie endlich los ... wobei, das Problem mit Thomas war damit ja noch immer nicht beseitigt. Ich würde es zwar nicht mehr mitbekommen, aber er würde sich dennoch mit seiner Freundin vergnügen. Wenigstens ein Leid weniger. Das mit Thomas musste ich wohl oder übel verkraften.
"Thomas, komm ruhig rein ...", hörte ich Kaya sagen. "Ihr beiden habt nun sehr viel zu besprechen und dann möchte ich ein Happy End. Chloe und Thomas forever, das haben wir uns schließlich geschworen. Und auch wir Chloe, ich schätze, ich muss mich bei dir entschuldigen!"
Was war das denn überhaupt? Was hatte ich verpasst? Thomas blickte mir in die Augen.
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London Boy (Thomas Sangster FF)
FanfictionChloe gibt ihr bisheriges Leben auf, um in London zu leben, wo sie sich in Thomas Sangster verliebt. Die ersten 15 Kapitel stammen von dem originalen Buch »London Boy« von ChloeTheGlader. Aufgrund der Löschung des Originals bin ab Kapitel 16 ich die...