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2 Wochen später

Ich fröstelte und schlang mir die Arme um den Körper. Das war doch gar nicht möglich, oder? Thomas würde so etwas nie tun, niemals, ich kannte ihn. Was sollte das, es war doch alles so perfekt?

Schon seit zwei Wochen hatte ich kein einziges Wort mehr mit Thomas gewechselt. Ich vermisste ihn so sehr, doch ebenfalls konnte ich es einfach nicht fassen, dass er mir so etwas antun konnte. Ich dachte, dass wir beide füreinander bestimmt wären! Ich hatte an die ewige Liebe geglaubt, mit ihm schien einfach alles zu perfekt, doch nun ist es alles vorbei. Und das Schlimmste daran ist, dass ich ihn trotz seiner Tat noch so sehr liebe, dass ich es kaum aushalte, nicht in seiner Nähe zu sein.

Wenn er wenigstens sagen könnte, dass er einen Fehler gemacht hätte und es nie wieder vorkommen würde, dann wäre die Sache eine andere. Doch er tat so, als wäre ich die Übeltäterin. Jedes Mal, wenn ich ihm über den Weg lief, sah ich seinem Blick an, dass er litt, doch warum hatte er mich dann betrogen? War ich ihm nicht gut genug? Ich wusste, dass ein Star ein normales Mädchen wie mich niemals ernst nehmen könnte, wie konnte ich nur so verblendet sein?!

"Hey, Chloe! Du denkst schon wieder an ihn oder? Komm, ich lenk dich ab!", flüsterte Dylan mitfühlend und legte einen Arm um meine Schulter.

Ja, es war sehr viel passiert in den letzten zwei Wochen. Nachdem ich aus dem Zimmer, in dem ich eingeschlossen war, endlich fliehen konnte, verkrümelte ich mich erst einmal die nächsten Tage in meiner Suite. Ich wollte mit niemandem sprechen. Ständig bekam ich neue SMS von einen unterdrückten Nummer, es waren Bilder und Screenshots von den Chats zwischen Thomas und seiner neuen Flamme, die ich noch nie gesehen hatte, sonst wäre ich auf sie losgegangen, das schwor ich mir.

Psychisch ging es mir immer schlechter und da Kaya zu Thomas hielt, beschloss Dylan mit Kaya die Betten zu tauschen, da er, erstaunlicherweise, auf meiner Seite war. Er hasste Candice nun auch, was mir wenigstens ein kleines bisschen Genugtuung gab.

Zwischen Kaya und ihm lief es deswegen momentan nicht so prickelnd, doch, Gott sei dank, waren sie noch zusammen. Ich hatte mir das nicht verziehen, wenn ihre Beziehung unter Thomas leiden müsste.

So saßen wir beide nun nebeneinander auf der Couch und er versuchte mich zu beruhigen und auf andere Gedanken zu bringen, da ich gerade mal wieder eine SMS erhalten hatte. "Warum hat Thomas das getan?", schluchzte ich und mein Herz krampfte sich zusammen. Ich konnte und wollte nicht mehr. Diese anonyme Nummer sollte mich wenigstens in Ruhe lassen, schließlich ging es mir schon schlecht genug und ich musste nicht noch andauernd Thomas' neues Liebesglück unter die Nase gerieben bekommen.

"Ich weiß es nicht, Chloe. Er ist ein verdammter Arsch, dass er dir so etwas angetan hat!" Ich rieb mir die Augen, doch die Tränen wollten nicht aufhören, aus meinen Augenwinkeln zu stürzen. "Wir hatten uns doch so gut verstanden, alles war perfekt. Ich habe das Gefühl, er hätte nur darauf gewartet, dass ich eingesperrt werde", schluchzte ich weiter. "Nein, so ist es bestimmt nicht. Ich weiß zwar nicht, was in ihn gefahren ist, doch so etwas würde er niemals tun. Glaub mir, ich kenne ihn!", versuchte Dylan mich zu beruhigen.

"Wie soll es mir nur jemals wieder besser gehen? Es gibt nicht eine Sekunde, in der ich nicht an ihn denken muss, Dylan. Sein perfektes Gesicht kann einfach nicht aus meinem Kopf verbannt werden!", heulte ich weiter und schnappte mir ein Kissen, das ich fast zerriss. "Hey, hey, alles wird gut. Ich helfe dir und stehe dir bei, das verspreche ich dir, okay? Und irgendwann verliebst du dich neu und kannst dem guten, alten Dylan danken!", versuchte er mich aufzumuntern, was allerdings nicht klappte.

"Ich werde niemals einen anderen lieben können", flüsterte ich, eher zu mir als zu ihm. Ein Leben ohne ihn war nicht vorstellbar. "Komm mit!", forderte Dylan und zog mich auf die Beine. "Wo gehen wir hin?", fragte ich verwirrt und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich würde keinen Schritt aus diesem Zimmer setzen und somit riskieren, auf Thomas zu treffen.

"Yoga. Du musst dich entspannen!", befahl er und zog mich zur Tür. Bevor er sie allerdings öffnen konnte, wurde es auf einmal stockdunkel, sodass man nichts sehen konnte, noch nicht einmal das, was einen Meter vor einem lag. "Stromausfall!", murrte Dylan und half mir, mich zum Bett zu führen, auf dem wir warteten, bis der Strom wieder anging.

Nach einigen Minuten klopfte es an die Tür. Blitzschnell holte ich aus, um Dylan den Mund zuzuhalten, doch ich war nicht schnell genug. "Herein", tönte Dylans Antwort durch die Stille. Die Tür wurde leise geöffnet und eine Taschenlampe angeschaltet. Ich konnte einen jungen Mann, etwa mitte zwanzig erkennen, der fragte, ob er bei uns den Strom wieder anstellen sollte.

Keiner von uns hatte etwas dagegen und so ließen wir ihn seine Arbeit machen. Es dauerte und dauerte, doch das Licht ging nicht an. Was sollte das? Warum stellte er uns den Strom nicht mehr an? Langsam wurde es mir echt zu bunt und ich trat auf den Typ zu. "Wie lange dauert das denn noch?", zischte ich und blickte ihm über die Schulter. Er hielt mein Handy in der Hand und tippte irgendetwas darauf rum. "Hey, das ist meins!", brüllte ich und riss es ihm aus der Hand.

"Chloe, was ist los?", fragte Dylan erschrocken und stand schon gleich hinter mir. "Dieser Typ hat sich einfach mein Handy gekrallt und es durchstöbert!", rief ich außer mir vor Wut. Was zur Hölle wollte er an meinem Handy?! In genau diesem Moment ging das Licht wieder an und ich konnte den Jungen erkennen. Er hatte ein bleiches Gesicht und dunkelblonde Haare. Aus braunen Augen grinste er mich hämisch an und von einer Sekunde auf die andere zischte er aus dem Zimmer. "Halt!", brüllte ich und wollte ihm hinterherlaufen, doch Dylan hielt mich an der Hand fest.

"Lass es gut sein, Chloe, es hat keinen Sinn mehr. Er ist weg!" Was sollte ich denn nun tun? "Ich gehe zu Kaya und spreche mit ihr. Vielleicht kennt sie den Typen ja", meinte Dylan und verließ die Suite auf dem Weg zu Kayas und Thomas' Suite.

Na super! Jetzt ging es mir noch schlechter. Ich pfefferte die Tür zu, ließ mich aufs Bett fallen und brach in Tränen aus.

London Boy (Thomas Sangster FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt