"Komm, Chloe, du wirst dich freuen!" Thomas legte mir seinen warmen Handflächen auf die Augen und ich schloss sie und atmete tief ein. Ich hatte mich noch nie von jemandem irgendwohin führen lassen, noch nicht mal als ich ein Kind war und deswegen war das gerade ein eigenartiges Gefühl, doch ich vertraute Thomas mein Leben an und ich freute mich sehr darauf, mein Auto zu sehen.
"Thomas, das ist wirklich so nett von dir. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll", sagte ich und wir fingen an, die ersten Schritt in Richtung Tiefgarage zu laufen. Ich konnte ja nichts sehen, doch ich bemerkte, wie es um mich herum dunkler wurde es ein wenig kälter wurde. Ich fröstelte ein wenig, doch durch meine Vorfreude wurde dieses Gefühl beinahe betäubt.
Thomas führte mich ganz sachte und langsam die Treppenstufen hinunter. "Lass deine Augen zu, in Ordnung?", fragte er mich und als ich zur Bestätigung nickte, nahm er seine Hände von meinen Augen und legte sie mir auf die Hüfte. Ich zuckte kurz zusammen, da ich das ja nicht vorhersehen konnte, doch daraufhin breitete sich ein wohliges Kribbeln in meinem Bauch aus. Thomas war einfach der perfekte Freund und ich liebte ihn jede Sekunde noch mehr.
"So wir sind da. Chloe, du darfst deine Augen öffnen", flüsterte Thomas mir ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. Gott, warum hatte dieser Junge so einen Einfluss auf mich? "Eine Sache noch", antwortete ich ihm leise und drehte mich um 180 Grad, sodass ich ihm ins Gesicht schauen könnte, falls ich meine Augen geöffnet hätte. Ich tastete mit meinen Händen nach seinem Nacken und zog ihn mir hinunter.
Thomas nahm das nun selbst in die Hand, er legte seine Hände wieder auf meine Hüfte und legte seine Lippen auf meine. Ob seine Augen offen oder geschlossen waren, wusste ich nicht, da ich meine Augen immernoch nicht geöffnet hatte. Als ich es kaum mehr vor Neugierde aushielt, löste ich mich von ihm und blickte um mich, bis ich mein Auto sah.
Es war wunderschön, metallig glänzend und schon klein, also perfekt für mich zum Fahren. Ich war eine Frau und ich freute mich darüber ein Auto zu sehen, das war doch wirklich ein gutes Zeichen oder etwa nicht? "Komm, steig ein?", forderte Thomas mich auf und führte mich zur Fahrerseite. "Ach und übrigens, du dankst mir schon damit, da du bei mir bist, das ist das Beste, was es für mich nur geben kann." Ich errötete sehr und setzte mich schnell ans Steuer. Um mein feuerrotes Gesicht zu verbergen, schnappte ich nach dem Gurt und schnallte mich mit Absicht sehr langsam an.
Thomas auf der Beifahrerseite strahlte ebenfalls wie ein Honigkuchenpferd. Es war perfekt, endlich mal wieder etwas Zeit für uns beide zusammen, das war doch einfach perfekt. Die nächsten Minuten fuhr ich einfach nur um den Block, ich kaum erstaunlich gut mit dem Auto zurecht, es war einfach leicht zu steuern und allgemein gefiel mir sehr gut. Das Auto würde ich nie mehr hergeben.
Als ich wieder zurück in die Tiefgarage fahren wollte, legte Thomas seine Hand sanft aufs Lenkrad. "Bieg rechts ab!", sagte er und verkniff sich ein Lächeln. "Warum, die Tiefgarage ist geradeaus, Thomas", sagte ich und wollte geradeaus fahren, doch Thomas griff mir lanksam ins Lenkrad, um das Auto rechts abbiegen zu lassen. "Vertrau mir, Chloe." Ich schluckte und sah ihm in seine schokoladenbraunen Augen. Es war doch klar, dass ich ihm vertraute, doch ich wollte unbedingt wissen, aus welchen Grund ich rechts abbiegen sollte. Halte dich im Zaum, Chloe! Bestimmt ist es eine Überraschung, von denen gab es ja in letzter Zeit von Thomas genug.
*****
"Bitteschön, ihre Lautsprecher. Einen schönen Film wünsche ich Ihnen! Ach und eines noch, haben sie Taschentücher, davon könnten sie nämlich viele gebrauchen?", wurden wir von dem Mann, der uns die Lautsprecher fürs Auto gab, gefragt. Thomas hatte mich zum nächstgelegenen Autokino gelotst, in dem in einigen Minuten eine Filmvorstellung kommen würde.
Ich war total überrascht gewesen, das war wirklich eine perfekte Idee von Thomas gewesen und welcher Film gespielt werde würde war ebenfalls ein Geheimnis, das diesmal sogar Thomas nicht wusste. Thomas bedankte sich und so machten wir es uns wieder im Auto bequem, richteten den Lautsprecher richtig ein, fuhren unsere Sitze zurück und schraubten die Lehnen nach hinten. Auf Empfehlung des Mannes kramte ich ein paar Taschentücher aus meiner Tasche. Es würde wohl ein trauriger Film werden.
"Und freust du dich?" Thomas grinste mich verschmitzt an und lehnte sich in seinem Sitz etwas nach vorne. "Was ist das bitte eine Frage? Ich frage mich echt, wie du immer auf so tolle Ideen kommst, Thomas?" Thomas zuckte verlegen mit den Achseln. "Für dich bin ich und werde ich sehr gerne ideenreich sein." Ich lehnte mich nach vorne zu ihm und überbrückte den Abstand zwischen uns. Thomas legte seine Hand in meinen Nacken und zog mich näher zu sich. Ich rutschte näher zu ihm, doch der Sitz war nicht breit genug, ich konnte einfach nicht näher an ihn. Im Moment verfluchte ich dieses Auto, obwohl ich mir eigentlich geschworen hatte, immer nur positiv über es zu denken. Tja, so schnell konnte man seine Meinung ändern!
"Ich liebe dich", flüsterte Thomas, so leise, dass ich es kaum verstanden hatte. "Ich liebe dich auch, so sehr, Thomas Brodie-Sangster", wisperte ich, das wohl glücklichste Mädchen der Welt, das gerade mit ihrem Freund küssend in ihrem Auto saß und auf einen traurigen Film wartete. "Ich kann mir kein Leben ohne dich vorstellen und das will ich auch niemals", offenbarte ich und Thomas strich mir übers Gesicht.
In genau diesem Moment fing der Film an. Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück und legte meinen Kopf auf Thomas' Brust, die sich gleichmäßig hob und senkte. Er streichelte über mein Haar und ich ließ mich im Film versinken. Ziemlich bald bemerkte ich, dass ich den Film kannte und er wirklich total traurig war. Thomas und ich waren gerade dabei, uns Titanic anzusehen. "Kennst du den Film schon?", fragte ich Thomas und er schüttelte den Kopf. "Aber ich weiß, was passiert", meinte er. Er gab mir einen sanften Kuss auf den Kopf und ich seufzte tief. Ich liebte ihn wirklich so sehr. "Eigentlich bin ich gar kein so großer Fan von Liebesfilmen, doch der Film hier ist schön. Mit dir zusammen perfekt." Das war es wirklich, perfekt. Und egal wie traurig der Film auch war, wir wussten, dass dieser Tag unvergesslich war.
DU LIEST GERADE
London Boy (Thomas Sangster FF)
FanfictionChloe gibt ihr bisheriges Leben auf, um in London zu leben, wo sie sich in Thomas Sangster verliebt. Die ersten 15 Kapitel stammen von dem originalen Buch »London Boy« von ChloeTheGlader. Aufgrund der Löschung des Originals bin ab Kapitel 16 ich die...