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Gestern sind wir beide noch eine Weile im Hyde Park spazieren gewesen. Wir beide haben gemeinsam auf einer Bank den Sonnenuntergang genossen. Es war ein wundervoller Tag.

Ki Hong hatte, als wir in Thomas' Haus gingen, schon geschlafen. Hoffentlich geht es ihm nun wieder besser!

Heute war ein Tag, an dem die Geschäfte in London länger geöffnet waren. Thomas wollte das ausnutzen und mir noch mehr von London zeigen. Eventuell könnte ich ja irgendwo noch etwas Schönes entdecken, was ich aber sehr bezweifelte. Außer der Ort wäre ein Buchladen, wobei Thomas dazu wahrscheinlich keine Nerven hätte.

Wir stiegen gerade aus dem Auto aus, wir hatten es noch geschafft, trotz des Ansturms heute einen Parkplatz zu finden. Vielleicht war das ein gutes Zeichen, dass wir heute einen schönen Tag haben würden, wobei jeder Tag wundervoll war, solange ich mit Thomas zusammen war.

"Und freust du dich schon? London ist wirklich groß und schön, findest du nicht?", fragte Thomas mich und verschränkte seine Finger mit meinen. "Ich freue mich sehr, Tommy. London ist wirklich der beste Platz zum Leben, vor allem, wenn man einen so attraktiven Nachnarn hat."

Thomas schmunzelte. "Diesen Nachbarn muss ich unbedingt mal kennenlernen. Bestimmt ist er total sympathisch"." Ich schubste ihn spielerisch an die Schulter. "Du bist ein Depp", kicherte ich.

Thomas zog mich zu sich und legte seine Lippen auf meine. "Ich bin DEIN Depp!" Er vertiefte unseren Kuss und ich legte meine Hände in seinen Nacken. Er zog mich noch näher zu sich und schlang seine Arme um mich. Ich liebe seine Küsse so, ich kann nicht mehr!

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Man kann es kaum glauben, ich lief nach zwei Stunden, in denen wir durch ausgewählte Boutiquen gestreift sind, wirklich mit einer Tüte in der Hand, in der sich zwei Oberteile befanden. Eines war gestreift und das andere rein weiß, mit einer schönen Stickerei. Thomas hatte meine leuchtenden Augen gesehen, die ich sonst nur im Buchladen hatte und ich konnte nichts dagegen machen, als dass er mir diese zwei Teile kaufte. Natürlich hatte ich mich mit ein paar Küssen bedankt.

"Die Oberteile stehen dir wirklich besonders gut. Dich zu betrachten ist wirklich wunderbar, vor allem, wenn du dich auch noch dabei wohlfühlst", sagte Thomas. Er konnte wirklich Gedanken lesen.

Wir befanden uns nun irgendwo mitten in London und wir waren von endlos vielen Geschäften umgeben. "Da will ich rein", sagte ich und zeigte auf einen Laden, den ich gerade entdeckt hatte. "Okay, dann lass uns mal reingehen", meinte Thomas und umfasste meine Hüfte, um mich sanft nach vorne zum Laden zu schieben. Als er meine Hüfte wieder losließ, drehte ich mich schnell um und platzierte kurz meinen Kopf auf seiner Schulter und lauschte seinem Herzschlag. Er beruhigte mich und brachte mein Herz zum Rasen, beides gleichzeitig und dafür liebte ich ihn so sehr.

Der Laden war gerappelt voll, obwohl es eigentlich nichts Außergewöhnliches dort gab. Er war klein und schnuckelig, Tische erstreckten sich quer über den Laden, sodass man kaum einen Schritt nach vorne machen konnte. Ich zwängte mich zwischen den Leuten hindurch und blieb vor dem Tisch stehen auf dem viele putzige, kleine Kuscheltiere lagen.

Ich ließ meinen Blick einige Minuten über die verschiedenen Tiere schweifen. Mein Blick blieb an einem hängen und ich nahm es schnell in die Hand, bevor es mir noch jemand wegschnappen konnte. Es war total weich und passte perfekt in meine Hand.

Schnell ging ich zur Kasse und bezahlte das Kuscheltier. Die Verkäuferin lächelte mich an und fragte, ob sie es als Geschenk verpacken sollte. Das war eine gute Idee und ich bejahte.

"Hier, das ist für dich", sagte ich und drückte Thomas das kleine Geschenk in die Hand, als ich das Geschäft wieder verlassen hatte. "Wow ... danke, Chloe, das ist echt lieb von dir!", bedankte Thomas sich lächelnd. "Na los, mach es auf!", quengelte ich.

Thomas ließ sich Zeit damit, es zu öffnen. Ganz langsam zog er das Geschenkpapier von dem Tier und zwinkerte mir belustigt zu, um die Spannung zu steigern. Typisch für meinen Tommy. "Aww, das ist ja voll süß und so weich, danke, vielmals, Chloe, es ist wirklich perfekt!" Thomas hielt den kleinen, hellbraunen Teddybär mit einem Herz in der Hand und lächelte ihn an. Dann wandte er sich mir zu und zog mich in eine riesige Umarmung. Ich kuschelte mich an ihn. "Kein Ding, ich habe den Kleinen gesehen und musste gleich an dich denken. Falls ich mal nicht da sein sollte, hast du ihn, damit ich immer bei dir bin!"

Thomas legte seine Hände auf meine Wange und strich sanft darüber. Ich konnte in seinen Augen sehen, dass er sich wirklich freute, da sie Funken zu sprühen schienen. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn, während ich meine Augen schloss, um den Kuss zu vertiefen.

Nach einiger Zeit löste er sich und gab dem Teddy einen sanften Kuss auf den Kopf und drückte ihn anschließend an seine Wange. Es sah einfach zuckersüß aus.

"Nun, lass uns weiterziehen, wir haben noch viel vor uns", sagte ich kichernd, nahm seine Hand und zog ihn lachend hinter mir her. Wir liefen die nächste halbe Stunde einfach gemütlich umher, es war auch schön, mal nicht in ein Geschäft zu gehen.

Als wir gerade um die Ecke in eine weitere Straße bogen, sah ich, wie ein Mädchen etwa in unserem Alter genau auf uns zusteuerte und uns immer näher kam. Ich kannte sie nicht, aber Thomas anscheinend schon, da er ihr einen nicht wirklich freundlichen Blick zuwarf.

"Thomas, hey, schön dich zu sehen. Lang, lang, ist es her! Ich versuche schon seit Monaten Kontakt mit dir aufzunehmen, doch habe dich nirgendwo gefunden. Wow, du siehst echt gut aus und bist groß geworden", quiekte sie total übertrieben und umarmte Thomas stürmisch. Thomas erwiderte die Umarmung widerwillig, er zog ein Gesicht, als würde er sie nicht wirklich mögen. "Ich habe dich in Maze Runner gesehen und muss echt sagen, du bist ein Wahnsinns-Schauspieler. Newt ist echt eine perfekte Rolle für dich, du spielst echt so gut."

Wer ist das denn? Warum ignoriert sie mich völlig?

"Ähh ... danke. Ja, es ist wirklich lange her. 10 Jahre besser gesagt. Ich kann jetzt aber nicht so lange reden, Chloe, meine Freundin, und ich haben noch viel vor", antwortete Thomas ihr. "Ah, du hast eine Freundin. Toll!" Sie blickte mich an, registrierte mich also jetzt erst. "Hey, ich bin Candice." "Chloe", stellte ich mich vor. Ich konnte jetzt auch einen Blick auf sie erhaschen. Sie war groß, fast so groß wie Thomas, hatte blonde Haare, hatte eine Modelfigur und trug Markenkleidung. Eine typische Barbie.

Thomas nahm meine Hand, nuschelte ein leises 'Tschau' und fing an, mich von Candice wegzuzerren. "Hey, nicht so schnell!", meinte sie und stellte sich vor uns. "Ich dachte mir, vielleicht  hast du ja Lust, Thomas, mit mir mal einen Kaffee trinken zu gehen. Es ist sicherlich viel passiert in den letzten Jahren, da könnten wir beide uns auf den neuesten Stand bringen." Sie klimperte mit ihren Wimpern. Ich beschloss, mich nicht zu ärgern, wenn Thomas ja sagen würde, denn schließlich kannten sie sich schon lange.

"Danke für das Angebot, aber ich habe eine Freundin!", meinte Thomas und legte wie zur Bestätigung seinen Arm um mich. Candice fing an zu kichern. "Natürlich, das sehe ich doch. Ich meinte natürlich als Freunde. Komm schon, Thomas, wir kennen uns schon lange, tu mir den Gefallen!"

Thomas sah mich an und ich nickte. "Ich habe kein Problem damit. Komm schon! Das wird bestimmt interessant, alte Freunde wiederzusehen!", meinte ich. "Ok, von mir aus!", sagte Thomas. "Perfekt", strahlte Candice, "wie sieht es bei dir morgen um zehn Uhr aus. Café Crystal?" "Ok, von mir aus!" "Super, ich freue mich schon", quiekte sie schrill und umarmte uns beide stürmisch, um anschließend davonzuzischen.

"Wer war das?", fragte ich Thomas die Frage, die mir schon die ganze Zeit unter den Nägeln brannte. "Nur eine alte Klassenkameradin. Wir waren ziemlich gut befreundet für einige Zeit! Aber mit der Zeit hat es dann nicht mehr so geklappt", sagte Thomas leise. "Nun komm, lass uns weiterlaufen. Es warten noch viele Geschäfte."

Ich hatte das Gefühl, dass er mir etwas irgendwas verschwieg.

London Boy (Thomas Sangster FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt