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Ich konnte es einfach nicht fassen! Das konnte doch niemals Realität sein, dass Candice Accola mich einfach in so einem Raum eingesperrt hatte und dann auch noch auf die Idee kam, mich zu erpressen und mir ein Ultimatum zu stellen. Ich wusste ja schon längst, dass sie einen an der Waffel hatte, doch das übertraf echt alles.

"Candice, lass mich raus, sonst rufe ich die Polizei!", brüllte ich durch die Tür. Würde sie die Tür in diesem Moment öffnen, ich würde mich mit meiner ganzen Kraft auf sie schmeißen und sie am Boden halten. "Tschaui, süße Chloe. Ich wünsche dir ein paar schöne Stunden!", rief sie und danch hörte ich Schritte, die sich vom Zimmer entfernten und anschließend das Piepen des Aufzugs, der sich schloss und losfuhr.

Ich war hier gefangen. Thomas müsste kommen und mich befreien, da ich die Idee, die Polizei zu rufen, nicht wirklich so prickelnd fand. Also tastete ich mit meiner Hand in meine Hosentasche, doch sie griff ins Leere. Wo zur Hölle war mein Handy?! Candice! Ich war so wütend, dass es kaum zu beschreiben war! Ich hasste sie so!

Was sollte ich denn nur tun? Schreien brachte nichts, da mich niemand hören würde, fliehen konnte ich nirgendwohin und aus dem Fenster konnte ich auch nicht steigen, da ich mich im 8. Stock befand. Sehr geschickt durchdacht von Candice, das musste man ihr lassen. Ich konnte mich also die nächsten Stunden ausruhen und darauf warten, dass mich die anderen suchen kommen würden.

*****

Nach etwa einer Stunde riss mir der Geduldsfaden. Es musste doch irgendetwas geben, was ich tun konnte? Ich trottete zum Fenster und öffnete es. Wow, es war nicht abgeschlossen, zog Candice etwa in Betracht, dass ich aus ihm springen könnte? Wobei, so fies konnte sie doch nicht sein oder? Vor dem Hotel herrschte viel Trubel, Leute liefen mit Einkaufstaschen vorbei und Fans, mit Maze Runner Postern in der Hand, drängelten sich vor dem Hoteleingang. Anscheinend hatte irgendjemand Wind davon bekommen, dass die Stars hier untergebracht waren.

Das war meine Chance. "Hey, hier oben!", brüllte ich und wedelte mit den Händen. Ich rief so laut ich konnte, doch das Geschrei der Fans konnte ich nicht übertreffen. Nach eingigen Minuten gab ich es auf, da mein Hals auch schon sehr darunter litt. Das war meine einzige Chance gewesen.

Ich sackte auf dem Boden zusammen und vergrub mein Gesicht in den Händen. Langsam bekam ich echt Durst vom ganzen Schreien, doch es gab hier nichts zu trinken.

Allgemein gab es in diesem Raum eigentlich rein gar nichts, was zu irgendwas zu gebrauchen war. Der Raum hatte einen grauen Teppichboden und eine weiße Tapete. An einer Wand befand sich ein großer Spiegel und daneben, in einer Ecke, ein Tisch und ein Stuhl. Ansonsten war der Raum komplett leer.

"Candice, öffne sofort durch diese Tür!", brüllte ich und ließ meine schon wund geschürften Fäuste auf die Tür niedersausen. Candice war mittlerweile bestimmt schon wieder bei den anderen und hatte ihnen irgendeine Lüge über meinen Aufenthalt aufgetischt, was auch erklären würde, warum mich keiner suchen würde.

Doch bei Thomas war das ziemlich merkwürdig, er wusste schließlich am besten, wie verlogen sie war. Dass er nicht nach mir suchte, verwunderte mich sehr. Doch bestimmt war er schon auf der Suche und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ich befreit werden würde.

Da ich sowieso nichts machen konnte, könnte ich ja wenigstens versuchen den Schlaf nachzuholen, den ich in der letzten Nacht verloren hatte. Ich schloss meine Augen, doch bevor ich mich entspannen konnte, hörte ich ein Kratzen an der Tür und war mit einem Schlag wieder hellwach. "Wer ist da?"?, zischte ich und positionierte mich in Angriffshaltung hinter die Tür. "Hey, Chloe, ich habe da etwas für dich", hörte ich Candice hinter der Tür säuseln hören und anschließend wurde etwas unter der Tür durchgeschoben. Mein Handy!

Blitzschnell schnappte ich es mir, bevor sie auf die Idee kam, es wieder wegzuziehen. "Viel Spaß damit!", kicherte sich und entfernte sich wieder von mir. Schnell entsperrte ich den Bildschirm und wählte Thomas' Nummer. Jetzt musste alles gut gehen. Er würde kommen und mich befreien.

Doch Thomas' nahm nicht ab, ganz im Gegenteil, er drückte meinen Anruf einfach weg. Warum tat er das? War er in Gefahr? Oder so wie ich irgendwo eingesperrt? Bitte, lass es ihm gut gehen! Als nächstes wählte ich Kayas Nummer, sie ging zum Glück schnell dran. "Chloe? Ich will eine Erklärung hören, sonst lege ich auf! Warum hast du das Thomas angetan?", hörte ich sie durch die Leitung zischen. Was sollte das denn jetzt schon wieder? Hatte Candice Kaya gegen mich aufgehetzt? "Kaya, ich weiß nicht, wovon du sprichst ..." "Jetzt auch noch lügen!" "Hol mich bitte hier raus, ich bin in einem Zimmer im 8. Stock eingesperrt, ich erkläre dir alles, was du wissen willst, aber bitte hilf mir hier raus!", flehte ich sie an. Kaya legte auf.

Nun konnte ich echt nur hoffen, dass sie sich auf die Suche nach mir machen würde. Ich konnte mir einfach nicht ausmalen, was ich Thomas hätte getan haben sollen, dass er meinen Anruf wegdrücken würde, wenn ich in Not war.

Nach einigen Minuten hörte ich ein Klicken an der Tür und Kaya stand im Türrahmen. "Kaya, endlich!", rief ich und fiel ihr um den Hals. Sie reagierte allerdings ziemlich abweisend. "Thomas liebt dich wirklich, er hat das nicht verdient!", warf sie mir an den Kopf und verschwand aus dem Raum.

In genau diesem Moment klingelte mein Handy. Es war eine SMS von einer unbekannten Nummer. Ich öffnete sie und mein Handy fiel mir aus der Hand. Es war ein Bild von Thomas: Er küsste ein anderes Mädchen. Unter dem Bild war noch etwas geschrieben.

Arme Chloe, so kann man sich täuschen!

London Boy (Thomas Sangster FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt