Samstag, der 31. Oktober 2015, ein weiteres Jahr, ein weiteres Mal Halloween. Mal sehen, was dieser Tag für Überraschungen bringt.
Ich legte die Zeitung aus der Hand und legte mich wieder zurück ins Bett. Ich war zu faul, um aufzustehen, einfach zu faul für alles. Könnten von mir aus die anderen eine Halloweenparty feiern, ich würde mir es hier im Bett gemütlich machen und etwas Lesen, eventuell einen Film gucken und es mir einfach nur gut gehen lassen. Da hatte ich aber nicht mit Thomas gerechnet. Er hatte natürlich schon Pläne für den heutigen Tag gehabt. Was hätte ich auch anderes erwarten sollen?
Thomas kam gerade frisch geduscht aus dem Badezimmer. Er roch nach seinem tollen Shampoo, das ich ihm damals geschenkt hatte und ich musste unwillkürlich grinsen. "Guten Morgen, Schatz", begrüßte er mich und gab mir einen kurzen, aber intensiven Kuss. Er wollte mir aus dem Bett aufhelfen, doch ich hatte nun ehrlich gesagt gar keine Lust, aufzustehen. Ich wollte das mit dem entspannten Tag wirklich durchziehen. Ich schnappte nach Thomas' Hand und zog ihn neben mich aufs Bett, er protestierte, aber das war mir egal. "Chloe, wir haben noch viel vorzubereiten", maulte er. "Thomas, lass uns doch einfach mal einen entspannten Tag machen. Halloween ist auch wieder nächstes Jahr", versuchte ich ihn zu überzeugen, doch er blieb seiner Meinung treu.
"Bitte, Chloe, tu es für mich. Ich habe mir gestern sogar den Film mit angeguckt und das Gebrabbel der anderen über mein kindliches Aussehen ergehen lassen. Dafür wirst du heute doch bestimmt auf eine Halloweenparty mit mir gehen. Die anderen kommen auch." Als ich ihn so anblickte, konnte ich einfach nicht nein sagen. Ein Blick in seine herzerwärmenden, braunen Augen und es war mal wieder um mich geschehen. Wie konnte man sich denn auch nicht in Thomas Brodie-Sangster verlieben?
"In Ordnung", gab ich mich geschlagen. Es war wirklich sehr nett von ihm gestern gewesen, trotz Ki Hongs Anspielungen den Film mit uns anzusehen. Ich fand den Film jedes Mal aufs Neue toll, Thomas in seiner Rolle als Simon natürlich besonders. Wenn ich an seine schlimme Zeit damals beim Dreh mit Candice denken musste, drehte sich mir der Magen um. Doch zum Glück gehörte das nun alles der Vergangenheit an.
Thomas legte seine warmen, weichen Lippen auf meine und legte seinen Arm um mich. Ich kuschelte mich an ihn und genoss den hervorragenden Moment. Zumindest einen kurzen Moment zum Entspannen hatten wir also noch. "Weißt du eigentlich, wie glücklich ich hier bin? Als ich damals diesen Brief von dir bekommen habe, in dem stand, dass du möchtest, dass ich mit dir ans Set komme, ich hätte die ganze Welt umarmen können, so glücklich war ich. Und auch jetzt hier zu sein, mit dir und den anderen, das ist einfach perfekt, jeder Tag ist perfekt. Ich genieße jede Sekunde, die ich hier verbringe und ich habe gar kein Heimweh, Thomas. Denn mein Heim bist du, solange du bei mir bist, werde ich immer glücklich sein."
Ich wusste gar nicht, woher diese vielen schnulzigen Worte auf einmal herkamen, sie waren einfach in meinem Kopf gewesen und hatten gedrängt, ausgesprochen zu werden. Jetzt ging es mir noch besser als vorher, es war zwar anfangs ein sehr ungewohntes Gefühl gewesen, diese Worte an Thomas zu richten, der gerade neben mich gekuschelt lag, doch nun fühlte ich mich leicht wie eine Feder, völlig von der Liebe berauscht, wie wenn ich eine rosarote Brille tragen würde. Ich bemerkte es erst jetzt, dass meine Hände zitterten, so emotional hatte mich dieser Moment gemacht.
Eigentlich wäre es doch das Beste, wenn es selbstverständlich wäre, solche Worte an seinen Freund zu richten, ohne Bedenken zu haben, was der andere dachte. Darüber musste ich mir im Moment wohl gar keine Gedanken mehr machen, denn Thomas strahlte mich mit hochrotem Kopf an, seine Augen waren weit aufgerissen, wie wenn er entsetzt wäre, doch es war keinerlei Entsetzen in ihnen zu erkennen. Es sah aus, wie wenn er gerade einen Filmpreis gewonnen hätte für den besten Schauspieler. "Lebst du noch?", fragte ich ihn lachend. Als Antwort legte er seinen Arm um mich und zog mich so fest an sich, dass ich fast erdrückt wurde.
Er küsste mich so leidenschaftlich wie noch nie und ich dachte, dass ich noch vor ganzer Liebe explodieren würde, als auf einmal Thomas' Handy klingelte. Typisch! Wie damals bei unserem ersten Kuss. Es war Dylan, mal wieder, der Thomas auf die Uhrzeit aufmerksam machte und sagte, dass wir uns beeilen sollten, da wir sonst zu spät zur Veranstaltung kommen würden.
"Ja, wir beeilen uns, bis gleich, Dylan", würgte Thomas ihn ab und sprang vom Bett auf. Anscheinend waren wir viel zu spät dran. "Mist, Ki Hong und ich wollten doch unser Crank-Programm durchziehen. Muss ich mich wohl dort schminken lassen." "Was ist denn mit Cranks?", fragte ich ihn verwundert. "Ki Hong und ich hatten vereinbart, dass wir uns an Halloween als Cranks schminken werden. Keine Ahnung, warum ich da zugestimmt habe. Aber nun bist du dran, Chloe, dich können wir noch kurz in einen Zombie verwandeln, bevor wir los müssen."
Was hat er denn vor? Wie würde ich denn als Zombie aussehen? Und vor allem, wie würde er als Crank aussehen? Genau in dem Moment klingelte Thomas' Handy wieder, dieses Mal eine MMS von Ki Hong. Er hatte ein Bild gesendet, auf dem er schon als Crank geschminkt war und ich musste sagen, es sah leicht verstörend aus. Mir Thomas so vorzustellen, fiel mir nicht gerade leicht. Wobei, ich konnte mir mich als Zombie auch nicht wirklich vorstellen.
Thomas führte mich ins Bad, in dem er schon die verschiedensten Sachen bereitgelegt hatte. Ich sollte ein übergroßes weißes Hemd anziehen. Meine Haare kämmte ich gegen den Strich und sprühte anschließend Haarspray in sie. Okay, ich sah jetzt schon wirklich grausig aus. Wie würde es dann erst werden, wenn ich noch geschminkt wäre? Thomas nahm sich einiges aus einer kleinen Schachtel und machte sich an meinem Gesicht zu schaffen. Ich musste die ganze Zeit über Dauergrinsen, bis er es schließlich aufgab. "Ich schätze, Kaya bekommt das besser hin", murmelte er.
Wenn ich auch nur annähernd so aussehen würde wie Ki Hong würde es mir schon reichen.
Oben ist das Bild, wie Ki Hong aussieht und Thomas aussehen wird. ;-)
Habt ihr Halloween gefeiert?
Eure Rennmaus :-)
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London Boy (Thomas Sangster FF)
FanfictionChloe gibt ihr bisheriges Leben auf, um in London zu leben, wo sie sich in Thomas Sangster verliebt. Die ersten 15 Kapitel stammen von dem originalen Buch »London Boy« von ChloeTheGlader. Aufgrund der Löschung des Originals bin ab Kapitel 16 ich die...