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"Thomas Brodie-Sangster, was muss ich nun erwarten? Ein flauschiges Monster mit riesigen Augen?", fragte ich ihn lächelnd. "Hmm, eigentlich gar keine so schlechte Idee. Das kann ich dir ja dann zu deinem Geburtstag schenken." Ich fragte mich, woher er wusste, wann ich Geburtstag hatte. Ich wusste, wir kannten uns schon eine ganze Weile, doch ich konnte mich nicht daran erinnern, es ihm jemals mitgeteilt zu haben.

Konnte ich nur hoffen, dass er es rhetorisch gemeint hatte und nicht wirklich etwas Größeres für meinen Geburtstag, der in ein paar Tagen sein würde, geplant zu haben. Doch nun konzentrierte ich mich einfach nur auf das kleine, blaue eingepackte Geschenk in seiner Hand. Ich war wirklich gespannt, was sich wohl in ihm befinden würde. Thomas legte mir das kleine Geschenk behutsam in die Hand und lächelte mich herzerwärmend an, sodass mir gleich wieder total warm ums Herz wurde.

Ich schob meinen Finger unter das Papier und genoss den Augenblick der Vorfreude, während ich das knisternde Papier öffnete. Ich streifte behutsam das Geschenkpapier von dem, was sich unter ihm befand und sah es mir an. Im ersten Moment konnte ich gar nicht richtig erkennen, was es überhaupt war. Es war ein kleiner Anhänger, an dem ein Schlüssel hing. An dem Anhänger waren Bilder von Thomas und mir zu sehen, Bilder von Tagen, an denen wir glücklich etwas unternommen hatten.

"Du weißt nicht, was das sein soll, ganz ehrlich oder, Chloe?", fragte Thomas und grinste mich breit an. Ich wurde rot und schüttelte verlegen meinen Kopf. Thomas beugte sich zu meinem Ohr nach vorne, da die Musik, das Liebeslied besser gesagt, ziemlich laut war, sodass man kaum sein eigenes Wort verstand.

"Ein Verwandter von mir hat sich ein neues Auto gekauft. Da sein altes Auto noch in einem tadellosen Zustand war, habe ich es ihm abgekauft und dir nun den Autoschlüssel geschenkt. Das Auto ist sogar hier dabei, es wurde in der Tiefgarage des Hotel abgestellt. Ich dachte mir, dass du bestimmt gerne ein noch fast ganz neues Auto haben möchtest."

Ich fing an zu zittern. Das war wirklich so süß von ihm, dieses Geschenk. Ich war wirklich so froh, dass ich meinen Thomas hatte. Dieser Moment war einfach perfekt, wir standen beide zusammen hier auf der Party, die feierte, dass Candice gefeuert wurde und ich nun die Rolle der Sonya übernahm. Wir waren zusammen und liebten uns und jetzt hatte ich sogar noch mein eigenes Auto. Wenn ich an die schrecklich grauen letzten zwei Wochen zurückdachte, sogar vorgestern, hätte ich mir niemals ausmalen können, dass ich jemals auch nur wieder annähernd so glücklich sein könnte.

Alles, was vorher negativ und trist war, war umgeschlagen zu perfektem. Ich umarmte Thomas so stürmisch, dass er fast umkippte und küsste ihn leidenschaftlich. "Danke Thomas, das ist so perfekt. Du bist so perfekt." Thomas hob mich hoch und wirbelte mich durch die Luft. Ich atmete seinen vertrauten Duft ein, genoss unsere Lippen, die aufeinander lagen, lauschte Tom Odell und war einfach rundum glücklich. "Nun wirst du gefeiert, liebes Mitglied der Gruppe B", schmunzelte Thomas.

*****

"Ein Hoch auf Chloe, unsere zukünftige Sonya. Auf eine gute Zeit und nette Schauspielkollegen", sagte Wes Ball und wir streckten alle feierlich unsere Hände mit den Bechern in die Luft. Becher stießen gegeneinander, es wurde gelacht und getrascht. Nun war ich offiziell ein Mitglied der Crew. Den Vertrag hatte ich gerade unterzeichnet. Es war einfach ein so befreiendes und berauschendes Gefühl, dass alles abgesichert war und ich eine tolle Zukunft vor mir hatte. Ich spürte etwas Salziges auf meinen Lippen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich weinte. Thomas griff unter dem Tisch nach meiner Hand und lächelte mich voller Liebe an.

"Ich freue mich so für dich, Chloe!", rief Kaya und drückte mich. Nachdem sie erst einmal angefangen hatte, wurde ich anschließend von allen umamt. "Wer hat Lust auf tanzen?", fragte Dylan, nahm Kayas Hand und schnellte mit ihr auf die Tanzfläche.

"Darf ich um diesen Tanz bitten?" Thomas streckte mir seine Hand hin und ich nahm sie mit einem breiten Grinsen. Wir begaben uns zu Kaya und Dylan auf die Tanzfläche. "Was wollen wir denn für einen Tanz tanzen?", fragte ich ihn. "Auf was hättest du denn Lust?" Ich überlegte eine Weile. "Ich bin gerade in der Stimmung für einen schnellen Tanz, also was hälst du von einem Jive?" Thomas nickte mir lächelnd zu. "Klingt gut, Prinzessin!"

Ich errötete und begab mich auf den Weg zum DJ, der Frau, die mir vorhin schon meinen Musikwunsch mit Tom Odell erfüllt hatte. "Hey, dieses mal etwas Schnelleres?", fragte sie mich freundlich und nahm sich die Kopfhörer von den Ohren und legte sich sich um den Nacken. "Hey, ja, hast du etwas Schnelles, einen Song, worauf man gut Jive tanzen könnte?", fragte ich sie. "Hmm ... lass mich kurz überlegen." Sie scrollte mit der Maus durch ihren Laptop und klickte dann lächelnd auf ein Lied. "Darauf könnt ihr bestimmt Jive tanzen. Ich habe euch 'Dear Future Husband' rausgesucht." Während sie das sagte, schielte sie schmunzelnd zu Thomas herüber und ich errötete. Ich fand das Lied zwar gut, um Jive zu tanzen, doch ich fragte mich, warum sie keinen anderen Titel wählen konnte. Aber naja, was sollte es, sie hatte es bestimmt nur freundlich gemeint.

Ich nickte ihr dankend zu und begab mich zurück zu Thomas, der mir schon seine Hand entgegenstreckte. "Jetzt können wir anfangen", schmunzelte ich und wir fingen an zu tanzen.

Die nächsten Minuten über tanzten wir beide überglücklich viele Tänze zu den unterschiedlichsten Liedern. Wir kamen erstaunlicherweise gar nicht außer Puste und ich genoss jeden einzigen Tanz mit ihm. Ich wollte gar nicht, dass dieser Moment endete. "Jetzt kann ich dich demnächst in ganz London rumkarren", sagte ich und küsste ihn leidenschaftlich. Als ich mich wieder lösen wollte, legte er seine Hand in meinen Nacken und zog mich wieder näher zu sich, sodass ich mich keinen Zentimeter bewegen konnte. Wir atmeten dieselbe Luft ein und waren in unsere Welt versunken. Als das nächste Lied anfing, sich seinen Weg durch die Lautsprecher bis in unsere Ohren zu bahnen, ein Walzer, legte ich unwillkürlich meinen Kopf auf seine Brust und wir pendelten die meiste Zeit einfach nur hin und her. Ich hatte meine Augen geschlossen und spürte die Wärme seiner Hand, die meine umfasste. Sein Herzschlag beruhigte mich und ich verlor das völlige Zeitgefühl.

So verging der ganze restliche Abend. Mit noch einigen langsamen Tänzen und anschließenden Gesprächen mit meinen Kollegen, war es dann auch schon so spät, dass ich müde zurück in meine Suite tappte. Total ermüdet ließ ich mich nun endlich in die federweiche Matratze sinken und war schon eingeschlafen, bevor Thomas sich überhaupt neben mich gelegt hatte.

London Boy (Thomas Sangster FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt