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Chloe POV

Ich konnte fast gar nicht in Wort fassen, wie ich mich gerade fühlte. Das Gefühl war berauschend, so als würde es nie wieder irgendetwas in der Welt geben, was einen traurig stimmen könnte. Solch eine Möglichkeit hätte ich nie, wirklich niemals in Betracht gezogen.

Candice, ich wünschte, sie wäre tot. Wie kann ein Mensch einem nur so viel Leid bringen? Hatte sie Thomas damals nicht schon genug angetan, jetzt musste sie auch noch ein glücklich verliebtes Paar auseinanderbringen und die besten Freunde gegeneinander aufhetzen?

Jetzt wusste ich auch, dass ich Kaya und Dylan vertrauen musste, egal um was es gehen würde. Sie hatte zwar zu Thomas gehalten, doch nun war die Situation eine andere, da ich wusste was geschehen war.

Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln und ich musste ein Schluchzen unterdrücken. All die Zeit, die ich die letzten Wochen mit Weinen verbracht hatte, war umsonst gewesen und Thomas hatte sich auch schrecklich gefühlt, wegen nichts und wieder nichts. Das konnte doch nicht wahr sein! Doch zum Glück würde Candice ihre gerechte Strafe bekommen.

"Wir lassen euch dann mal alleine. Dann könnt ihr euch auch noch ein bisschen aussprechen. Wenn etwas ist, ruft einfach, wir stehen vor der Tür", meinte Kaya, zog Dylan mit auf und lief mit ihm vor die Tür. Ich seufzte und sah in Thomas' haselnussbraune Augen.

"Es tut mir leid ...", kam gleichzeitig aus unseren Mündern und so stoppten wir beide abrupt ab. "Die letzten Wochen waren einfach grausam, Chloe ... Ich habe dich so schrecklich vermisst und war so sauer über die Tatsache, dass du mich angeblich einfach betrogen hättest. Doch trotz alldem konnte ich nicht aufhören dich zu lieben. Ich habe es versucht, aber ...", Thomas raufte sich die Haare und ich sah kleine Tränen seine Wange runterkullern.

"Hey, Thomas." Ich rutschte etwas näher zu ihm und nahm seine Hand. Er zuckte nicht zurück, was ich als sehr positiv ansah. Thomas verschränkte seine Finger mit meinen und ich fühlte mich automatisch etwas besser. Es würde, nein es musste einfach, alles wieder gut zwischen uns werden. Schließlich hatte niemand von uns etwas getan.

"Es ist okay, Thomas. Glaub mir, mir ging es auch so. Die Angst, wie mein Leben weitergehen soll. Ich hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt, aus London wegzuziehen, mir ein neues Leben irgendwo anders aufzubauen ...", offenbarte ich. "Das machst du aber nicht, oder Chloe? Bitte, ich brauche dich!", fleht er und ich musste ein bisschen grinsen. Er liebte mich noch, das gezeigt zu bekommen, war das beste für mein Herz, was es überhaupt gab. Ich liebte ihn so und wir konnten endlich wieder zusammensein. In meinem Körper brodelte alles, was auch nur möglich war, vermutlich irgendein Liebestrank.

"Nacher müssen wir es feiern, dass wir Candice los sind. Das wird die beste Zeit ohne sie!", lächelte Thomas und stand von seinem Stuhl auf. Er lief durch den Saal bis zur Tür und legte seine Hand auf die goldene Türklinke. "Kommst du mit, das darfst du dir nicht entgehen lassen?" Ich lächelte ihn breit an. "Was für eine Frage, das ist wie Kino, nur noch besser!"

Als Thomas und ich vor die Tür zu Kaya und Dylan traten, küssten die beiden sich gerade innig. Dylan hatte Kaya die Arme auf die Hüfte gelegt und sie schmiegte sich eng an ihn. Ich musste grinsen, ich war so glücklich, die beiden als ein Paar zu sehen. Sie waren füreinander bestimmt, einfach nur ein Traumpaar. Und zwischen Kaya und mir war ja auch alles wieder in Ordung, jetzt fehlten mir im Moment nur noch Thomas' Lippen auf meinen, doch das würde sich bestimmt demnächst wieder ergeben. Ich wünschte mir diesen Augenblick schon sehnlichst herbei.

Als Dylan sich von Kaya löste, bemerkte er erst, dass wir schon längst neben ihnen standen und lief rot an. "Was steht jetzt auf dem Plan?", fragte er. "Will und Ki Hong haben sich die Kamera geschnappt und sind zu Wes gegangen. Da könnten wir eventuell auch mal wieder vorbeischauen", schlug Kaya vor und wir stimmten ihrem Vorschlag zu.

Gemeinsam liefen wir in einen Saal, in dem sich Wes Ball angeblich gerade aufhielt. Kurz davor holten wir alle noch einmal tief Luft, schließlich würden wir gleich etwas Hervorragendes erleben dürfen. Wir waren nun bereit und wollten das Zimmer betreten, als Thomas mich am Handgelenk zurückhielt. "Kaya, Dylan, geht bitte schonmal kurz vor. Wir kommen in einer Minute nach", bittete er die beiden. Sie blickten ihn verwirrt an, gingen aber schon einmal vor.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Thomas an. Was ich jetzt erst richtig realisierte, war, dass Thomas den Pulli trug, den ich an ihm so sehr liebte. Ob das wohl Zufall oder Absicht war? "Was gibt es?", fragte ich Thomas und blickte ihm in die Augen. Seine Augen leuchteten und ehe, dass ich einen Atemzug tun konnte, hatte Thomas seine Lippen auf meine gelegt. Endlich! Ich erwiderte seinen Kuss und schloss meine Augen. Es war einfach zu perfekt. Wir waren wieder zusammen und liebten uns. Mein ganzer Körper prickelte und es befanden sich millionen Schmetterlinge in meinem Bauch. Mein Thomas küsste mich gerade und es war alles okay zwischen uns. Ich legte meine Hand in seinen Nacken und strich ihm über die weichen Haare. Meine Fingerspitzen kribbelten, als hätte ich Feuer berührt. Ich genoss einfach den Augenblick, er war perfekt! "Ich liebe dich so sehr", flüsterte er in mein Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. Als ich ein entsetztes Kreischen und Heulen, das ich als das von Candice identifizierte aus dem Raum vernahm, löste ich mich widerwillig von ihm.

Ich nahm seine Hand und so betraten wir den Raum. Alle starrten uns an, als wir Hand in Hand den Raum betraten, vor allem Candice, ihr Blick war einfach zum Losprusten, ihre Wimperntusche war verschmiert und sie sah aus wie ein Zombie, wobei eher wie Godzilla. "Candice Accola, Sie sind gefeuert durch mutmaßliches Terrorisieren ihrer Mitmenschen und Verletzen der Menschenwürde. Packen Sie ihre Koffer zusammen, in einer Stunde haben Sie dieses Hotel verlassen und kehren auch nie wieder zurück!" Wes Ball hatte sich klar genug ausgedrückt und das passte Candice sowas von gar nicht, was mir aber ziemlich egal war. Das hatte sie sich selbst zuzuschreiben und niemand wäre durch ihre Abwesenheit betrübt, ganz im Gegenteil, wir feierten sogar.

"Ich hasse euch alle!", zischte sie und rauschte verheult aus dem Raum. Ich musste ein Kichern unterdrücken und legte meinen Kopf auf Thomas' Schulter.

"Ein Problem gibt es jetzt allerdings", seufzte Wes und raufte sich die Haare. "Wer wird nun die Sonya spielen?"

London Boy (Thomas Sangster FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt