Chloe POV
Ki Hong und ich sind den Morgen und Mittag über erst Eis essen gewesen und hatten anschließend dem Kino einen Besuch abgestattet. Ki Hong, ganz der Gentleman, ließ mich den Film aussuchen. Wir gingen in eine Komödie und wir beide amüsierten uns sehr.
Gegen Abend beschlossen wir, wieder zu Thomas' Wohnung zurückzufahren, damit wir Thomas bei seiner Rückkehr herzlich begrüßen konnten und er in Ruhe das Geschehene erzählen könnte.
Ki Hong parkte den Wagen in der Einfahrt und blieb kurz still sitzen. Er hielt sich eine Hand ans Ohr und lauschte. Ich hörte es auch, aus Thomas' Wohnung drang laute Heavy Metal Musik, dass das ganze Auto bebte.
Ich kannte Thomas zwar noch nicht lange, doch ich wusste, dass er nicht der Typ von Mensch war, die um sich gutzufühlen, Heavy Metal hören und dazu mitschreien. Irgendetwas musste passiert sein, dass er sich dazu veranlasst fühlte, diese Musik aufzulegen.
"Ich will da jetzt gar nicht reingehen", meinte Ki Hong und spielt übertrieben ängstlich, in der er vorspielte, dass er zittern würde. "Komm schon, wir müssen jetzt für Thomas da sein", forderte ich ihn auf. Ich stieg schnell aus dem Auto aus, schloss sachte die graue Tür und begab mich zur Fahrerseite, um Ki Hong da rauszuziehen und zum Haus zu schleifen.
Ich kramte den Schlüssel aus meiner Hosentasche und schloss die Haustür auf. Als die Tür geöffnet war, kam uns ein Hauch voller Luft mit Geruch von Räucherstäbchen entgegen. Ki Hong fing an zu husten und hielt sich schnell mit einer Hand die Nase zu. Er pfefferte die Eingangstür zu, zog sich schnell seine Schuhe und seine Jacke aus und rauschte ins Wohnzimmer.
Ich folgte ihm gemächlich und kurz bevor ich ins Wohnzimmer eintrat hörte ich Ki Hong, der sich einen Wettstreit gegen die Musik lieferte. Er brüllte aus vollem Hals, bemerkte, dass er zu leise war und wurde noch lauter. Nach einiger Zeit gab er resigniert auf.
Ich schob mich an ihm vorbei und lief zur Stereoanlage, um den Stecker rauszuziehen. Danach war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.
Thomas saß im Lotussitz auf dem Boden, er hatte die Augen geschlossen und meditierte. "Was ist denn mit dir bitte passiert?! Seit wann meditiert man mit Heavy Metal und seit wann meditierst du überhaupt?", schrie Ki Hong ihn aus Leibeskräften an. Anscheinend hatte er noch nicht registriert, dass ich den Stecker gezogen hatte.
"Ich hatte einen anstrengenden Tag, was man von dir ja nicht gerade behaupten kann. Hast du ein Problem damit?", funkelte Thomas ihn böse an. Ki Hong holte einmal tief Luft, um ihn irgendetwas entgegenzuschleudern, was ich gar nicht wissen wollte und deswegen zwängte ich mich blitzschnell zwischen die beiden. "Hey, jetzt beruhigt euch, ihr beide! Thomas, erzähle uns bitte, was passiert ist!"
Ich half Thomas auf die Beine und setzte mich auf das Sofa, Ki Hong und Thomas setzten sich neben mich.Die nächste Stunde erzählte er uns alles: Wer Candice war, woher er sie kannte, was sie ihm angetan hatte und zuletzt das Treffen heute. Als er beim Kuss angekommen war, verschluckte ich mich an meiner Spucke. Ich fing an zu husten und Thomas klopfte mir auf den Rücken.
Dankend wandte ich mich ihm zu und hielt in der Bewegung inne: Ich bemerkte erst jetzt, dass Tränen in seinen Augenwinkeln schimmerten, ich war mal wieder eine schlechte Freundin. "Hey, alles ist gut, du musst sie nie wieder sehen! Dieses Miststück hat keine Träne von dir verdient!" Thomas drehte seinen Kopf von mir weg und wischte sich schnell die Tränen aus seine Augenwinkeln. "Hey, sieh mich an." Ich nahm sanft sein Kinn in die Hand und drehte ihn zu mir herum. Er sah wirklich hundeelend aus. Oh Gott, er tut mir so leid. Am liebsten würde ich dieser Candice mal kräftig ein paar Takte erzählen, was sie alles falsch gemacht hat, nämlich alles, was es überhaupt gibt. Wie kann man Thomas so etwas antun? "Es tut mir so leid, dass ich dich dazu gedrängt habe, dich mit ihr zu treffen. Ich weiß nicht, warum ich so auf meiner Meinug beharrt habe. Ich bin die miserabelste Freundin die es gibt. Ich ..." Ich wurde unterbrochen, da Thomas seine Lippen auf meine legte, ich schmeckte seine salzigen Tränen und bekam automatisch noch ein beklemmenderes Gefühl.
"Sag so etwas nie wieder!", meinte Thomas ernst, aber er lächelte schon wieder leicht. Ein wohliger Schauer lief über meinen Rücken. "Morgen machen wir uns einen tollen Tag, das brauchst du zum Entspannen!", verkündete Ki Hong, "und keine Widerrede!"
Thomas' Lächeln wurde noch ein wenig breiter und insgesamt sah er schon ein bisschen besser aus.
"Ich koche uns mal einen Wohlfühltee", schlug ich vor und erhob mich von Thomas' Sofa. Ich lief in Thomas kleine, aber gemütliche Küche, schnappte mir den Wasserkocher, füllte Wasser hinein und stellte den Wasserkocher an. Anschließend öffnete ich den erstbesten Küchenschrank, da ich keine Ahnung hatte, wo Thomas seine Teebeutel hortete, doch so wie es der Zufall wollte, quollen mir sofort die Teebeutel entgegen. Ich suchte die richtige Sorte heraus und legte sie auf Thomas' weißen Tresen.
Während das Wasser kochte, hörte ich, wie sich Thomas und Ki Hong gerade im Wohnzimmer versöhnten. Dann ist ja wieder alles gut zwischen uns. Autmatisch zauberte sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ein Wohlfühltee würde sicherlich dazu beitragen, die harmonische Stimmung in diesen vier Wänden beizubehalten.
Als das Wasser fertig gekocht hatte, holte ich drei Tassen aus dem Schrank: Eine gepunktete, eine gestreifte und eine, auf der 'Happy B-day Thomas' stand. Ich schüttete das heiße Wasser hinein, doch als ich die Geburtstagstasse hochhob, stand auf dem Henkel eingraviert 'ich liebe dich, deine Candice'. Schnell schüttete ich das Wasser in die Spüle und verbannte die Tasse in die hinterste Ecke des Schranks, dass Thomas sie hoffentlich nie wieder sehen muss.
Wieder bei den Jungs angekommen sprach keiner von beiden etwas. Sie grinsten sich nur an und ich war froh, sie beide glücklich zu sehen.
"Chloe, ich habe da etwas für dich", schmunzelte Thomas und drückte mir einen kleinen, hellblauen Briefumschlag in die Hand. Nanu, was ist das denn? Auf der Vorderseite wurde mit einem Füller 'für Chloe' geschrieben. Ich öffnete den Umschlag, ich war echt gespannt, was sich in ihm befand.Es war ein Brief, von Thomas, das sah ich an seiner Handschrift.
Meine liebste Chloe, wir kennen uns nun schon eine Weile und ich liebe und genieße jede Sekunde mit dir. Wir hatten ja schon mal über ein bestimmtes Thema gesprochen, auf das ich zurückgreifen möchte. Ich will keine Sekunde von dir getrennt sein und deshalb wollte ich dich etwas fragen.
Schnell las ich seine Frage. Ich war noch nie in meinem Leben so glücklich.
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London Boy (Thomas Sangster FF)
FanfictionChloe gibt ihr bisheriges Leben auf, um in London zu leben, wo sie sich in Thomas Sangster verliebt. Die ersten 15 Kapitel stammen von dem originalen Buch »London Boy« von ChloeTheGlader. Aufgrund der Löschung des Originals bin ab Kapitel 16 ich die...