Meine Schritte wiederhallten in dem grossen Saal und wieder einmal verfluchte ich unsere Villa.
Jeder wünschte sich eine, aber ich fand sie schrecklich.
Sie kam mir nicht wie ein Zuhause vor, sondern wie ein Gefängnis, aus dem es kein Entrinnen gab.
Ich fühlte mich hier nicht geborgen, wie manche in einem kleinen Wohnwagen.
Ich fühlte mich klein und verloren.Ich sah Claudia, unsere Haushälterin die gerade fleissig wie immer die grossen Bilder abstaubte. Wenn wir auch nur vier von diesen hässlichen Gemälden verkaufen würden, könnte Claudia jetzt schon in den Ruhestand gehen.
Anstatt hier das ganze Haus sauber zu halten, zu kochen und die Wäsche zu machen.Meine Mom, ich nannte sie nicht gerne so, Claudia war mehr Mutter als sie für mich gewesen, war die Leiterin eines Modegeschäfts und immer auf reisen, um die Laufstege der ganzen Welt mit ihren Kleidern zu verschönern.
Mein Dad war ebenfalls fast nie zuhause, er leitete eine Firma in New Jersey und ich war mir hundert Prozent sicher dass er meine Mutter betrog, doch ir schien das nicht wichtig zu sein.
Manchmal hatte ich das Gefühl als würden sie sich nicht Lieben.
Genau genommen hatte ich noch nie so etwas wie Liebe gefühlt.
Das was dem Gefühl wohl am nächsten kam, war Claudia."Ich geh raus mit Susen und Ruby", rief ich ihr zu und die etwas pummelige Haushälterin mit der schwarzen Lockenpracht nickte lächelnd, bevor sie sich wieder an die nie endende Arbeit machte.
Sie hatte drei Kinder zu versorgen, und obwohl es uns nicht an Geld fehlte wurde sie schlecht bezahlt.
Seit ich mein eigenes Konto bekommen hatte, hatte ich ihr jeden Monat einen Check überwiesen, und sie hatte beim ersten Mal sogar geweint.
Ich lief die lange Einfahrt entlang, und an del kunstvoll verzierten Springbrunnen vorbei, der in der Mitte des perfekt gepflegten Hofes stand.Alles auf diesem Grundstück war perfekt. Kein Kieselstein tanzte aus der Reihe und selbst die Hecken waren perfekt geschnitten.
Und das erwarteten auch meine Eltern von mir. Sie wollten eine perfekte Tochter. Mit guten Noten, reichen Freunden und am besten verheiratet mit einem Millionenerbe.
Ich wollte diese Tochter nie sein, und habe mich schon seit ich denken kann dagegen gewehrt.Nächtelang hatte ich mich bei Cöaudia ausgeweint weil meine Eltern in mir nichts anderes als eine lästige Bürde sahen.
Dann hatte sie mir immer von ihren Kindern erzählt, wie sie auf den Strassen des Armenviertels mit den anderen Kindern Fussball spielten und die Mütter die gewaschene Kleidung an seilen aus dem Fenster hingen.Bestimmt wünschten sich einige von den Familien dort mein Leben. Und ich wünschte mir ihres.
Ich wollte frei sein und Dinge erleben die man sonst nie tun würde.
Doch keine meiner Freundinnen verstand das.
Sie interessierten nur teuere Kleidung, die neusten Trends und selbstverständlich Jungs.Ja Jungs waren so eine Sache.
An unserer Privatschule gab es einige süsse Exemplare, doch alle waren gleich langweilig und angepasst.
Uns wurde sogar verboten, das Armenviertel zu betreten, woran sich die meisten bereitwillig hielten.
Nicht selten hörte ich Geläster und Witze über diese Menschen.Anfangs versuchte ich meine Freunde noch zu überzeugen dass es Menschen wie sie und ich waren, die es einfach nicht so gut wie uns getroffen hatte.
Doch es nützte nichts und mittlerweile hatte ich es aufgegeben und mich immer mehr hinter einer Maske versteckt.
Mich zurückgezogen und einen Schild aus Eis aufgebaut.Ich lief die Strasse entlang und rückte meine Weinrote Cardigan zurecht.
Sie war schon alt und erwas ausgetragen, aber sie war ein Geschenk von Claudia gewesen und das einzige Kleidungsstück welches nicht völlig überteuert aussah.
Darunter trug ich eine weisse Hot pan und ein schwarzes Top, kombiniert mit einer goldenen Kette und schwarzen Stiefeletten und einem lockeren Dutt.Meine Lieblingsfrisur. Vielleicht war sie es darum, weil ich so gegen meine Eltern protestierte, die meine Haare immer perfekt gestylt sehen wollten.
Als ich auf dem grossen Platz vor dem Rathaus ankam, scheuchte ich einen Schwarm Tauben auf, die gerade neben dem Denkmal von irgendeinem Denker nach Futter gesucht hatten.
Dann sah ich auch schon meine besten Freundinnen.
Ruby hatte glänzendes Rotes Haar dass sie immer perfekt gelockt über die Schultern zurückwarf und leichte Sommersprossen.Susen hatte platinblondes Haar und stechend blaue Augen mir einer kleinen Stupsnase. Sie war die Modebewusste unter uns und Ruby die die alles über Frisuren wusste.
Im Gegensatz zu ihnen war ich ein hässliches Entlein.
Ich hatte lange Braune Haare die ich nie sonderlich stylte und dunkelgrüne Augen, ziemlich schmale Lippen und extrem lange Wimpern.Sie winkten mir zu und eilten zu mir.
Ich atmete tief durch und bereitete mich auf den Redeschwall vor, der unweigerlich kommen würde.Und natürlich hatte ich recht.
Sie waren alle so vorhersehbar."Oh mein Gott Cloe, hast du mitbekommen das wir alle an die Spendengala eingeladen sind?
Deine Mom hat uns Tickets für den VIP Bereich besorgt, aber natürlich müssen wir uns noch einen geeigneten Begleiter suchen."Ruby strahlte ihr weisses Lächeln und umarmte mich mit Küsschen rechts und links.
Das war mal wieder typisch Mom. Sie versuchte mit allen Mitteln mich dazu zu bringen mich endlich mit ihr in der Öffentlichkeit blicken zu lassen.
"Ja ich glaube Ruben ist perfekt", Susen grinste verträumt.
"Und wen nimmst du mit Cloe?"
Ich zuckte die Schultern. Ich dachte gar nicht daran hin zu gehen. Ich musste mir bloss eine glaubhafte Ausrede einfallen lassen."Wieso gehst du nicht mit Mark? Dass er dich mag ist ja kein Geheimniss."
Mark ging mit mir in die Schule und hatte schon lange ein Auge auf mich geworfen.
seine Eltern waren mit meinen befreindet und sie redeten wahrscheinlich schon über unsere Hochzeit und die Namen unserer Kinder.
Ich unterdrückte einen Würgereiz und wünschte mir einmal mehr ein anderes Leben. Endlich einmal Freiheit.Hi meine süssen Cookies😍
Das erste Kapitel ist raus und natürlich sind Kommis und Votes gern gesehen, aber ich bin auch jederzeit für Kritik offen und freue mich über alles.
Xoxo
Rebekka💗
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This is Life *beendet*
Teen Fiction•Er rieb sich seine Wange und grinste schief, während ich geschockt auf meine Hand sah. „So leicht willst du mir mein Glück wohl nicht geben. Aber so leicht gebe ich auch nicht auf."• Sie kommt aus der Oberschicht, kennt keine Probleme und ist den g...