Chapter 4 -Lucas-

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Wütend stapfte ich durch die leere dunkle Strasse.

Was fiel dieser Göre eigentlich ein?
Zuerst machte sie sich über uns lustig und dann denkt sie dass nur weil sie ne Kette gespendet hat, sie jetzt ein achso toller Mensch war.
Wie ich solche Leute hasste.
Noch nie hatten sie die Schattenseiten des Lebens gesehen, mit denen ich schon immer zu kämpfen hatte.
Aber ich hatte es bis jetzt immer geschafft.

Meine Mom arbeitete als Putzfrau, und ich und meine Jungs holten uns von den Reichen Schnöseln dass, was sie ganz sicher nicht brauchten.

Mom wollte es nie annehmen, doch als sie dann noch Tommy bekam und Dad uns im Stich gelassen hatte, musste sie auf das zurückgreifen um zu überleben.

Es kamen nicht oft Jugendliche aus dem Reichenviertel, und wenn dann waren es meistens Jungs die mal etwas Spannung in ihr perfektes Leben bringen wollten.

Meine Gedanken schweiften wieder zu dem Mädchen, ihre Grünen Augen hatten mich fasziniert, und auch ihre Körperhaltung war nicht so überheblich wie sie hätte sein sollen.
Doch das war egal, Sie war jetzt weg und hatte ihren Freundinnen bestimmt eine tolle Geschichte zu erzählen.
Wie sie einer armen Familie einige Abendessen beschert hatte.
Und ihre Freunde würden dann erstaunt beipflichten und sagen was sie dich für ein edler Mensch war.

Angeekelt schüttelte ich den Kopf und sog die kühle Abendluft ein.
Die Kälte machte mir schon lange nichts mehr.
Sie war ein Teil meines Lebens gewesen, noch nie hatte unsere Wohnung wirklich warm gehabt.
Aber ich hatte mich dran gewöhnt, auch wenn ich anfangs oft mit einem Dauerschnupfen herumgelaufen war.

Ich kam zum Club und war froh, das ich gleich bei meinen Jung war, und wir den Einbruch für nächste woche planen konnten.
Wir alle hatten es wieder dringend nötig, selbst jetzt wo uns die Bullen auf den Fersen waren, mussten wir irgendwie Geld herschaffen.

Ich trat in den Lärm des Clubs und schlenderte gemütlich zu den anderen an die Theke.
Joe der Barkeeper entdeckte mich schon auf halbem Weg und begann sogleich flink ein Getränk für mich bereitzumachen.

Er drehte die offene Flasche mehrmals, ohne dass auch nur ein Tropfen herausfiel, bevor er die gelbliche Flüssigkeit zu den anderen in das Glas schüttete.
Es war das Getränk, dass er extra für unsere Bande entworfen hatte, und wir tranken es bei jedem Besuch.

Joe kannte uns alle schon seit wir in den Kinderwägen lagen, und bis heute hatte er uns noch nie eine Rechnung ausgestellt.

Ich nickte dem älteren Mann mit dem schütteren weissen Haar zu und er entblösste seine noch immer Gesunden Zähne.

"Hey Alter," begrüsste ich Mike, der gleich neben mir sass und zudem noch mein Bester Kumpel war.
So lange ich denken kann haben wir schon gemeinsame Sache gemacht, und er hat mich nie im Stich gelassen.
Er war wie ein Bruder für mich und etwas vom wenigen auf dieser Welt was mir neben meiner Mutter und meinem kleinen Bruder etwas bedeutete.

Er klopfte mir auf den Rücken und auch die restlichen Jungs begrüssten mich.
Ich entdeckte mit gerunzelter Stirn zwei aufgetakelte Mädchen, die kichernd auf den Knien von Marcus und Tim sassen, welche so den perfekten Ausblick auf ihren Busen hatten.

Ich stiess Mike kurz an und nickte mit dem Kopf zu den Girls.
"Wer sind die? Die hab ich hier noch nie gesehen," fragend sah ich meinen blondhaarigen Kumpel an.

Er zuckte bloss die Schultern und meinte:
"Die sind das erste Mal hier, schätze es sind zwei aus der Oberschicht die sich mal bad fühlen wollen.
Aber es ist noch eine hier, sie sieht nicht aus wie eine von Oben.
Aber ich sag dir ich habe noch nie eine so tanzen gesehen.
Sieht aus als würde sie das erste Mal die Freiheit des Lebens geniessen."

Mike wies zu einem Mädchen in der Mitte der Tanzfläche, alle hatten sich um sie herumgestellt und während sie einige Jungs anstarrten, versuchten einige andere mit ihren weiblichen Begleiterinnen es ihr nachzuahmen.

Es war das Mädchen von vorhin.
Aber sie sah anders aus. so wild und unzähmbar.
Ihre Haare waren nun offen und umrahmten ihren Kopf, den sie mit geschlossenen Augen im Takt hin und her warf.
Auch der Rest ihres Körpers schien mit der Musik zu verschmelzen, ihre Hüfte kreiste im selben Rhythmus wie der Song und ihre Arme vollführten verführerische Bewegungen.
Sie strich sich über den Bauch, das Gesicht und andere Stellen.
Ihr Top war hochgerutscht und ihre verschwitzte Haut glänzte in den Scheinwerfern.

Ich schluckte leer, bevor ich mich wieder in den Griff bekam.
"Ja, jetzt weisst du wieso mich die anderen nicht interessieren. Jonny ist schon auf der Toilette verschwunden nachdem sie erst zehn Minuten auf der Fläche war."

Ich schüttelte grinsend den Kopf.
Jonny war ein Neuer und hatte noch nicht allzu viel Erfahrung mit Mädchen.

Ich konnte den Blick einfach nicht von ihr wenden.
Sie sah aus wie eine von uns, nur noch begieriger auf die Freiheit, als alle hier zusammen.

Ich dachte wieder daran dass sie aus der Oberschicht kam, und sofort verlor sie etwas von ihrem wilden Glanz.

Da kam mir eine Idee.
Sie hatte meiner Mutter weh getan, und diese alberne Kette machte das nicht wieder gut.
Nein, sie musste zuerst dieselbe Demütigung wie meine Mutter spüren.

"Ey Mike, ich wette mit dir dass ich sie in fünf Wochen soweit hab dass sie mit mir in die Kiste steigt."

Und dann werde ich sie fallenlassen, fügte ich in Gedanken hinzu.

"Mm ich weiss nicht Bruder, die könnte ne harte Nuss werden."
Mike legte den Kopf schief und seine braunen Augen musterten das Mädchen.

Ich grinste und kippte den Drink hinunter.
"Wo bleibt denn da der Spass."

Mittlerweile hatten auch die anderen Jungs zugehört, bis auf Marcus und Tim die zu beschäftigt waren.
"Ich wette dagegen", Jonny war wieder aufgetaucht und sah mich entschlossen auf.
Er war ziemlich klein für sein alter und auch ziemlich dürr. Doch er hatte was im Kopf und war nie um eine Antwort verlegen.

Ich hob die Brauen, er forderte mich doch nicht ernsthaft heraus? Ich galt im ganzen Viertel als der typische Aufreisser. Die Mädels blieben nie über Nacht, sie wussten auf was sie sich da einliessen.

"Na jetzt wirds doch spannender", Mike schüttelte belustigt den Kopf und fügte dann hinzu:
"Na dann leg mal los."

Oh ja, das tat ich, ich stiess mich von der Theke ab und lief auf die Tanzfläche zu, natürlich genoss ich die Blicke der Mädchen und Jungs.
Aber jetzt war sie mein Ziel.
Und ich würde die Wette gewinnen.

Das war mal ein Special zu Anfang, und bei jedem Meilenstein könnt ihr euch was wünschen, zum Beispiel 20 Facts about me, ein Kapitel aus einer anderen Sicht oder was euch so einfällt.
Der erste Meilenstein liegt bei 200
Ich weiss ein grosser Sprung, aber ich hoffe dass ihr ihn erreicht😉
Also lest und kommentiert fleissig
Xoxo
Rebella

This is Life *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt