Chapter 33 -Tessa and Lucas-

6.3K 377 21
                                    

Langsam beugte ich mich vor, während Mike schon wieder irgendwo in der Menge untergetaucht war.
Ich berührte Lucas Lippen, ein angenehmes Prickeln erfasste mich und ich liess die Pille auf meine Zunge gleiten, während Lucas mich an sich zog und mich küsste.
Ich mochte den Geschmack nicht, also schluckte ich die Pille nach einer Weile ganz runter und genoss lieber das süchtig machende Geküsse meines Freundes.
Kurz verblasste die Musik und die laute Menge, es gab nur ihn der mich in den Armen hielt, und seine Küsse die jeden Körperteil von mir brennen liess.
Einige Minuten verschlangen wir uns gegenseitig, während seine Hände an meinem Rücken begannen zu brennen.
Dann veränderte sich irgendetwas.
Mein Körper würde warm, als würde jemand heisse Nadeln hinein piken und meine Wahrnehmung änderte sich.
Die Farben die im Raum umher schwirrten wurden intensiver, sie spielten verrückt, als hätten sie ein eigenes Leben schwirrten sie um mich herum, sodass ich beinahe das Gefühl hatte sie greifen zu können.
Die Musik schien in Watte gepackt zu sein, von allen Seiten hörte ich die Stimmen, die keinen Sinn zu ergeben schienen.
Die Geräusche waren anders, viel intensiver und sanfter, als würde ich in Wolken schweben.
Was ich roch, keine Ahnung.
Mein Wahrnehmung veränderte sich so sehr dass ich nicht mehr einordnen konnte, was es war was ich da einatmete.
Ich mochte die flaue Hitze die in mir herum glitt, es war angenehm taub und alle Gedanken, alle Lasten die mich bisher runter gezogen hatten, waren einfach verschwunden.
Verpufft in den Feuerfunken die überall aus dem Nichts um mich herum auftauchten und zusammen tanzte.
Ich musste lachen, Lucas wirbelte mich herum, seine Pupillen waren so gross das sich das Grün zu einem schmalen Rand um das Schwarz zurück gezogen hatte.
Vielleicht war es aber auc das Haus das sich drehte, oder die Atmosphäre, ich spürte meine Füsse nicht mehr am Boden, obwohl ich stand.
Ich drehte mich um, immer Lucas warme Hand an meinem Rücken, als wäre er mein Anker damit ich nicht in den Wellen versank.
Wellen die diese Leute bildeten, ich wusste nun wieso sie es so liebten.
Mit diesem Zaubermittel war alles schöner, ich spürte diese Freude tief in meinem Innern.
Mein Schamgefühl war weg, auch jegliche Art an Erinnerungen.
Das Feuer war nicht mehr gefährlich, es war mein Freund das neben mir durch die Menge tanzte, es loderte in den Augen meines Freundes und in den Haaren der Mädchen, die durch die Luft flogen.
Kurz hatte ich das Gefühl in brennende Lava einzutauchen, als wir uns dem Podest näherten, wo der DJ inmitten eines violetten Meers aus Sonnenstrahlen stand, Marienkäfer flogen um ihn herum, als würde die Fackel diese Tiere auf ihn werfen.
Es war so lustig, ich musste lachen und konnte nicht mehr aufhören, während ich um Lucas herum tanzte, seine Hände glitten immer wieder an meinen Kurven hinunter, mit den Fingerspitzen die mir Stromstösse zu verpassen schienen.
Egal was das war, wie lange ich schon so war und wie ich mich benahm, ich wollte dass es nie wieder endete.

Lucas

Ich hatte all die Liebenden ignoriert, selbst wenn ich sie kannte, und selbst wenn ich ein Mädchen ansah, bemerkte ich Tessas unheimlichen dunkeln Blick.
Sie war eifersüchtig.
Bei jeder Anderen hätte ich sofort das Weite gesucht, ich war Niemand der sich einengen liess.
Aber bei ihr glich ich beinahe einem Hund, ich wollte einfach nur bei ihr sein, ihre Berührungen hatten mich gezähmt und so sehr es mich auch erschreckte, genauso zog es mich auch an.
Als sie ihre Hand in meine Schob, hatte ich sofort das Gefühl gehabt, sie beschützen zu müssen.
Die Art wie sie sich umgesehen hatte, so überfordert, wieso konnte ich meine Augen nicht von ihr nehmen.
Ich kam mir vor wie das grösste Weichei, und ich konnte nur hoffen dass die anderen Leute nicht bemerkten, wie ich ihren grossen grauen Augen verfallen war, und ihrem Lächeln, das das Blut in meinen Adern zum Kochen brachte.
Als sie mich küsste, spürte ich ihre Angst vor der Droge, aber das interessierte sie bald nicht mehr, denn sie küsste mich wie eine Verdurstende.
Sie war zu nahe, und ihr Kleid war zu aufreizend, einen Oscar für mich wenn ich bis zum Ende der Nacht durchhielt, ohne sie in eine dunkle Ecke zu ziehen und es ihr vom Körper zu reissen.
So ein perfekter zerbrechlicher Körper.
Als sie begann zu lachen wusste ich dass sie es spürte, was für mic regelmässig Pause aus dem Leben bedeutete.
Es schien echt stark zu wirken, keine Ahnung was Mike hie besorgt hat.
Sie hielt mich trotzdem fest, drehte sich und machte grosse Augen, ich musste grinsen, sie wusste nun was es hiess, hie zu sein, sie wusste nun wie es war, zu sein wie wir.
Die gleichen Probleme zu haben, die gleichen Lösungen zu suchen und auf die gleiche Weise zu vergessen.
Als sie tanzte, hatte ich bereits gewusst dass sie mich in ihren Bann ziehen würde.
Doch mit dem Nebel in meinem Kopf liess sie aussehen wie eine tanzende Göttin.
Jede ihrer Bewegungen wurde begleitet von Farben, die sich um ihre schlanken, reinen Arme gleiten liessen, als würde sie mit ihnen kuscheln.
Sie legte den Kopf in den Nacken, ihre Haare strichen verlockend über ihren Rücken, während ich mein kochenden Körper unter Kontrolle halten musste, um sie nicht direkt an mich zu ziehen und sie zu küssen bis wir beide Ohnmächtig werden würden.
Aber nein, ich nahm nur ihre Hand und tanzte mit ihr.
Ich würde mit ihr in alle diese Vorstellungen gehen die diese Opern Sänger veranstalteten, und ich würde sogar dort bleiben bis zum Schluss, wenn sie dafür lächelte.
Ich würde für sie wie Clyde die Welt zu unseren Füssen legen, selbst ich wusste von ihm, nicht wenige Jugendliche hier wünschten sich, genauso wie das Gangster Pärchen sich die Stadt unterworfen hatte.
Ich würde alles für sie tun, töten, leben.
Ich konnte nicht sagen was Liebe war, ich konnte auch nicht sagen wie sie sich anfühlte.
Liebe war für mich nur die Verantwortung und die Zuneigung zu meiner Mutter und meinem Bruder.
Aber Tessa war in mein Leben geschneit und hatte mein Herz berührt, das gefrorene Herz eines rücksichtslosen Jungen von der Strasse.
Und es war geschmolzen, für sie, für sie hatte ich alle meine Prinzipien über Bord geworfen und mich in Gefahr gebracht von der sie nichts wusste.
Wahrscheinlich war das Liebe, auf jeden Fall war es alles was ich an guten Gefühlen in mir fühlen konnte.
Bisher hatte es mich nichts gekostet, doch ich würde es dann merken, wenn ich in Gefahr kam.
Und das würde ich.
Irgendwann brachten sie alle Gefahren, such wenn Tessa nichts dafür konnte woher sie kam.
"Lucas!"
Ich hörte meinen Namen, er kam von allen Seiten, aber eigentlich gehörte er dem DJ, der gerade runter stieg und mir einen Handschlag verpasste.
Es dauerte eine Weile meine Hand unter Kontrolle zu bringen, aber ich wusste wer es war, da war ich schon ein Stück weiter als die Prinzessin, die auf ihrer kleinen Welt zu schweben schien.
Ich wollte sie nicht wecken, ich mochte das Funkeln in ihren Klugen, unschuldigen grauen Augen.
"Was geht? Ich hab gehört du hast eine aus dem Bonhen Viertel aufgeschnappt?"
Er wackelte mit den Brauen und rieb Daumen und Zeigefinger aneinander.
Nein, ich würde sie nicht abzocken oder ausnützen, ich könnte den Blick mit dem
Sie mich ansehen würde nicht ertragen.
"Woher?"
Fragte ich, während sein Gesicht vor meinen Augen näher kam und sich verschwommen wieder entfernte, gerade hatte ich nichts was meine Laune runter ziehen konnte, das waren diese Momente in denen ich wusste wie sich die Leute fühlten, die so waren wie Tessa.
Und dafür brauchten sie nicht einmal Drogen.
"Bro, es gibt Niemanden der nicht davon weiss."
Ich verzog das Gesicht, damit war ich nicht all zu zufrieden.
"Das du ein Eroberer bist wusste ich ja, aber das, gute Leistung Kumpel."
Ich wollte widersprechen, ich wollte ihm
Sagen dass ich sie nicht als Trophäe ansah, so wie Delila einst, auch wenn ich sie eher wie eine Schwester ansah, obwohl mir bewusst war dass sie das verletzte.
Aber das musste ich auch noch Mike sagen, damit er diese bescheuerte Wette auflöste, denn ich wollte die nicht weiter spielen.
Von mir aus konnte ich ihn in Snicker 'sauf wägen aber garantiert würde ich von ihm keines annehmen.
Die Wörter schwebten in meinem Kopf, aber es war mir nicht möglich daraus anständige Sätze zu gestalten, also schnaubte ich nur und hielt noch immer Tessas Hand, die nun dicht neben mir tanzte.
Beherrschung war gefragt, vor allem als ihre Hüften meine Berührten, als sie ihre Arme um meinen Hals schlang und mich anlächelte.
In diesem Moment indem ich sie fest hielt, wurde mir klar dass ich Liebe nicht definieren musste.
So weich und eklig schmalzig ich mir auch vorkam, diese eine Erkenntnis brannte sich in mich hinein.
Es war nicht nötig nach ihr zu suchen.
Denn meine Liebe stand direkt vor mir.

Tessa

Ich mochte es wie er mich ansah, ich fühlte mich verstanden und akzeptiert.
Wenn es kein so grosses Wort war, würde ich sagen geliebt.
Dann legte sich eine Hand auf meine Schulter.
Sofort landete Lucas scharfen Blick auf seinem Bekannten, der abwehrend die Hände hob.
"Hey komm Runter Kumpel, sie gehört dir, schon verstanden."
Ich kicherte und liess mich von ihm halten, als müsste er es noch deutlicher machen, vergrub er sein Kinn in meinen Haaren.
"Tessa, Richtig?"
Ich reagierte zuerst nicht, mein Name war Cloe.
Erst als er mich länger als fünf Sekunden aufmerksam ansah, verstand ich dass ich es war.
Ich hatte ja diesen Namen gewählt, Cloe hatte mir noch nie gefallen. Es hörte sich an als wäre ich irgend eine Hollywood Diva und solche Vorurteile wollte ich nicht.
Also nickte ich und hielt ihm die Hand hin, jedenfalls einem der Beiden Zwillinge die vor mir standen.
"Warst du schon einmal DJ?"
Ich schüttelte heftig den Kopf, sodass ich mich fühlte wie Zeus, aus dessen Kopf ja Athene entspringen war.
Wieso erinnerte ich mich plötzlich an sowas?
Naja egal, auf jeden Fall wollte ich auf keinen Fall da oben stehen.
Ich hatte eine mittelmässige Stimme, aber ansonsten war ich nicht in der Lage wirklich gut zu spielen.
Egal welches Instrument.
Und in meinem Zustand erst recht nicht.
"Nein auf keinen Fall!"
Sagte ich, als mich der Junge einfach hinter sich her zog, ich krallte mich mit der anderen Hand beinahe Hilfesuchend in Lucas Arm fest.
Als ich auf die Bühne kletterte fühlte es sich an als bestiege ich den Mount Everest, und als ich schwankend auf die Beine kam, führte er mich vor den Pult.
So viele Rädchen und Hebel die man hoch und runter schieben konnte.
Völlig überfordert starrte ich darauf, die Platten die sich drehten, spielten die Musik ab, hier oben hatte ich das Gefühl als würde mich die Musik zerfetzen, wenn ich mich ihr nicht unterwarf.
Der Junge wollte meine Hände zu den Hebeln führen, doch ich zog sie zurück.
Mein Blick glitt über die Menge, die tanzte und ihre Hände in die Luft hielten.
Von hier oben sah es aus als würden all diese Menschen uns gehören.
Als würden wir ihre Bewegungen lenken, als würden wir die Musik spinnen die sie dort unten dazu brachte sich zu verbiegen, wie auch immer wir es wollten.
Schnell, langsam.
Ruckartig, sanft.
Dann spürte ich Lucas hinter mir, seine Hände griffen nach meinen, sein Atem kitzelte an meinem Hals.
"Na los Prinzessin, trau dich."
Raunte er mir ins Ohr und mein Herz verschmolz mit dem Beat der meinen Körper zum Beben brachte.
"Ich kann es nicht."
Meine eigene Stimme hallte laut in meinem Kopf.
"Mit mir, zusammen."
Sagte er leise, dann legte er meine Hände auf das Pult.
Und wir veränderten die Musik.
Wir veränderten die Gesichter, die Bewegungen.
Wir veränderten die Menschen.
Und ich veränderte mich, für diese Sekunden konnte ich eine Göttin sein, keine Probleme mehr.
Eine perfekte Welt.
Und ich war mittendrin.

Es war nicht ganz einfach die Gefühle und die Sicht von Jemanden zu beschreiben, der Drogen genommen hat, wenn man selbst noch nie welche hatte xD aber ich habe mal rum
Gefragt und auch recherchiert, vielleicht konnte ich einiges davon heraus finden.
Hoffentlich gefällt es euch
Tala

This is Life *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt