This is Life *beendet*

Chapter 18

"Danke, sehr beruhigend."
Murmelte ich und setzte mich in Bewegung.
Die Schule sah ganz anders aus, die Spinde waren schmuddelig und zum Teil echt verbeult.
Die Heizungen an den Seiten tropften zum Teil in hin gestellte Red Bull Dosen und weder Schüler noch Lehrer kamen in Schul uniformen.
Gerade schimpfte ein Lehrer mit einer Gruppe von Jungs die ihn bloss belustigt ansahen, sodass er sich einfach wieder vom Acker machte.
Die Schüler die an uns vorbei liefen bemerkten natürlich alle dass ich nicht von hier war.
Einige Male liefen sie langsamer um festen Blickkontakt her zu stellen, was ich erwiderte, jedoch nicht wirklich viel in ihren Augen entdecken konnte.
Andere fuhren meine Konturen mit den Augen nach, vor allem die Jungs an den Schliessfächern, als wir an ihnen vorbei liefen.
Ungeniert schnappte der eine nach meiner Hand und zog mich zu sich, als wäre es das normalste um mit einem Mädchen zu sprechen.
Erschrocken sah ich ihn an, doch er grinste bloss und legte eine Hand auf meine Hüfte.
Anscheinend waren alle Mädchen hier gut genug ausgebildet um sich los zu machen falls sie es wollten.
Aber sein Griff schockte mich dermassen, niemals hätte ich das in meinem alten Viertel gesehen, dass ich mich nicht bewegte.
"Schönes Ding."
Murmelte er anerkennend und fuhr weiter hoch, den Stoff meiner Jacke schon er etwas zurück und mir wurde beinahe schlecht.
Nun machte ich einen Schritt zurück doch sein Arm auf meiner Hüfte zog mich wieder zurück.
Belustigt funkelte er mich an wir eine Katze die mit ihrer Maus spielte und genau wusste dass sie gewinnen würde.
Lucas hatte sich noch nicht eingeschaltet, und ich wollte auch nicht wirklich dass er mich schon wieder verteidigen musste.
"Fass mich nicht an."
Fauchte ich und stiess seinen Arm von meiner Hüfte, während ich mich schwungvoll von ihm weg bewegte und etwas nach hinten taumelte, seine Blicke folgten jeder Bewegung.
Dann wurde ich erneut von einem Arm gestoppt, doch dieses Mal löste es bloss kleine Schauer aus, als mich Lucas näher zu sich zog und den Jungen mit einem kühlen Blick bedachte.
"Lucas, war ja klar."
Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Jungen breit.
"Wieso darfst du immer die hübschen interessanten haben?"
Ein anderer stiess sich von den Spinden ab und schlenderte zum Kübel, nur um den Kaugummi daneben zu spucken.
"Weil er der Boss ist, der bekommt doch immer die Mädchen."
Lucas sagte Nichts, es schien als wollte er ihnen vermitteln dass sie nicht gut genug waren, mit ihm ein Gespräch anfangen zu dürfen.
Was die Taktik dahinter war konnte ich nicht wirklich fest stellen, doch ich genoss es gehalten zu werden, es Gab mir das Gefühl von Sicherheit.
"Wo ist eigentlich Delila?
Hast du die Schlampe endlich gegen was neues ausgetauscht?"
Bei ihrem Namen wurde ich hellhörig, sie waren also mal zusammen gewesen?
Das erklärte auch ihren Hass auf mich.
"Versteh ich, so zerbrechlich und verführerisch was Kleines?
Ich hab dich durchschaut."
Er zwinkerte mir zu und ich sah ihn so finster wie es ging an.
Lucas knurrte kurz als er die Blicke bemerkte und beinahe ungewollt schossen die Augen des Jungen zu ihm.
Was auch immer er für Dinge getan hatte, er musste Eindruck hinterlassen, ansonsten würde er hier nicht den Boss raushängen lassen können.
"Thomas, du und deine Jungs habt sie nie gesehen kapiert?"
Hart sah er den Jungen an, kurz flammte Interesse in seinen Augen auf, die wieder zu mir wanderten.
"Was ist denn ihr Geheimnis?"
Er suchte in meinen Augen als würde er es so heraus finden können, doch mit einem sanften, aber bestimmten Druck brachte mich Lucas dazu weiter zu laufen.
Natürlich gehorchte ich, das lag nicht einmal an dieser Dominanz die mein Körper zu realisieren schien.
Als die Jungs aus unserem Blickfeld verschwunden waren löste er den Arm von mir, was eine kleinen Teil von mir ganz und gar nicht gefiel.
"Also Prinzessin, ich muss mich umziehen gehen, du kannst dich azf die Tribünen dort setzten."
Ohne eine weitere Erklärung verschwand er in einer Öffnung der Mauer, die wohl in die Jungen umkleide führte, auf jeden Fall begrüsste er dort einige mit Handschlag.
Ich atmete tief durch und lief durch die Offene Hintertür, die mich nach draussen auf eine gut gemähte Wiese mit weissen Einteilungen führte.
Überall waren Tribünen darum aufgestellt, Holzbänke thronten auf dem metallenen Gerüst und darauf sassen bereits einige Schüler, die Hausaufgaben machten oder munter miteinander redeten.
Was mich wunderte war, dass dee Sportlehrer der sich am Ende der Wiese mit einer Lehrerin unterhielt, nichts unternahm um die Zigaretten oder die kleinen Päckchen, die unter den Schülern ausgetauscht wurden, an sich zu nehmen.
Als ich über das feuchte Gras lief wanderten meine Augen unruhig umher, die Sonne schien mir auf den Kopf und es war unglaublich warm, vor allem da ich kein Wasser mit genommen hatte.
Als ich vorsichtig auf eine der mittleren Bänke stieg und mich hin setzte, spürte ich sogleich die erleichternde Kälte der Eisenstäbe.
Dann kamen auch schon die Jungs, in verschiedenen Sport Klamotten trabten sie um das Feld, joggten locker und unterhielten sich, der Lehrer lief mit.
Unbewusst suchten meine Augen nach Lucas und bald entdeckte ich ihn, er unterhielt sich mit einem anderen Jungen.
Bei jedem Schritt konnte ich die Muskeln sehen, die sich geschmeidig anpassten und die dunkeln Haare passten perfekt zu seiner Trainingsjacke.
Ich folgte kurz anderen Jungs mit meinen Blicken, hier war über die Hälfte muskulös und sah wirklich heiss aus, doch mein Blick wanderte immer wieder zurück zu ihm.
Noch immer mussten sie Joggen, jedoch nun schneller und die ersten am Ende fielen etwas zurück.
Mittlerweile wusste ich genug über Lucas dass er das bei sich nicht durchgehen lassen würde, und beobachtete wie er kurz zu der Wasserflasche auf der Bank sah, die er kurz hin gestellt hatte, jedoch ohne zu reagieren seine Stellung hielt.
Neben mir seufzten zwei Mädchen und als ich zu ihnen sah, waren sie die ersten Menschen die mich wirklich freundlich ansahen.
"Hey, dich haben wir ja noch gar nicht gesehen."
Ich lächelte zögernd, sie schienen nicht wirklich bösartig wie Delila und so konnte ich ruhig antworten.
"Ja ich...komme nicht wirklich von hier."
Lächelte ich und interessiert rutschten sie zu mir nach unten.
"Ach nein?
Wieso bist du dann hier?"
Ein Mädchen mit roten Locken stiess die schöne Dunkelhäutige an.
"Nicht so direkt Monique."
Ich lachte leise, es war schön zu sehen dass es hier Leute gab die mich nicht sofort verurteilten.
"Ich bin mit ihm hier."
Ich deutete kurz auf Lucas, der auf dem Feld noch immer eine Top Figur hin legte.
"Ihm."
Monique starrte von ihm zu mir und der rothaarigen klappte der Mund auf.
"Oh mein Gott seid ihr zusammen?
Wenn Delila das erfährt...und vor allem wie ist er?"
Sie rückten noch näher und sahen mich beinahe so an als bräuchten sie eine gute Story.
Abwehrend hob ich die Hände.
"Delila hab ich schon getroffen und wir sind nicht zusammen."
"Mara, denkst du auch dass sie lügt?"
Grinsend nickte die Benannte.
"Ehrlich nicht.
Ich bin bei Joe für eine Weile und er sollte mich bloss rum führen, er hatte gar nicht mal grosse Lust dazu."
Mara kicherte.
"Du Dummerchen, das ist Lucas.
Er macht nie etwas wenn er dazu keine Lust hat."
Ich wurde etwas rot, auch wenn ich wusste dass es dieses Mal andere Gründe hatte, gefiel mir der Gedanke.
"Wartet kurz."
Murmelt ich und liess mich weiter nach unten sinken, wo ich die Wasserflasche aufhob.
Als Lucas wieder an mir vorbei Joggte reichte ich sie ihm kurzerhand, ohne dass er sein Tempo verlangsamen musste.
"Danke Prinzessin."
Er zwinkerte mir zu und trank einen Schluck, bevor er sie mir nach hinten zurück warf und sich grinsend zu dem Jungen wandte, der ihn gerade an stiess.
"Er nennt dich Prinzessin?"
Plötzlich sassen de beiden Mädchen neben mir und erschrocken rutschte ich etwas zur Seite.
"Eh ja, aber das macht er bloss um mich zu ärgern."
Beinahe identisch schossen ihre Brauen in die Höhe.
"Aber klar.
Wie heisst du überhaupt, vielleicht können wir mal bei Joe vorbei kommen."
Freundlich sahen sie mich an, sie schienen in mir nur ein Mädchen zu sehen dass sie näher kennen lernen wollten.
Nicht einen Menschen auf den sie alles was sie kannten projizierten .
Ich redete noch eine Weile mit ihnen, sie waren wirklich offen und freundlich, bloss ab und zu warf ich einen Blick auf die Jungs.
Als ich das nächste Mal nach unten sah waren sue aber weg.
"Oh verdammt."
Murmelte ich und sprang auf.
"Irgendwann mal bei Joe ja?
Überrascht mich, ich glaube ich sollte jetzt los wenn ich den Heimweg noch finden soll."
Entschuldigend lächelte ich und hastete über das Gras, während mir die beiden unterschiedlichen Mädchen lachend hinterher winkten.
Als ich das Gebäude erreichte lief ich ohne zu zögern zu der Jungen Kabine, sie musste mittlerweile Leer sein, vielleicht wartete er ja dort.
Doch ich hatte mich gewaltig geirrt.
Kaum war ich hinein gelaufen, kamen mir erste Typen im Handtuch entgegen und warfen mir irritierte oder amüsierte Blicke zu.
Überfordert von all dem Dampf und der heissen Luft, ganz zu schweigen von den männlichen Wesen liess ich meinen Blick umher schweifen.
"Prinzessin?"
Erleichtert ihn zu hören, drehte ich mich um.
Er stand vor einem Spind, bloss in seiner Hose und sah mich mit schräg gelegten Kopf an.
Seine Haare waren nass und kleine Tröpfchen fielen auf seinen durch trainierten Oberkörper, auf dessen Seite sich über die linke Schulter ein Tattoo erstreckte.
Ich hatte noch nie einen so heissen Anblick geniessen können und starrte ihn einfach an, nicht in der Lage mich zu bewegen.
Sein Grinsen wurde breiter und er streifte sich sein Shirt über.
"Hast du mich vermisst?
So sehr dass du in die Umkleide kommen musstest?"
Amüsiert glitzerten seine Augen als er den Spind schloss und auf mich zu kam.
"Dich vermisst?"
Ich machte eine weg werfende Handbewegung, jedoch noch immer darauf konzentriert normal zu atmen.
"Ich wollte bloss den Weg nach Hau...zu Joe wieder finden."
Lucas verabschiedete sich kurz von einem vorbei laufenden Jungen bevor er mich erreichte.
"Du bist eine sehr schlechte Lügnerin."
Flüsterte er in mein Ohr und ich wäre am liebsten erschaudert.
Schwungvoll schon er mich vor sich her aus der Umkleide, sogar mit nassen Haaren sah er unglaublich gut aus.
Während wir schweigend die Schule verliessen atmete ich durch.
Das war viel gewesen, die Jungs die ihn sozusagen als Aufreisser beschrieben hatten, meine falschen Gefühle die ich für so jemanden garantiert nicht hegen sollte.
Er war bloss so anders, ein neues Abenteuer, die Gefühle verwechselte ich mit der Abenteuerlust.
Die Mädchen Mara und Monique die wirklich freundlich waren, den Moment in der Umkleide den ich wohn nie wieder vergessen würde, das Tattoo und Delila.
Ich hatte nicht viel über das Leben hier erfahren, aber für heute genug um völlig vollgestopft zu sein.
Das schien er zu merken, denn nach einigen Kommentaren führte er mich bloss durch die Strassen.
Wir hatten nichts gegessen udn auch sonst sah ich nicht viele Leute die eine Mahlzeit zu sich nahmen.
Ich beschwerte mich nicht, jedoch weckte es in mir ein merkwürdiges Gefühl.
Ich war hier eine Fremde, ich wollte das aber ändern.
Ich wollte so werden wie sie, um sie zu verstehen, um wirklich alles nach vollziehen zu können.
Die Gedanken verflogen erst als wir vor Joes Bar anhielten und ich mich zu Lucas umdrehte, der mich bereits wieder fest fixierte.

Was für ein *hust* höchst interessanter Nachmittag^^
Was denkt ihr über die Ganze Sache, gab es Anzeichen die sie für das Wissen dass sie will nutzen kann? Oder sind euch am Ende ganz andere Dinge aufgefallen;)
Überrascht mich in den Kommis
Lg
Tala