Chapter 3

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Ich wollte mich umdrehen als sie leise sagte: "danke, das vergesse ich nicht. Ich bin froh dass es doch noch Leute wie dich gibt."

Ich erstarrte und mir wurde warm ums Herz, ein Gefühl dass ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte.

Ich lächelte leicht und wollte mich erneut zum gehen wenden als der kleine Junge in den Windeln vor mich trat.
Mit gossen Augen sah er mich an.
"Lucas, deine Freundin ist aber hübsch. Schöner als Mora."

Ich starrte den kleinen Jungen mit grossen Augen an und antwortete gleichzeitig wie der Junge neben mir:
"Ich bin nicht seine Freundin."

Ich schüttelte eifrig den Kopf und wurde knallrot als der kleine mit gerunzelter Stirn meinte: "Das ist aber schade. Mami kann sie dann aber trotzdem nochmals vorbei kommen? Ich will auch so ein goldenes Ding haben."

Die Frau lächelte, was sie um einige Jahre jünger aussehen liess.
"Natürlich darf sie dass, sie ist uns jederzeit willkommen."

"Aber..." Protestierte Lucas neben mir doch die Frau sah ihn mit einem mahnenden Blick an und sofort verstummte er. Er hatte wohl auch wenn er grösser als sie war, enormen Respekt vor seiner Mutter.

Ich wünschte meine Mutter hätte etwas getan, dass ich sie genauso bewundern konnte.
Ich reichte dem kleinen die Hand und er umschloss meinen Zeigefinger mit seinem Händchen.

"Auf wiedersehen grosser Mann", ich lächelte und der Junge begann stolz zu strahlen.

Dann richtete ich mich auf und mein Blick traf kurz den von Lucas und er sah mich düster an.

Schnell sah ich weg und verabschiedete mich nochmal, bevor ich das Haus verliess.

Die Kälte fuhr mir sofort in die Glieder und ich begann etwas zu zittern, so dass ich meine dünne Cardigan fester um mich zog.

Meine besorgten Begleiterinnen kamen erleicht auf mich zu gestöckelt und umarmten mich seufzend.

"Ich hatte mir schon die schlimmsten Dinge vor Augen ausgemalt."
Susen sah mich prüfend auf Verletzungen an.

"Ja, wer weiss was die mit dir anstellen konnten als du einfach in ihr Haus spaziert bist."

Ich sah Ruby warnend an und sie hob ergeben seufzend die Hände.

"Oh nein Cloe, sie haben deine Goldkette gestohlen, soll ich die Polizei rufen?"
Ich starrte sie entgeistert an und sagte kurz angebunden: "Ich hab sie ihnen geschenkt."

Ungläubig schüttelten sie den Kopf, aber sagten nichts mehr.

"Noch zwei Strassen weiter, dann sind wir im Club."
Brach schliesslich Ruby das Schweigen.

Ich nickte erwartungsvoll und fragte mich wie es dort wohl sein würde. Bestimmt nicht so wie auf den Galas meiner Eltern.

Schon als wir uns dem heruntergekommenen Pub näherten, konnte ich den Beat der Musik hören.

Eine kleine Tür diente als Eingang und die Fenster waren mit verdunkelten Vorhängen versehen.

Susen und Ruby strichen ihre Kleider glatt und ich öffnete die Tür.

Ich hatte das Gefühl als ob ich eine andere Welt betreten würde.

Die Geräusche trafen mich in einem riesigen Schwall und die Musik dröhnte in meinen Ohren und liess mein Herz schneller pochen.

Links gab es eine lange Theke, die unmengen von Alkohol Flaschen der verschiedensten Sorten gelagert hatte.
Ein etwas älterer mann mit einem festen Körperbau stand dahinter und unterhielt sich mit einigen Jungs in unserem Alter.

Sie trugen alle Schwarz und einige hatten sich rote Tücher um den Kopf gebunden.
Es standen noch viele andere Leute dort und unterhielten sich lachend.

Im ganzen Raum schweiften Lichtkegel der unterschiedlichsten Farben umher und richteten sich vor allem auf die Tanzfläche.

Dort standen an die Wände gelehnt einige Bänke, die aber nicht genutzt wurden. Die Tanzfläche war überfüllt von verschwitzten Leute die wild tanzten. Und zwar so wie sie wollten.

Ich blickte mich staunend in del Raum um, ich stand in einer neuen Welt, einer in der nichts verboten zu sein schien, und wo alle gleich waren.

Ein Lächeln breitete sich aus, und ich spürte wie mich ein Gefühl von Freude und Freiheit durchströmte.

Langsam lief ich einige Schritte nach vorn um die Tür nicht zu blockieren.
"Kommst du? Wir angeln uns mal einen der süssen Jungs da."
Meine Freundinnen zeigten auf die Jungs in Schwarz und ich schüttelte den Kopf.

"Geht nur ich bleib noch hier", schrie ich gegen die Musik an.

Nickend setzten sich die beiden an die Theke und begannen wohl fleissig mit den Jungs zu flirten, denn diese wandten sich den beiden Mädchen bereitwillig zu.

Ich war jedoch hier um es zu geniessen, und so beschloss ich ebenfalls auf die Tanzfläche zu gehen.

Mit klopfendem Herzen und unsicheren Schritten lief ich auf die Fläche und begann mich ungelenk und steif zwischen den andern Leuten zu bewegen.

Ich biss mir auf die Lippen und schloss die Augen.
Ich verbannte jeden Gedanken aus meinem Kopf und richtete alle Sinne auf die Musik.

Ich begann mich im Takt hin und her zu wiegen, verschnellerte sich die Musik, verschnellerten sich meine Bewegungen. Ich fühlte mich wie auf Wolken, es gab nur die Musik und mich, ich schwebte in ihr und sie erfüllte mich mit Leben.

Lange tanzte ich so, liess alle meine Gefühle in meine Bewegungen fliessen und vergass alles um mich herum.
Selbst die Körper in meiner Nähe strahlten nicht mehr die Hitze aus, die mich zu Anfang so aus dem Konzept gebracht hatte.

Es war das Schönste was ich je getan hatte. Noch nie hatte ich mich so Glücklich und frei gefühlt wie jetzt.
Hier konnte ich endlich ich sein.

Wie gefällt es euch? Ich stecke irgendwie in jedem Kapitel das ich schreibe meie Gefühle hinein, so dass ich zwar nicht in die Geschichte komme, aber ihr hoffentlich echte Gefühle vermittle.
Meinungen und Voten erwünscht
Xoxo
❤️Rebella

This is Life *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt